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Cover  
Armored Saint - Symbol Of Salvation (CD)
Label: Metal Blade Records
VÖ: 1991
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Art: Classic
Werner
Werner
(1250 Reviews)
So lasset uns mal wieder in der Kiste vieler kleiner Erinnerungen wühlen: "Symbol Of Salvation", das vierte Album dieser leider nie zu Ruhm gekommenen Metal Institution aus Kalifornien, stellte dazumal die gesamte Metal Presse auf den Kopf und ist aus heutiger Sicht zusammen mit "Delirious Nomad" der essentiellste Output in einer absolut herzeigbaren Diskographie. Ein Kuriosum, wenn man all die Umstände, welche das Unternehmen "Salbung" zum Scheitern zwangen, nochmals Revue passieren lässt: zuerst wurde man - es muss so um '88 gewesen sein - vom Major Chrysalis nach drei makellosen Alben am Papier entsorgt, was ja keine Genre Seltenheit; dann, zwei Jahre darauf, erlitten die Saints aber einen schier unüberwindbaren Tiefschlag, nämlich den Leukämie bedingten Tod von Gitarrist, Komponist und Mitgründer David Earl Prichard, was wiederum die Band fast zum Erlöschen brachte.

Eben, nur fast. Weil da gab es noch Blade Boss Brian Slagel. Der soll hier einmal mehr die Vaterrolle übernommen, die Jungs moralisch reanimiert und dann soweit auf Vordermann gebracht haben, das Ding, also die Recordings vor allem im Sinne von Dave durchzuziehen. Genau jene tragischen Hintergründe sollen laut späterer Bandaussagen letztlich die Triebfeder für diese so wichtige Mission der "Selbstheilung" gewesen sein. Das Endergebnis beinhaltet dreizehn Songs, die zwar - großteils - lupenreinen Heavy Metal offenbaren, deren stilistische Coolness allerdings eine völlig individuelle, zeitlose Nische repräsentiert (… das klischeefreie Coverartwork tut sein übriges!). Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Zum welch gediegenem Songschreiber Prichard über die Jahre reifte, beweisen Tracks wie der eingängige bzw. auf Anhieb zündende Opener "Reign In Fire", der furztrockene Rocker "Dropping Like Flies" oder der herrlich killende Monstergroover "Tribal Dance" (Gelegenheit für John Bush, einige Giftpfeile gegen Kolumbiens Drogenbosse - verbal versteht sich - abzufeuern) mehr wie eindrucksvoll. Und ebenso das balladesk beginnende und sich dramatisch steigernde "Another Day", die bedrohlich anmutende "Warzone" oder der flotte, gen Ende hin regelrecht zur Wand drückende Rausschmeißer "Spineless" zeigen die unverkennbare Handschrift eines viel zu früh verstorbenen Künstlers, der nichts, aber schon gar nichts in Punkto effizientem Songwriting im Kontext ausgetüfftelter Gitarrenarbeit anbrennen ließ. Wer allerdings einen so charismatischen und noch stimmgewaltigeren Sänger in Gestalt eines John Bush in seinen Reihen trägt, hat ohnehin leichtes Spiel und gleichermaßen Verantwortungsbewusstsein. Dies berührende, im selben Atemzug aufreibende Timbre bürgt für rücksichtslosen Hormonraub - aber ein gewisser Scott Ian scheint das irgendwie anders zu sehen.

Manch Leser wird sich vielleicht noch an den Videoclip von "Last Train Home" erinnern, eines ach so ungezwungenen Ohrwurms, den Jeff Duncan beisteuerte; "The Truth Always Hurts" oder der schmissige, massiv Riff betonte Titeltrack vom zweiten Saitenhelden Phil Sandoval dürfen im Zuge dessen gleichfalls nicht verschwiegen bleiben. Trotz der hohen Dichte des gesamtes Liedgutes, welches eine vermeintlich angeschlagene Belegschaft hier preisgab, muss über all dem das siebenminütige "Tainted Past" gestellt werden. Eine derart befreiende, mühelos dahin gleitende, von zig liebevoll garnierten Akustikparts geprägte Nummer - allein schon die Off-Beat dominierte Bridge mitsamt Refrain schießt den berüchtigten Vogel ab - würden die Saints wohl nie mehr zu Stande bringen. Trotz seiner fünfzehn Lenze am Buckel nach wie vor ein wahrer Zungenschnalzer, der so ganz nebenbei meridianes Flair versprüht! Bemerkenswert ist auch jener Fakt, dass ein Soundbastler a la Dave Jerden, der eigentlich für Alternativemucke (Jane's Addiction) und Grunge (Alice In Chains) bekannt, zu Produktionsehren kam. Aber Respekt, seine hier verewigte Arbeit spricht für makellose Qualität: denn genauso trocken und genauso erdig und genauso mutig hat "Symbol Of Salvation" zu klingen!

Aufgeschlossenen „Noch- Nicht- Besitzern“ sei da der Re-Release mit der Making Of "Symbol Of Salvation" DVD und haufenweise Bonusmaterial empfohlen, eine ähnlich der Neuauflage des Fates Warning Klassikers "Awaken The Guardian" (zum Review) runde & lohnenswerte Angelegenheit!

Trackliste
  1. Reign In Fire
  2. Dropping Like Flies
  3. Last Train Home
  4. Tribal Dance
  5. The Truth Always Hurts
  6. Half Drawn Bridge
  7. Another Day
  1. Symbol Of Salvation
  2. Hanging Judge
  3. Warzone
  4. Burning Question
  5. Tainted Past
  6. Spineless
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