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7.5
Nachdem Battle Beast mit ihrem coolen Debüt mächtig Fahrt aufgenommen hatten, kredenzten die Finnen mit ihrem selbstbetitelten, zweiten Werk nicht nur eine großartige, neue Frontröhre mit fetter Reibeisenstimme, sondern auch ein amtliches Metal Hitalbum voller 80er Jahre Akzente. Nachdem Battle Beast auch live vollends überzeugen konnten (zum Livereview) und vor Allem Fräulein Noora Louhimo amtlich unter die Haut ging, war die Hoffnung auf das dritte Album der jungen Nordlichter immens groß. "Unholy Saviour" ist aber leider ganz nicht der erwartete Paukenschlag. Vielmehr erstickt es einige der großen Erwartungen, die man an Battle Beast in Anbetracht des überragenden Opener setzen durfte, im Keim. Statt noch mehr fett stampfender 80er Jahre Breitbeinigkeit, treten Battle Beast bei manchen Songs leider eine deutliche Spur zu nahe Richtung kitschiger Bombast Metal Bands. Mehr Nigthwish, weniger Warlock, Accept und Zed Yago könnte man sagen. Natürlich sind aber auch diesmal wieder einige coole 80er Fanfaren mit an Bord und natürlich singt Noora Louhimo wieder super. Auch die Songs von "Unholy Saviour" sind natürlich allesamt sehr gut, über volle Länge aber eben nicht ganz so packend und überzeugend wie erhofft. Manchmal klingen die Songs einfach zu sehr nach all dem female-fronted-Symphonic-Bombast-Metal, den heute eigentlich nur mehr die unbeirrbarste Fantasy- Fraktion hören will. Das ist für diese Band zu glatt und zu überladen. So wollen wir Battle Beast nicht hören. Ich für meinen Teil will den Mix aus Accept, Warlock und Sabaton hören und all das natürlich genau so frisch und unverbraucht, wie auf den beiden ersten Platten der talentierten Finnen.
Dieser gewohnt lässige Spagat gelingt Battle Beast bei einem coolen, bombastisch bangenden Opener "Lionheart" durchaus gut und auch in Folge lässt sich die ein oder andere Perle entdecken. "I Want The World...And Everything In It" hat zum Beispiel noch richtig Eier und wird live garantiert steil gehen! Hier kann Noora Louhimo ihre aggressive Brachialröhre auch vollends raushauen. Das knackt ebenso, wie die rotzige Metal-Hymne "Speed And Danger", wie "Far Far Away" und das höllisch dreckige "Madness". So wollen wir Battle Beast hören und auch "Touch In The Night" ist natürlich richtig geil geworden. Mehr 80er Jahre Synthesizer geht nicht. Das klingt wie Alphaville auf "Miami Vice"-Trip und das muss man sich erstmal trauen. Das wird polarisieren, ist aber unglaublich eingängiger und perfekter 80er Pop und deswegen auch richtig cool. Wo liegt eigentlich das Problem an "Unholy Saviour" wird sich manch einer fragen, zumal auch das balladeske "The Black Swordsman" dramatisch und gelungen in ein beschwingtes Instrumental wie "Hero's Quest" geleitet? Man kann es schwer erklären, aber abgesehen vom bombastischen Titeltrack und der nicht ganz so bedingungslosen Hitdichte einige der genannten Songs, sind es vor Allem die schmalzigen Balladen wie "Sea Of Dreams" oder "Angel Cry", die bei einer coolen und amtlich rockbaren Band wie Battle Beast nicht unbedingt sein müssen. Klar sind auch sie verdammt gut gemacht und vor allem auch großartig gesungen, am Ende klingt das aber nach kitschigen Momenten Nightwish und hat im Jahre 2015 nichts mehr verloren. Außerdem hat man hier einfach immer das Gefühl, dass Battle Beast ihre testosterongeladene Frontfrau in ein Korsett stecken, das sie zwar perfekt beherrscht, das es ihr aber bei Weiten nicht so besorgt, wie die dreckigen Songs. Am Ende der Reise ist's dann aber wohl reine Geschmackssache: Ein 80er Metal Hitalbum voll großartiger Melodien, knackigen Riffs und mitreißender Hooklines ist den Finnen mit "Unholy Saviour" über weite Strecken ja doch wieder gelungen und die beste und rotzigste Frontfrau der Metal Szene haben sie mit Noora Louhimo auch immer noch. Manchmal gehen sie diesmal aber doch eine Spur zu weit, mehr Eier und Knallerpotenital hatten definitiv die beiden coolen Vorgängeralben und die ganz großen Hits der Finnen finden sich auch definitiv weiterhin auf "Battle Beast". Trackliste
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Reviews
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