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7.0
Waren Equilibrium vor einigen Jahren noch eine Erfrischung eines mittlerweile zu Grabe getragenen Hypes und sowas wie "junges Blut", so klingen die Deutschen mit ihrem schwarz gefärbten Pagan/Gothic/Melodic Death Metal heute teilweise richtiggehend überholt. Im Jahre 2016, über eine Dekade nach dem damals erfrischenden "Turas Fratyr" und viele Jahre nach der ultimativen Pagan-Welle, erscheint mir ein Album wie "Armageddon" trotz anständiger Klasse und trotz einige guter Moment, als lästig, kindlich und nicht immer zeitgemäß. Sei's drum. Meine Meinung ist zwar subjektiv, daran dass Equilibrium keinen echten "Burner" kredenzen ändert dies aber auch nix. Klar mag das Songwriting mittlerweile noch ausgefeilter und vielleicht auch abwechslungsreicher sein. Auch die epische Note tut der Band durchaus gut. So richtig in die Knie will einen "Armageddon" aber doch nicht zwingen. Vielleicht ist das bei Waldhexen und sonstigem Pack anders, denn zugegebenerweise ist das ausladende Intro mit seinen philosophischen und wertvollen Spoken-Words-Weltverbesserer-Parolen aus der Feder Albert Einsteins durchaus nett. Das war die "Undendliche Geschichte" aber auch und das ist auch die Keyboardfanfare von "Erwachen".
Flieg Fuchur flieg! Pagan Fans wird einer abgehen, wenn sie sich im dichten Konzept von "Armageddon" wie in einem Fantasy-Rollenspiel gefesselt fühlen. Equilibrium bedienen ihre Zielgruppe perfekt. Den Rest muss das nicht interessieren. Dafür bieten die Bayern auch auf ihrem fünften Album zu viel Pomp, Kitsch und Pathos. Das mündet einmal mehr in Wechsel-lyrics aus Deutsch und Englisch, in musikalischen Berg- und Talfahrten aus melodischem Death Metal, pumpendem Heavy Metal und Epic- und Pagan Einflüssen. Die Drachen fliegen tief, die Rösser galoppieren und die Schwerter, Schilder und Lanzen glänzen im Mondlicht. Natürlich ist ein Song wie "Katharsis" oder auch "Prey" ein fett stampfendes Pagan-Metal Manifest. Hier schüttelt trotz der massiven Keyboardwände auch der Amon Amarth-Fan gern mal die Rübe. Generell tut die düsterer geartete Ausrichtung von "Armageddon" der Band durchaus gut. Einen Song wie "Heimat" interessiert das natürlich nicht. Der Rhythmus lädt trotz dunkler Aura unweigerlich zum Tanzen ein. Der Sound pendelt zwischen stampfendem Metal und voluminösem Pop. Pain, Sabaton und Battle Beast haben mit solchen Rhythmen die Massen erobert. Überschreiten Equilibrium nun auch die Brücke zum Kommerz? Kann sein. Schlecht klingt das in jedem Fall nicht und wenn "Zum Horizont" und "Rise Again" mit Finntroll'schem Pagan-Klamauk erschallen, erinnert man sich ja doch wieder an alte Tage. Wie man nun letztendlich zur neuen Equilibrium steht ist jedermann selber überlassen. "Love it or hate it!" Als kompaktes und homogenes Pagan Metal Album mit superfetter Produktion, das die Zunft ohne Zweifel frohlockend aufnehmen wird, darf sich "Armageddon" in jedem Fall schimpfen. Der Rest, der liest sich zwischen den Zeilen und sollte auch vom dümmsten Troll verstanden werden! Trackliste
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Reviews
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