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8.0
Jawohl! Endlich wieder! War schon das Vorabvideo zu "I Am Above" absolut großartig und voll von "Colony"-Gitarren-Reminiszenzen, so versenkt der Opener der neuen In Flames gleich all meine letzten Zweifel mit einem knackigen Faustschlag im Vormagen. Eine Monsterwucht drückt mich ohne Vorwarnung an die Wand. Ultrafette Riffs und tonnenschwere Grooves, schön geradlinig und wohlplatziert. So soll es sein. Kein hektisches Modern-Metal Gehämmere. Fette Magenschläge, geile Gitarren und ein superber Refrain machen "Voices" zu einem der besten In Flames-Songs seit dem überragenden "Sounds Of A Playground Fading"-Album.
So klingt moderner Schweden Melodic-Death-Metal! In Flames erinnern sich wieder an ihre größten Momente und ihre drei alles überragenden Referenzalben. Diese heißen immer noch "Colony", "Reroute To Remain" und eben "Sounds Of A Playground Fading". "I, The Mask" liegt genau dazwischen, verziert mit der modernen Stadionrocknote, die auf "Battles" bereits gezeigt, aber leider nicht immer konsequent genug zu Ende gebracht wurde. Hat man den makellosen Opener verdaut, überrumpelt einen sogleich der brutale Titeltrack. Schnell, fetzig, voll von wohligen In Flames-Gitarrenleads und rassiger Note. Veredelt einmal mehr von einem absoluten Hitrefrain, der aber keineswegs Zweifel am genagelten Brett aufkommen lassen will. Anders Frieden singt im Chorus brillant und brüllt und kotzt sich dennoch gefühlt ständig die Seele aus dem Leib, als wären wir im Jahre 2002, dem Jahr in dem die Schweden den Sprung vom melodischen Death Metal zu modernen Gitarren-Soundkolossen so makellos vollzogen haben. "I, The Mask" zeigt sich beinahe über volle Albumlänge perfekt auf den Punkt gezimmert. "Call My Name" ist der nächster Knaller, "I Am Above" ist die bereits eingangs erwähnte Proteinbombe, die das Erbe von "Colony" und "Clayman" mit bretternden Gitarren und fiesen Vocals ins Hier und Jetzt beamt. Die saftige Halbballade "Follow Me" mit ihrem eingängigen Refrain und den akustischen Gitarrensprengseln, die an die Frühtage der Band erinnern, passt sich ebenso perfekt in den Albumkontex, wie "We Will Remember". "This Is Our House" ist dann sowas wie der bis dato offensichtlichste Stadionhit der Schweden. Mit den coolen Cheerleader-Chören quasi der In Flames- Superbowl-Song, intoniert von brettharten Riffs und donnernden Grooves. Vielleicht geht "I, The Mask" gegen Ende ein klein wenig die Luft aus. Weniger in Sachen Melodien und Hitpotential (gerade Songs wie "Burn", das intensiv aufgebaute "Deep Inside" oder "In This Life" haben ohne Zweifel grandiose Spannungsbögen zu bieten und funktionieren perfekt), als in Sachen Wums und Härte. Der Presslufthammer, der uns in der ersten Hälfte so erbarmungslos bearbeitet hat, wird hier aber dennoch kurzerhand und zugunsten poppiger Duftnoten eine Stufe zurückgeschalten, um in der mit beinharten Gitarren unterlegten quasi-Ballade "All The Pain" und der ruhig aufgebauten Hymne "Stay With Me" zu gipfeln und auch zu enden. Für die ersten sechs "I, The Mask"-Songs hätte ich problemlos eine Höchstnote gezückt. Weil auch der Rest der mittlerweile 13. In Flames richtig klasse ist und die Schweden endlich wieder mal ein Album vorlegen, das man von Vorn bis Hinten ohne Schwächen durchhören kann, kann und muss man aber dennoch von einem Killeralbum sprechen. Besser, cooler und zeitgemäßer kann brettharter und gleichzeitig eingängiger, moderner Metal mit Popappeal einfach nicht klingen. In Flames sind und bleiben die coolste "alte" Band unserer Zeit und genau deswegen führt an den Schweden nach wie vor kein Weg vorbei. Egal, ob man nun 13 oder 43 Jahre alt ist! Trackliste
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Reviews
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