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Cover  
Bon Jovi - Burning Bridges (CD)
Label: Island Records
VÖ: 21.08.2015
Homepage | MySpace
Art: Review
Thunderstryker
Thunderstryker
(154 Reviews)
2.5
Ach, Bon Jovi. Stets zu Unrecht belächelt; zeigt die Mannschaft doch ein Gespür für Hits, dass selbst Kane Roberts und Kiss zurückstecken müssen. Wohlgemerkt gilt das nicht nur für die verklärten, weil so sehr über die Nachfolger gestellten, ersten vier Alben. Aber es hilft nichts: "What About Now" war ganz großer Unsinn. "Because We Can" ist weiterhin die nervigste Single der Band und darauf gab es bis zu 15 Lieder zusätzliche Peinlichkeiten, über die selbst Gun'n'Roses lachen würden. Wie stehen die Aussichen also für "Burning Bridges"? Nicht gut.

Nein, ganz und gar nicht gut. Nicht verwendete Aufnahmen zu den letzten Alben sollen es sein, die jetzt als eine Art C-Compilation unter's Volk gebracht werden. Genannt wird so etwas offenbar "Fan-Album" und es soll auf die nächste Tour vorbereiten. Noch nicht genug? Also: Es sind diesmal nur noch 10 Lieder, ein Booklet gibt es nicht und das Cover ist... ja, genial minialistisch, oder eine Frechheit? Wer dachte, nach "Have A Nice Day" könnte einen in dieser Hinsicht nichts mehr schocken, wird eines Besseren belehrt. Der Zwischenstand sieht gar nicht gut aus.

Der Opener "A Teardrop To The Sea" bestätigt alle Befürchtungen und ist eindeutig dem Vorgänger zuzuordnen. Hätte da zwar keine schlechte Figur gemacht, aber das heißt nichts. Dahinplätschernder Pop mit dafür unerwartet kratzigem Gitarrensolo. "We Don't Run" überrascht danach doch etwas. Sehr guter Stadionrock, der niemandem wehtut und gut und gerne die nächste Radiosingle sein dürfte. Gleiches gilt auch für "Saturday Night Gave Me Sunday Morning", dem einzigen Lied, das noch von Bon Jovi mit Richie Sambora geschrieben wurde. Ganz leicht angepunkter Rock, der auch ein bisschen Spaß macht.

Das war es dann aber auch mit dem Spaß, denn "We All Fall Down" ist wohl das Belangloseste, was es dieses Jahr auf die Ohren gibt und "Blind Love" ist eine Ballade, die des Frontmannes Stimme in einem desaströsen Zustand zeigt. Selbes gilt auch für "Who Would You Die For", "Fingerprints" und "Life Is Beautiful". Zärtlichkeits-Overkill. "I'm Your Man" würde gerne rocken und ist im Vergleich zum Country-Querverweis-Titeltrack auch fast schon eine Wohltat. Das war's dann auch schon. Uff.

Klar, Scheiben wie "These Days" und "Keep The Faith" rockten natürlich nicht so sehr wie das Debüt oder "Slippery When Wet", aber immerhin war da noch Substanz drauf. Lieder, die auch ohne zu große Gitarreneinsätze im Ohr blieben. Aber "Burning Bridges" ist die größte musikalische Bankrotterklärung einer Band seit "Chinese Democracy".

Bon Jovi täten gut daran, in die kommende Richie Sambora-Soloscheibe hineinzuhören. Zwei gute Songs, ein ganz okayer, sieben mal schamlos dem Hörer in's Gesicht gekackt. Dazu einen Punkt für die gute Produktion, der durch den Vollpreis des Albums gleich wieder abgezogen wird.

Trackliste
  1. We Don’t Run”
  2. “Saturday Night Gave Me Sunday Morning” (The Circle)
  3. “Mona Lisa” (Bounce)
  4. “Nothing” (Have a Nice Day)
  5. “Who Says You Can’t Go Home” (feat. Keith Urban) (Have a Nice Day)
  6. “This Ain’t Love” (The Circle)
  7. “State of Our Union” (What About Now)
  8. “Shine” (What About Now)
  1. “Times Like These” (What About Now)
  2. “Beautiful Day” (Finding Neverland)
  3. “Start Your Own Revolution (a.k.a. “Reunion”)
  4. “This Is Our House” (Greatest Hits)
  5. “I’m Giving Me to You” (What About Now)
  6. “I’m On My Way” (The Circle)
  7. “Second Chances” (The Circle)
  8. “The Ghost of a Good Thing” (The Circle)
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