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Cover  
Manowar - The Final Battle I (EP)
Label: Eigenproduktion
VÖ: 31.03.2019
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Art: Review
Thunderstryker
Thunderstryker
(154 Reviews)
Keine Wertung
7 Jahre sind, an der Lebenszeit gemessen, ein bedeutender Abschnitt – und eben diese Zeit braucht es, um neue Musik von Manowar zu Ohren zu bekommen. Wie viel Ärgerliches, Gutes, Wahnsinniges und auch Großartiges dazwischen passierte, denn das sind die Kategorien, in denen sich die Band bewegt, lässt sich hier gar nicht aufzählen. Touren mit großartigen Setlists wechseln sich mit unglücklichen Gegenstücken ab, die Ankündigung einer Abschiedstour, die nun doch keine sein soll, mit großartigen Aufnahmen, Neueinspielungen mit Ankündigungen, etc. Als Fan im Jahr 2019 hat man kein Rechtfertigungsarsenal mehr, das über "Na und? Die Band ist mir wichtig und die Musik gefällt mir" hinausgeht. Und das reicht auch vollkommen.

"The Final Battle I" ist nun also nicht nur das Motto der doch-nicht-Abschiedstour, sondern auch der Titel des neuen Albums, das über drei EP's gestreckt erscheinen soll, da man ja unmöglich so viel großartige Musik auf einmal veröffentlichen könne und der Manowarrior jede Note genießen soll. Hier wird wieder auch der letzte Cent abgegriffen und dass das Album erst digital und physisch auf der Tour, zuletzt auch mit zwei Monaten Verspätung im Handel erhältlich sein soll, ist durchschaubar, unschön, aber mittlerweile keine Überraschung mehr. Nur: wenn die Musik stimmt, ist der Ärger vergessen.

Und Teufel noch einmal, ist es schön, fast 4 Dekaden nach der Bandgründung schreiben zu dürfen, dass wir es wieder mit einer echten Freude zu tun haben – was hier veröffentlicht wurde, wird die Fanherzen klar erobern und ist nach dem oft unausgegoren wirkenden "Lord of Steel" eine Wohltat. Ist "March Of The Heroes To Valhalla" noch das geringste der Gefühle, ein Bombast-Intro, das so auch auf "Gods of War" hätte stehen können, dort aber eine bessere Figur gemacht hätte, als so manch anderes Keyboard-Gestreichel, ist "Blood and Steel" genau das, was man von Manowar hören will. Eine riffstarke Hymne, die sich zu "Dawn Of Battle" gesellen darf und einfach Spaß macht – ganz besonders dadurch, dass die Produktion erstmals seit 2002 stimmt, alle Instrumente gut hörbar sind und auch der Chor im Refrain guten Druck macht. Und Eric Adams… oh ja, nicht zu vergessen, Eric Adams.

Denn dieser Maestro klingt, wie in Würde gealtert und verleiht den Songs auch dieser Jahre noch die Eigenständigkeit, von der andere Bands nicht einmal träumen können. À propos Träume: hätte jemand angekündigt, dass nochmal ein Lied klingt, als würde es der großen Jahre (1982-1994) entspringen, hätte er nicht mehr als einige irritierte Blicke auf sich gezogen, doch "Sword of the Highlands" ist nichts Anderes als eine Großtat. Dramatisch komponiert, überweltlich gut gesungen, zu Tränen rührend in der Darbietung – das Lied darf sich einreihen zwischen "Master of the Wind", "The Crown and the Ring" und steht sogar ein wenig besser da als "Swords in the Wind" und "Righteous Glory". Große, längst vergessen geglaubte Kunst, die Manowar da servieren. Darüber hinaus ist es schön, schlüssige Texte zu hören, während auf dem letzten Album alles ein wenig nach einem Bingo-Abarbeiten klang.

Am Schluss der EP steht "You Shall Die Before I Die", das nach dem bisherigen Hochgenuss zwar keine Enttäuschung ist, doch höchst seltsam. Bassist Joey DeMaio am "Gesang" steuert mit "dämonischen" Effekten auf der Stimme eine zum Text und der Musik passenden Performance einen nicht schlechten, aber unnötigen Beitrag ab. Sicher, sein düsteres, sonores Organ passt in das Bild, aber warum hätte Eric hier nicht zaubern dürfen? Man steigt ratlos ein, gewöhnt sich noch im Lied daran, bleibt aber mit einem Fragezeichen zurück – kann als Nachfolger zu "The Demon’s Whip" gesehen werden, aber solche Experimente sollten in Zukunft unterlassen werden.

Kann man alles, was Manowar so umgibt, ausblenden, hat man mit "The Final Battle I" eine schöne EP mit einem netten Intro, einem sehr guten, einem phantastischen und einem, je nach Ohr, guten oder obskuren Song und darf zufrieden auf weitere Großtaten hoffen; diesmal hoffentlich in unter 7 Jahren des Wartens.

Trackliste
  1. March Of The Heroes Into Valhalla
  2. Blood And Steel
  1. Sword Of The Highlands
  2. You Shall Die Before I Die
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