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Cover  
Praying Mantis - Legacy (CD)
Label: Frontiers Records
VÖ: 21.08.2015
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
7.5
Praying Mantis werden zwar als Mitbegründer der wegweisenden New Wave of British Heavy Metal geadelt, hatten allerdings für mich mit der eigentlichen, etwas raueren Ausrichtung der damals blutjungen, wilden Generation (Angelwitch, Iron Maiden, Saxon und Konsorten) Ende der Siebziger nie viel gemein. Meiner Meinung nach war und ist die von den zwei Troy Brüdern gegründete Kapelle eine solche, die in deutlich seichteren Gewässern – namentlich Adult Orientated Rock – zuhause ist und dieser Tage immerhin ihr zehntes Studioalbum ins Trockene bringt. Dass dies via Frontiers Records passiert, dürfte inzwischen niemanden mehr überraschen.

Nachdem der Vorgänger "Sanctuary" von Kollege Maggo im Jahre 2009 über den Klee gelobt wurde, durfte die Fanbase mit einem ebenso gediegenen Folgewerk rechnen. In sechs Jahren, wo außer dem Release der 30th Anniversary E.P. "Metalmorphosis" (2011) an der Veröffentlichungsfront nichts passierte, also ausreichend Zeit für den als ewig geltenden Geheimtipp von der Insel. All die Attribute, die man schon für "Sanctuary" (Review) vernahm, können im Jahre 2015 mehr oder weniger übernommen und dick unterstrichen werden. Der erwartet hohe Melodie-Faktor, das Tendieren zu Gänsehautmomenten, aber auch die starke Rhythmus-Sektion bilden die Grundsubstanz auf "Legacy". Darüber hinaus brilliert Neu-Fronter John Cuijpers, der übrigens das Debüt einer vor genau 20 Jahren noch völlig unbekannten Truppe namens Ayreon einsang, mit einer tadellosen und kraftvollen Performance. Das Repertoire reicht auch hier von fragil-schönen Balladen über Keyboard-lastige Bombastsongs hin zu treibenden Rockern. Der Rainbow'eske Opener "Fight For Your Honour" wurde bekanntlich als Appetizer/Videoclip ins Rennen geschickt, im Vergleich zu den höchst geschmeidigen Stücken "The One", "Better Man", "Against The World" oder "Eyes Of A Child" zieht selbiger aber eher den Kürzeren.

Oder anders formuliert: Wer sich die AOR Institution Magnum etwas schärfer wünscht, aus tiefstem Herzen die frühen Dare verehrt und das gewaltige Vermächtnis von Shy in Form des gleichnamigen Finalwerks (Review) zu hüten weiß, ist bei einem Longplayer à la "Legacy" ziemlich gut beraten. Was eine höhere Benotung verhindert, ist bei allem Lob die nahezu latente Vorhersehbarkeit des Materials - AOR Fetischisten dürfen aber gerne einen Bonuspunkt hinzu schwindeln. Dass "Second Time Around" im Finale gleichzeitig der härteste und dramatischste auf "Legacy" ist, erinnert an das 1981er Kultdebüt "Time Tells No Lies" bzw. an den fulminanten Abgänger "Children Of The Earth".



Trackliste
  1. Fight For Your Hondor
  2. The One
  3. Believable
  4. Tokyo
  5. Better Man
  6. All I See
  1. Eyes Of A Child
  2. The Ronner
  3. Against The World
  4. Fallen Angel
  5. Second Time Around
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