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7.5
Ich muss hier wohl keine weitere Lobeshymne auf das schier überragende Me And That Man-Debütalbum "Songs of Love and Death" (zum Review) mehr singen. Es sollte wohlbekannt sein, dass Nergal‘s Black-Country Debüt in Sachen Atmosphäre, diabolische Coolness und Murder-Ballads-Tiefgang von wenigen Alben seiner Zeit erreicht wird.
Auch die zweite Me And That Man war cool, aber eben nicht so hit- und stimmungsdicht, wie das Debüt. Nun, da ihr mit "New Man, New Songs, Same Shit, Vol.2" endgültig der gleichnamige, jüngere Bruder zur Seite gestellt wird, steht wie erwartet fest, dass ein Album mit den besten Momenten dieser beiden Rundlinge ein makelloses Meisterstück geworden wäre. So findet sich nun eben auch auf "Volume 2" der ein oder andere schwächere Song, nebst großen Momenten wieder. Eigentlich verdammt schade, dass Nergal durch einige zu lebhafte und unpassende Songs, die Dichte und den Charme von Me And That Man einschneidend verändert. Das wäre für mich nicht nötig, denn insbesondere beim superben Einstiegsduo mit dem schamanisch dunklen "Black Hearse Cadillac" (bei dem der jüngst verstorbene Hank Von Hell ebenso mitwirkt, wie Cadaver‘s Anders Odden ) und dem absolut großartigen "Under The Spell" mit Mr. Ghost am Mikro, zieht der stilsichere Behemoth Chefdenker alle Register jener Attribute, die das Debüt so unfassbar gut gemacht haben. Auch "All Hope Has Gone" mit seiner düster, depressiven Blues-Aura und einem tollen Blaze Bayley am Mikro und einem Exodus/Venom-Duo an den Äxten, macht richtig düstere Western-Stimmung. Gleich intensiv wirken "Coldest Day In Hell", auf dem Ralf Gyllenhammar charismatisch abliefert und das anrüchige, mit diabolischen Männerchören veredelte, "Year Of The Snake" mit Morbid Angel Ikone David Vincent am Mikro. Sehr geil dann auch die akustische Holzsessel-Countryballade "Witches Don’t Fall In Love" mit Ulver‘s Kristoffer Rygg, bei der die dunklen Dämonen geradezu aus jener beklemmenden Staubaura rausschielen, die "New Man, New Songs, Same Shit, Vol.2" bisher umgarnt. Bis dahin ist die dritte Me And That Man ja beinahe makellos. Stimmig und fesselnd und so inszeniert, dass das "bestimmte" Flair einen in ihren dunklen Bann zieht. So wäre es perfekt, bleibt es aber leider nicht ganz. So cool es auch ist, wenn Chris Holmes auf "Losing My Blues" in die Seiten greift und mit Abbath einen Blues-Rocker hinlegt. Das Resultat ist gleich harmlos, wie "Blues & Cocaine" mit Michael Graves#, das langweilige "Silve Halide Echoes" mit Randy Blythe, das auch eher verzichtbare "Goodbye" mit Alissa White-Gluz und Devin Townsend und der sleazige Glam-Punker "The Devil Got Your Tongue" mit Chris Georgiadis. Diese Songs sind es dann leider, die den Charme des "großen Ganze" beeinträchtigen und uns auch ein wenig verärgern. Gerade dann nämlich, wenn am Ende des Albums mit "Angel Of Light" nochmals eine unfassbar fesselnde, schwarze Großartigkeit erscheint, auf der Nergal mit Myrkur allen beweisen, wie stimmungsvoll, atmosphärisch und verführerisch dunkle Musik auch fernab großen Krachs geht, ist man sich sicher, dass Me And That Man eine der besten Bands unserer Tage sind. Schade nur, dass Nergal aus "New Man, New Songs, Same Shit" Volume 1 und Volume 2§ nicht ein einziges Album ohne Filler gemacht hat. Dann würden hier nämlich fette 9 oder 10 Punkte stehen… Trackliste
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