Anmeldung
Suche
Statistics
6677 Reviews
458 Classic Reviews 284 Unsigned Reviews |
So lasset uns mal wieder in der Kiste vieler kleiner Erinnerungen wühlen: "Symbol Of Salvation", das vierte Album dieser leider nie zu Ruhm gekommenen Metal Institution aus Kalifornien, stellte dazumal die gesamte Metal Presse auf den Kopf und ist aus heutiger Sicht zusammen mit "Delirious Nomad" der essentiellste Output in einer absolut herzeigbaren Diskographie. Ein Kuriosum, wenn man all die Umstände, welche das Unternehmen "Salbung" zum Scheitern zwangen, nochmals Revue passieren lässt: zuerst wurde man - es muss so um '88 gewesen sein - vom Major Chrysalis nach drei makellosen Alben am Papier entsorgt, was ja keine Genre Seltenheit; dann, zwei Jahre darauf, erlitten die Saints aber einen schier unüberwindbaren Tiefschlag, nämlich den Leukämie bedingten Tod von Gitarrist, Komponist und Mitgründer David Earl Prichard, was wiederum die Band fast zum Erlöschen brachte.
Eben, nur fast. Weil da gab es noch Blade Boss Brian Slagel. Der soll hier einmal mehr die Vaterrolle übernommen, die Jungs moralisch reanimiert und dann soweit auf Vordermann gebracht haben, das Ding, also die Recordings vor allem im Sinne von Dave durchzuziehen. Genau jene tragischen Hintergründe sollen laut späterer Bandaussagen letztlich die Triebfeder für diese so wichtige Mission der "Selbstheilung" gewesen sein. Das Endergebnis beinhaltet dreizehn Songs, die zwar - großteils - lupenreinen Heavy Metal offenbaren, deren stilistische Coolness allerdings eine völlig individuelle, zeitlose Nische repräsentiert (… das klischeefreie Coverartwork tut sein übriges!). Daran hat sich bis heute nichts geändert. Zum welch gediegenem Songschreiber Prichard über die Jahre reifte, beweisen Tracks wie der eingängige bzw. auf Anhieb zündende Opener "Reign In Fire", der furztrockene Rocker "Dropping Like Flies" oder der herrlich killende Monstergroover "Tribal Dance" (Gelegenheit für John Bush, einige Giftpfeile gegen Kolumbiens Drogenbosse - verbal versteht sich - abzufeuern) mehr wie eindrucksvoll. Und ebenso das balladesk beginnende und sich dramatisch steigernde "Another Day", die bedrohlich anmutende "Warzone" oder der flotte, gen Ende hin regelrecht zur Wand drückende Rausschmeißer "Spineless" zeigen die unverkennbare Handschrift eines viel zu früh verstorbenen Künstlers, der nichts, aber schon gar nichts in Punkto effizientem Songwriting im Kontext ausgetüfftelter Gitarrenarbeit anbrennen ließ. Wer allerdings einen so charismatischen und noch stimmgewaltigeren Sänger in Gestalt eines John Bush in seinen Reihen trägt, hat ohnehin leichtes Spiel und gleichermaßen Verantwortungsbewusstsein. Dies berührende, im selben Atemzug aufreibende Timbre bürgt für rücksichtslosen Hormonraub - aber ein gewisser Scott Ian scheint das irgendwie anders zu sehen. Manch Leser wird sich vielleicht noch an den Videoclip von "Last Train Home" erinnern, eines ach so ungezwungenen Ohrwurms, den Jeff Duncan beisteuerte; "The Truth Always Hurts" oder der schmissige, massiv Riff betonte Titeltrack vom zweiten Saitenhelden Phil Sandoval dürfen im Zuge dessen gleichfalls nicht verschwiegen bleiben. Trotz der hohen Dichte des gesamtes Liedgutes, welches eine vermeintlich angeschlagene Belegschaft hier preisgab, muss über all dem das siebenminütige "Tainted Past" gestellt werden. Eine derart befreiende, mühelos dahin gleitende, von zig liebevoll garnierten Akustikparts geprägte Nummer - allein schon die Off-Beat dominierte Bridge mitsamt Refrain schießt den berüchtigten Vogel ab - würden die Saints wohl nie mehr zu Stande bringen. Trotz seiner fünfzehn Lenze am Buckel nach wie vor ein wahrer Zungenschnalzer, der so ganz nebenbei meridianes Flair versprüht! Bemerkenswert ist auch jener Fakt, dass ein Soundbastler a la Dave Jerden, der eigentlich für Alternativemucke (Jane's Addiction) und Grunge (Alice In Chains) bekannt, zu Produktionsehren kam. Aber Respekt, seine hier verewigte Arbeit spricht für makellose Qualität: denn genauso trocken und genauso erdig und genauso mutig hat "Symbol Of Salvation" zu klingen! Aufgeschlossenen „Noch- Nicht- Besitzern“ sei da der Re-Release mit der Making Of "Symbol Of Salvation" DVD und haufenweise Bonusmaterial empfohlen, eine ähnlich der Neuauflage des Fates Warning Klassikers "Awaken The Guardian" (zum Review) runde & lohnenswerte Angelegenheit! Trackliste
Mehr von Armored Saint
Reviews
23.10.2020: Punching The Sky (Review)14.06.2015: Win Hands Down (Review) 06.03.2010: La Raza (Review) 01.02.2002: Nod To The Old School (Review) News
14.06.2024: Video zu neuer Coverversion online12.12.2023: Euro-Dates 2024 stehen an 25.10.2021: Knackiger "Spineless" Liveclip zur Jubiläumsscheibe 07.07.2021: Cooler "Lone Wolf" Clip 02.12.2020: "Never You Fret" Video 12.10.2020: "Armored Saint: The Movie" Trailer 22.09.2020: "Standing on the Shoulders of Giants" Video 12.08.2020: Coole neue Single mit Video online! 05.05.2020: "Isolation"-Quarantäne-Video 06.03.2019: Co-Headlinertour mit Metal Church 01.05.2018: "Symbol Of Salvation" Tourdates 01.03.2018: Re-release von "Symbol Of Salvation" Meisterstück 18.11.2016: Cooler Liveclip zu "The Aftermath". 10.11.2016: Infos zum Mini-Livealbum "Carpe Noctum". 11.09.2016: Kündigen via pledge Livealbum an 10.11.2015: Rocken das "An Exercise in Debauchery" Video. 09.04.2015: Stellen Videoclip zu coolem Titeltrack vor. 05.03.2015: Kommen im Mai mit "Win Hands Down". 05.02.2015: Anstehende Tourdaten und Festivaltermine 03.12.2012: Covern Metallica und Slayer mit Hegg und Alder. 09.07.2012: Veröffentlichen ihre erste EP mitsamt Bonus Tracks und Etching auf Vinyl 31.07.2010: Neuer Videoclip der Redaktionslieblinge! 24.03.2010: Neues Album läuft gut an 20.01.2010: Stellen ersten "La Raza" Song und Artwork online. 18.12.2009: Die "La Raza" Tracklist ist raus! 17.11.2009: Zwei neue Studiovideos online. 18.10.2009: Neues Album nimmt Formen an! 14.08.2009: Aufnahmen starten im Oktober 12.12.2008: Arbeiten an neuem Material! 27.03.2004: multimedial |
||||||
© DarkScene Metal Magazin |