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Cover  
Carcass - Torn Arteries (CD)
Label: Nuclear Blast
VÖ: 17.09.2021
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
7.0
Ein Album als „zerrissene Arterien“ anzupreisen und hierfür das menschliche Herz in Form kombinierter Gemüsesorten als Artwork zu verwenden, entspricht bizarrem Humor. Man könnte fast glauben, die Liverpooler Grind/Death Veteranen nehmen sich, das Genre oder das Musikbusiness im Allgemeinen mittlerweile nicht mehr sonderlich ernst. Egal, abgesehen von zwei weniger essentiellen EPs kam seit dem starken Comebackalbum "Surgial Steel" (2013) in all den Jahren nichts daher, was erwähnenswert wäre.

Die Chefpartie Walker/Steer karrte für ihr siebtes Opus Ideen an, die aus allen Epochen der Band-Vita stammen könnten. Man sieht es einfach nicht als Dringlichkeit, sämtliche Grenzen wie in seiner Jugendblüte auszuloten, im Gegenzug aber genau so wenig sinnstiftend, ausschließlich im lethargischen Midtempo-Fahrwasser dahin zu dümpeln. Der Opener/Titletrack ist Carcass in Reinkultur und würde perfekt ins "Heartwork" Repertoire passen, als Pendant zeigt das folgende "Dance Of Ixtab" rockig-groovende Impulse im Sinne des vorläufig letzten Drehers "Swansong" von 1996. Das Slayer-like startende "Eleanor Rigor Mortis" ist als ironische Abwandlung des Beatles-Klassikers "Eleanor Rigby" zu verstehen, wobei das Niveau zum blendenden Startpaket nicht ganz gehalten wird, was das folgende "Under The Scalpel Blade" ebenso betrifft. Mit dem von Trouble-Gedächtnis-Leads gezierten "The Devil Rides Out" zeigen sich unsere musizierenden Chirurgen erneut von der Schokoladenseite. Das wechselnd rhythmische und am Ende berstende "Flesh Ripping Sonic Torment Limited" ist das klare Überraschungsei der Scheibe, bzw. das nicht weniger witzig getaufte und sauschnell in Szene gesetzte "Kelly’s Meat Emporium" könnte gut und gerne auf "Necrotism – Descanting The Insalubrious" verewigt sein. "In God We Trust" ist in seiner Schlichtheit genauso ein Volltreffer – ein simples Grundriff, treibende Drums, ein Leck-mich-am Arsch Refrain – so einfach kann das Leben doch sein!

"Wake Up And Smell the Carcass" kommt vergleichsweise verkopft rüber und "The Scythe’s Remorseless Swing" kann als erhofft großes Finale das Ruder nicht mehr entscheidend herumreißen, was lediglich bedeutet, dass die Luft aus dem Pathologie Saal ein bisschen raus ist. Heißt am Ende des Tages? Die Freude über das zweite Quasi-Comeback "Torn Arteries" überwiegt hier natürlich klar, dass die Klasse vom fulminanten Rückkehrpaket "Surgial Steel" und jene der älteren Taten nicht erreicht werden konnte, damit wird man aufgrund der vielen guten Songs der „Hobby-Aufschneider“ - denke ich - immer noch gut leben können!

Trackliste
  1. Torn Arteries
  2. Dance Of Ixtab (Psychopomp & Circumstance March No. 1)
  3. Eleanor Rigor Mortis
  4. Under The Scalpel Blade
  5. The Devil Rides Out
  1. Flesh Ripping Sonic Torment Limited
  2. Kelly’s Meat Emporium
  3. In God We Trust
  4. Wake Up And Smell The Carcass / Caveat Emptor
  5. The Scythe’s Remorseless Swing
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