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8.0
Bonfire, wieder einmal fast rundum erneuert? Mit dem Vorliegen des neuen Silberlings "Byte The Bullet", übrigens Studiolangdreher Nummer 15, könnte man fast davon ausgehen. Markanteste Änderung: US-Stimme David Reece, der ja auf den letzten zwei Scheiben "Glörious" und "Pearls" als Nachfolger für den Langzeitsänger Claus Lessmann an den Lead-Vocals zu hören war und den Job sehr gut machte, ist raus. Der ursprünglich als "Übergangssänger" eingesprungene Alexx Stahl wurde fix an Bord geholt, und singt hier erstmals im Quintett rund um Mastermind Hans Ziller. Neu an den Drums ist Tim Breideband, Frank Pane an der Gitarre und Ronnie Parkes am Bass sind mittlerweile langjährig erprobte Mitstreiter bei Bonfire.
Im Vorfeld war in Ankündigungen vom "härtesten" Bonfire Album aller Zeiten zu lesen. Dementsprechend hoch war auch die Erwartungshaltung an den neuen Silberling. Der Opener "Power Train" fährt im wahrsten Sinne des Wortes schon mal ordentlich los. Immerhin sind Bonfire ja seit kurzem stolze Besitzer einer eigenen Lokomotive, mit der heuer auch eine ausgiebige Pressefahrt stattfand. "Stand Up 4 Rock" erschallt dann ebenfalls kräftig, Up- und Midtempo wechseln gekonnt, der Refrain könnte mit seinen Chören lupenrein aus den Haarspray getränkten 80er Jahren stammen. Auf "Praying for a Miracle" geht man etwas ruhiger zur Sache, der Song schafft es aber mit tollem Harmoniebogen und überzeugendem Gesang ebenfalls sofort ins Ohr und zu gefallen. So geht melodiöser Hardrock 2017! Das nun folgende "Some Kind of Evil" wuchtet vom Start weg richtig los, ein Midtempo-Brecher, der ebenfalls überzeugt. Song Nummer fünf, "Lonely Nights" ist eine Halbballade, bei der Sänger Stahl die Bandbreite seiner Stimme offenbart, eine Ähnlichkeit mit Lessmannn ist teilweise unverkennbar. Der Titeltrack "Byte The Bullet" ist dann wieder ein solider Rocker, volle Kraft voraus, fette Gitarren, die Nummer kommt live sicher mächtig an! Das nun folgende Jethro Tull- Cover "Locomotive Breath" wurde bis auf den Anfang komplett umgestrickt, überzeugt mich weniger, aber mir gefallen ohnehin nur 2,37% aller Coverversionen auf dieser Erde. Man (und Frau) möge selber darüber urteilen. "Reach For The Sky" und "Sweet Surrender" machen das aber wieder ordentlich wett, beide Songs sind richtige rockige Ohrwürmer! Song Nummer 10, "InstruMetal" erinnert mich mit „Ronny, can you say Oachkatzlschwoaf“ an meine Schilehrerzeit, wo wir die englischsprachigen Gäste mit demselben Schmäh zum stammeln brachten. 2017 hält hier "Friedensreich Hundertwasser", der österreichische Künstler her, bei uns war immerhin noch „Axamer Lizum“ das Highlight. Diese Nummer ist auf dieser an und für sich starken Veröffentlichung für mich wie das dann folgende Aneinanderreihen klassischer musikalischer Zitate als Instrumental eher verzichtbar! "Too Far From Heaven" ballert dann wieder richtig rein, "Without You" ist zum offiziellen Abschluss eine richtig gelungene Ballade. Was die neuerliche Neueinspielung von "Sweet Obsession" als Bonustrack soll (außer dass man möglichweise alle Sänger direkt vergleichbar machen will), erschließt sich zumindest mir nicht. Nun, "Byte The Bullet" präsentiert sich als starkes Album mit Großteils guten bis sehr guten Nummern, wobei der bisherige Härtegrad tatsächlich gelegentlich nach oben geschraubt wurde. Alexx Stahl überzeugt stimmlich und wird hoffentlich länger an Bord der Ingolstädter Lokomotive bleiben als sein Vorgänger David Reece. Die von mir schon angesprochenen Kritikpunkte trüben den guten Gesamteindruck ein wenig, trotzdem bleiben am Ende acht von zehn Punkten für ein sehr überzeugendes Teil aus dem Hause Bonfire stehen. Trackliste
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Reviews
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