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Cover  
Armored Saint - Punching The Sky (CD)
Label: Metal Blade Records
VÖ: 23.10.2020
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
9.5
Fallen wir mit der Tür gleich ins Haus: solch ein opulenter Pförtner wie "Standing On The Shoulders Of Giants" entsprang den Saints bis dato noch nie, hier passt alles bis ins letzte Detail: Aufbau, Melodieführung, Intensität, Dynamik – einfach zum Niederknien! Das als erste Digital-Single ausgekoppelte "End Of The Attention Span" überzeugt ebenso, mit solch treibenden Riffs und einem John Bush in Bestform kratzen Armored Saint gleich zu Beginn des achten Longplayers an der Höchstnote.

Nach diesem explosiven Start muss man erst langsam runterkommen und ruhig weiter atmen, damit war echt nicht zu rechnen. Mit "Bubble" trauen sich die Kalifornier – wenn auch nur dezent – ins Industrial-Genre vor, ehe das im Refrain herrlich swingende "My Jurisdiction" ein Stück vertrauter ins Oberstübchen flutscht. "Do Wrong To None" markiert dank seiner satten Grooves die nächste Überraschung auf "Punching The Sky", abermals dank Bush’s angerauter Stimme ein ganz besonderes Schmankerl. Das im Refrain Sehnsucht vermittelnde "Lone Wolf" hält das Level weiterhin hoch - für mich der Geheimfavorit in Lauerstellung. "Missile To Gun" ist der wahrscheinlich konventionellste Track der Scheibe, doch deswegen noch lange nicht als langweilig oder verzichtbar einzustufen! Die ersten sentimentalen Klänge findet der Hörer schließlich bei "Fly In The Ointment", wiederum ein Lied, dessen Harmonien in einem ungestörten Fluss im Minutentakt kulminieren! "Bark, no Bite" entpuppt sich als einer der ganz wenigen Tracks, der nur zögerlich zündet, was nicht groß ins Gewicht fällt, denn mit der Düsterballade "Unfair" läuft das Quintett kurz vor dem Finale noch einmal zur Höchstform auf. Der Schlusssong "Never You Fret" erinnert durchaus an den Rausschmeißer "Spineless" von "Symbol Of Salvation" (1991), nun, sicher nicht die schlechteste Referenz.

Hauptverantwortlich für dieses Opus Magnum ist Bassist/Toningenieur Joey Vera, der in Kooperation mit Metal Blade Hausproduzent Bill Metoyer die wichtigsten Fäden für "Punching The Sky" zog. Schmälern soll dies den Beitrag der anderen Members selbstverständlich nicht. Ach ja. In nur einem Monat kommt die nächste Scheibe von Fates Warning auf den Markt, auch hier waren die goldenen Hände von Vera im (Bass-) Spiel - ein spät berufenes Genie? Wie ich persönlich finde, schon.

Die Chancen auf den Titel Album des Jahres stehen für "Punching The Sky" verdammt gut. Armored Saint wagten den Blick über den Tellerrand hinaus und integrierten selbigen mit den ureigenen Trademarks für einen Longplayer, der sämtliche Register zu ziehen vermag. Und das im Herbst einer Karriere, die von unzähligen Up & Down’s geprägt war – ich kann vor euch nur meinen Hut ziehen!

Trackliste
  1. Standing on the Shoulders of Giants
  2. End of the Attention Span
  3. My Jurisdiction
  4. Bubble
  5. Do Wrong to None
  6. Lone Wolf
  1. Missile to Gun
  2. Fly in the Ointment
  3. Bark, No Bite
  4. Unfair
  5. Never you Fret
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