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Powerwolf
04.10.2013, Backstage, München 
 
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Die Wolfsnächte haben bereits Tradition und durch den steilen Popularitätsweg von Powerwolf, der sogar soweit führte, dass die selbsternannten Exil-Rumänen aus dem Schwabenland mit ihrer neuen Rille "Preachers Of The Night" (zum 10-Punkte Review) und mit cleveren Marketingstrategien Platz eins der deutschen Albumcharts enterten, konnte man erahnen, dass die Tourreise im Herbst 2013 ein voller Erfolg werden würde.
Als wir dann im Backstage Areal in München eintreffen, laufen uns nicht nur unzählige Oktoberfest-Prolls vor den Karren, auch hunderte Metalheads stehen artig in der Schlange vor dem vielleicht besten Club Bayerns. Am Ende der Nacht sollten dann 1.000 Besucher eine Powerwolf-Party feiern, die ihresgleichen erst mal finden muss. Dazu aber später…



Ashes Of Ares

Bereits um 19:00 steht Matt Barlow’s neue Combo auf den Brettern. Fetter und klarer Sound und eine super Lightshow lassen schon jetzt auf einen klanglich makellosen Abend hoffen. Musikalisch zeigt sich der Vierer um ex-Iced Earth Ausnahmestimme und den ex-Nevermore Drummer Van Williams ebenso wie am selbstbetitelten Debütalbum (zum Review) ausnahmslos Klasse. Der Sound ist wuchtig und pendelt zwischen dem Erbe der beiden Hauptprotagonisten und dezent progressivem Power Metal mit einigen leicht thrashigen Nuancen. Die Songs ansich sind aber ebenso wie auf Platte und wie bereits am Rock Hard Festival erkannt (zum Festivalbericht) viel zu wenig schlüssig, um richtig zu punkten.
Echte Höhepunkte und ganz große Momente bleiben somit aus, Songs der ex-Bands dürfen die Herren wohl ohnehin nicht zitieren und so plätschern die Ashes Of Ares Songs trotz einer astreinen Performance der ganzen Band leider einmal mehr zu harmlos an uns vorbei, um Biedermann Matts neue Combo richtig ins Herz schließen zu können.

Setlist Ashes Of Ares:

1. The Messenger
2. Move the Chains
3. Dead Man's Plight
4. This Is My Hell
5. Chalice of Man
6. The One-Eyed King
7. What I Am



Battle Beast

Das große Manko der ersten Band des Abends, sollte das große Plus der zweiten werden. Die blutjungen Battle Beast inszenieren ihren Auftritt wie eine Headlinershow und wer so selbstbewusst zu Tage tritt, der muss wohl wissen, dass er jede Bühne der Welt als Sieger verlässt. Der Einmarsch zum hymnischen Intro ist jedenfalls absolut stadiontauglich. Wie der junge Thor marschiert Drummer Pyry Vikki auf die Bühne, um den absolut sensationellen Set mit großen Posen einzuläuten. Der Vorhang fällt dann endgültig zu "Let It Roar", dem Opener der großartigen neuen Scheibe (zum Review) und die Stimmung geht von Beginn an steil nach oben. Kein Wunder bei der positiven und sympathischen Ausstrahlung dieser jungen Band und vor allem bei dem Hitpotential ihrer Songs. Ein Kracher jagt den anderen. "Out On The Streets", das sensationelle "Neuromancer" oder "Kingdom" sind Hits, die auf jeder Bühne und vor jedem Publikum der Welt bestehen. 80er Jahre und Moderne wurden selten so perfekt kombiniert und wenn Battle Beast stets so klingen, als wären sie ein Bastard aus Accept, Sabaton, Warlock und Nightwish, dann gilt das ausschließlich als Kompliment.
Das Publikum feiert die Finnen wie einen Headliner, das Dieter Bohlen Vermächtnis-Umhängekeyboard von Janne Björkroth ist ein Blickfang und die Dynamik, mit der Battle Beast agieren zeugt vom Hunger und Enthusiasmus einer spielfreudigen, jungen Band.



Am Ende eines musikalisch wie soundtechnisch perfekten Auftritts, der völlig zurecht mit üppigen Sprechchören gefeiert wird, muss noch ein Extralob an die Battle Beast Neo-Frontöhre Noora Louhimo ausgesprochen werden, denn so eine geile Rockstimme hab ich jedenfalls schon lange nicht mehr gehört.
Gänsehautgarantie!

Setlist Battle Beast:

1. Intro
2. Let It Roar
3. Cyberspace
4. Out on the Streets
5. Neuromancer
6. Kingdom
7. Black Ninja
8. Enter the Metal World
9. Out of Control



Majesty

Wer nun (so wie ich) dachte, dass Majesty stimmungstechnisch nicht mit Battle Beast mithalten könnten, der sah sich sehr schnell eines Besseren belehrt. Obwohl die Band im Grunde nie über den Undergroundstatus hinaus gekommen ist, werden Tarek und seine Mitstreiter heute richtig amtlich abgefeiert. Das ist bodenständig, das ist ehrlich und das ist gut. Ebenso wie der Sound der Truppe. Man mag über Majesty denken was man will, die "deutschen Manowar" haben einige unsterbliche Hymnen erschaffen und für einen kurzweiligen Liveset von knapp 45 Minuten reicht der Fundus der Band schon lange. Tarek und sein nicht mehr ganz so "warriortaugliches" Oberteil haben darüber hinaus auch eine amtliche Spielfreude im Gepäck und genau das macht sie so sympathisch. Bei Hymnen wie "Thunder Rider", "Hail To Majesty", "Heavy Metal Battlecry" und dem wie immer überragenden "Sword And Sorcery" ist die Stimmung am Zenith und die Band offensichtlich richtiggehend geplättet von der Euphorie des Publikums.

Auch wenn man sich nach der Show amtlich wundert, warum Majesty ihren Kultsong "Keep It True" nicht im Set hatten, darf man der Band in jedem Fall zu einer höchst gelungenen und vor allem gewohnt authentischen und sympathischen Show gratulieren, bei der sie amtlich abräumen durften.
"Hail to Majesty!"

Setlist Majesty:

1. Metal Law
2. Make Some Noise
3. Into the Stadiums
4. Thunder Rider
5. Heavy Metal Battlecry
6. Hail To Majesty
7. Sword and Sorcery
8. Metal Union



Powerwolf

Wenn man erlebt hat, wie das Backstage bei Majesty und Battle Beast abging, konnte man erahnen, dass Powerwolf hier gnadenlos abräumen würden.
Es gibt heutzutage wie verdammt viele gute Metal Bands. Es gibt verdammt viele Jungs die Potential haben. Um richtig durch zustarten braucht es aber nicht nur Talent und Glück, es braucht auch die Beharrlichkeit und wenn man darüber hinaus noch ein interessantes und mit aller Konsequenz verfolgtes Konzept hat, dann kann man auch heute noch richtig groß werden. Sabaton hatten das von Beginn ihrer Tage an und ebenso wie die unbeirrbaren Schweden, haben auch Powerwolf ihre Masche unaufhaltsam durchgezogen. Dass sie dazu auch noch Hits am Fließband produzieren und mit "Blood Of The Saints" (zum Review) auch so richtig durchgestartet sind, war ihnen nur zu vergönnen. Es gibt ohne Zweifel begnadetere Bands als Powerwolf und auch die Deutschen erfinden das Rad nicht neu, aber sie machen ihres Sache einfach richtig. Sie schreiben Ohrwürmer, paaren ehrlichen Metal mit poppigem Hitpotential und fetten Männerchören und genau deshalb haben sie es auch geschafft, sich von der Masse abzuheben.



Auch München wird heute im Sturm erobert. Von Beginn an ist klar, dass dieses hier und heute vor der Bühne stehende Rudel für Megastimmung sorgen würde. Powerwolf räumen sprichwörtlich ab wie Sau! Alt und Jung dreht kollektiv durch, tanzt und singt von Beginn an zu treffsicheren Hits wie "Sanctified With Dynamite", "Prayer in the Dark" oder "Amen & Attack". Immer noch ohne Bassisten, dafür aber mit zwei höllisch posenden Gitarrenzwillingen, einem gewohnt durchgeknallten Action-Keyboarder und einem Frontman, der den Spagat aus theatralischem Schauspiel, augenzwinkerndem Kabarett und druckvoll klarem Gesang perfekt beherrscht, sind Powerwolf ohnehin für jede Bühne der Erde gerüstet.



Eine Powerwolf Show bedeutet Euphorie, Spaß und Party. Das ist auch heute so und allen Kritikern dieser Band sei gesagt: "Gut geklaut ist halb gewonnen!" Macht auch nichts, wenn man Gutes aus bekannten Zutaten macht. In Flames werden sicher kein Problem damit haben, wenn die Massen nicht nur zu "Only For The Weak", sondern auch zu "We Drink Your Blood" und "Sacred And Wild" kollektiv durchdrehen. Powerwolf sicherlich auch nicht.
"Scheiß aufs das Oktoberfest, hier steigt die Party!" frohlockt Attila in sein Mikro und er hat Recht. Sollen die Prolls und Adabeis doch am überteuerten Biermaß im Massensuff ersticken. Wacken, der Ballermann und das Oktoberfest sind mittlerweile zumeist eh nur noch für ein Klientel interessant, das unsereiner nicht braucht. Da bangt man sich lieber die Rübe zu "Resurrection by Erection" oder "Coleus Sanctus" und wundert sich weiter, welch ein Lärmpegel hier und heute im Backstage herrscht. Lange wurde keine Band mehr so abgefeiert. Das nimmt Ausmaße an, die ich zuletzt bei Sabaton in London erleben durfte. Gänsehaut!



Aber auch die schönste Show, hat offensichtlich ihre kurze Bremse. Wann endlich werden Drumsolos verboten? Ich hasse diese Scheiße. Noch unnötiger jedoch sind Circle-Pits und schubsende Idioten, die bei einer Powerwolf-Show unpassend sind, wie Propellerbangen bei Hansi Hinterseer oder eine Wall Of Death beim Törggelen. Das Resultat ist eine Unterbrechung der Show durch Attila, während ein halb bewusstloser junger Typ mit Blut in der Larve nach hinten getragen werden muss. Mords Spaß muss man sagen. Deppert ist wer drüber lacht und mit der Scheiße weitermacht. (ja, es reimt sich!) Wann endlich werden diese Volldeppen aus den Hallen verwiesen?

Aber weiter im Set. Nach eine mahnenden und sehr zu befürwortenden Ansage in Richtung der Aggro-Idioten, die ihren Tanz eigentlich auf jedem Parkplatz aufführen könnten, weil sie eh nie checken, zu welcher Musik sie sich gegenseitig schubsen und treten, geht die Show dann astrein weiter. "Kreuzfeuer" ist ein üppig inszenierter Hingucker, aber aufgrund des kaum noch erträglichen Kitschfaktors leider nicht gerade mein Lieblingssong. Kommt aber dennoch gut an und wenn man dann bei "Werewolves of Armenia" und "Dead Boys Don’t Cry" wieder sieht, wie Action-Keyboarder und Laienschauspieler Falk höllisch Dampf macht und wie agil und ständig in Bewegung die gesamt Band ist, dann weiß man dass sich Powerwolf hier förmlich den Arsch abspielen.
Man muss es einfach mögen und gut finden, was hier passiert.



Fette Chöre, sakrales Augenzwinkern und ein optisch durchinszenierte Show, eine geile Lightshow, gewohnt agiles Gitarrenposing mit Föngarantie und ein perfekter Frontman, sind weit mehr als ein Großteil der Konkurrenz zu bieten hat. Zwischen jedem Song eine Ansage mit Augenzwinkern und ausgiebige Singalongs sind zwar etwas viel des Guten, aber durch den wirklich guten Witz von Attila und dessen schrullig sympathische Bühnenrolle macht das durchaus Laune. Außerdem bebt das Backstage bei jeder Gelegenheit aufs Neue und Powerwolf sind eben nicht "nur" eine Liveband. Sie bieten Entertainment und das ist einer der Bausteine ihres Erfolges. Genau deshalb werden auch die beiden Zugaben "Raise Your Fist, Evangelist" und "In the Name of God (Deus Vult)" gnadenlos abgefeiert, bevor eine richtig mitreisende und absolut beeindruckende Liveparty nach knapp 90 Minuten ihr Ende unter tosendem Applaus findet.



….und wenn Attila Dorn erzählt, dass dies hier im Backstage die beste Show der bisherigen Tour ist, dann darf man das ausnahmsweise mal wirklich glauben, denn so einen Lärm und so eine Stimmung wie die 1000 ausgelassenen Fans hier machen, erlebt man selten…

Setlist Powerwolf:

1. Sanctified With Dynamite
2. Prayer in the Dark
3. Amen & Attack
4. All We Need Is Blood
5. Sacred & Wild
6. Resurrection by Erection
7. Coleus Sanctus
8. Drum Solo
9. Kreuzfeuer
10. Werewolves of Armenia
11. Dead Boys Don't Cry
12. We Drink Your Blood
13. Lupus Dei
---
14. Raise Your Fist, Evangelist
15. In the Name of God (Deus Vult)



@C

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@C

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