Eine der spannendsten Bands der Düsterszene meldet sich mit einem weiteren Paukenschlag ihrer Diskografie zurück. "Enki" wurde es getauft, das mittlerweile sechsten Album der Israel-stämmigen Band und es vereint all das in nahezu perfekter Weise, was ich bei Melechesh so großartig und anziehend finde. Einzigartig klingen sie immer noch, die vertrackten Melodieläufe und die packend orientalischen Rhythmen der Band, die ihren Ursprung einst in Jerusalem fand. Der Mix aus Death, Thrash und Black Metal mit der mediterranen und ethnischen Rhythmik der Band um Ausnahmegitarrist Ashmedi, der für sein neuestes Meisterwerk nicht nur mit 6- und 12-saitigen Gitarren und exotischen Aufnahmefrequenzen ins Feld zog, sondern auch prominente und weltoffene Freunde und Größen wie Max Cavalera, Rotting Christ''s Sakis Tolis und Rob Caggiano begrüßen durfte, wirkt neuerlich mythisch und anziehend gleichermaßen. "Enki" packt einen von Beginn an mit der unbändigen und unverkennbaren Kraft dieser Band. Anspruchsvoll, beeindruckend und fesselnd übermannt einen "Tempest Temper Enlil Enraged" mit schwarzmetallischer Wucht, fetten Tempowechseln und einer Unmengen an markanten Melodien.

Melechesh beweisen uns mit "Enki" von der ersten Sekunde an einmal mehr, dass einer der genialsten und charismatischsten Black/Death/Thrash Metal Hämmer unserer Zeit im Mittleren Osten hängt und sich treffend Summerian Metal nennen darf! Jeder weitere Track von "Enki" bestätigt die Lorbeeren, die dieser Band verliehen werden. "The Pendulum Speaks" grooved wie aus tiefsten Höllenschlunden geboren und verbreitet gleichermaßen mystische Atmosphäre und Schrecken, wie das filigrane "Lost Tribes" mit seinen thrashigen Gitarren und Soulfly-Weltbürger Max Cavalera als Gast am Mikro. Melechesh triumphieren melodisch und aggressiv zugleich. Dabei beweisen sie einmal mehr Stil und Eleganz und vermengen Tradition und Moderne zu einem großen Ganzen, das sich einem nie beim ersten Anblick erschließt, das einen aber nicht loslassen will und von Mal zu Mal großartiger klingen will.



Melechesh sind einzigartig und mit all der massiven Brachialität ihrer babylonisch summerischen Soundwand schlicht beeindruckend, ätherisch und hypnotisch. "Enki" ist die genialer Weiterentwicklung dessen, was uns "Emissaries" und "The Epigenesis" bereits so großartig angekündigt hatten.

"Enki" ist ein Meisterwerk schwarzmetallischer Kunst, das seine weiteren Höhepunkte im überragenden "Multiple Thruths", dem ausladenden "Enki Divine Nature Awoken" (mit Sakis Tolis-Vocals ), dem großartigen Doppelschlag "Metatron And Man" / "The Palm The Eye And Lapis Lazuli" findet. Jeder Hieb sitzt perfekt um die Spannung des Albums aufrecht zu halten. Für den Schluss haben Melechesh dann natürlich noch zwei stimmungsvolle Höhepunkte im Köcher. Das Instrumental "Doorway To Irkala" lässt uns von Peduinen und Erzählungen aus 1000 und einer Nacht träumen, bevor das Finale "The Outsiders" einen Paukenschlag getragener Summerian-Death Metal Kunst mit fabelhaften Melodien, diabolischen Vocals und betörendem Charme offenbart und ein Album beendet, das schlichtweg beeindruckend ist.

Melechesh bündeln all ihre bekannten Stärken und hieven sie auf das nächste Level der Erhabenheit. "Enki" ist nicht nur ein weiteres großartiges, sondern gar das bislang kompakteste und beste Album der Sumerer. Melodisch, harsch und aggressiv zugleich, übermannen uns die rauen Vocals, das technische Spiel der Instrumente und wahnwitzigen Melodien des mesopotamischen Extrem-Metals, der uns hier mit acht perfekten Monumenten gefangen nimmt, die gleichermaßen unvergleichlich und unwiderstehlich sind.

Melechesh sind eine Ausnahmeerscheinung der Szene und "Enki" ist ein Meisterwerk. Optisch und musikalisch bedingungslos traumhaft!