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Cover  
Mayhem - Esoteric Warfare (CD)
Label: Season Of Mist
VÖ: 06.06.2014
Homepage | MySpace
Art: Review
Thunderstryker
Thunderstryker
(154 Reviews)
8.5
Ein ketzerisches Statement vorweg: Mayhem sind weiterhin nicht mehr die Band, die sie Anfang der 90er waren und das ist das Beste, was Fans mit einer Aufmerksamkeitsspanne über monotone "Kunst" hinweg passieren konnte. Schon "A Grand Declaration Of War", eines der mutigsten progressiven Werke, in einem Atemzug zu nennen mit Kiss' "Music From The Elder" und Genesis' "Duke", allesamt missverstandene Meisterwerke, zeigte eine unglaubliche Entwicklung auf, die mit "Ordo Ad Chao" nach dem standarisierten "Chimera" wieder aufgegriffen und konsequent fortgesetzt wurde. Was für ein geiler Anti-Sound, was für ein übermächtiger Attila Csihar! Und nun gibt es mit "Esoteric Warfare" eine nicht ganz so weitreichende, aber immer noch logische Fortsetzung.
Mehr Black Metal, mehr Verachtung gegenüber allem und jedem geht nicht und deshalb atmet diese Truppe auch 2014 noch den Spirit früher Tage.

Ein schönes Albumcover führt einen direkt in das noch viel schönere Booklet; da wurde große Kunst geschaffen. Doch nun geht es an’s Eingemachte und "Watchers" ist ein fulminanter Beginn. Leise und tief im Sound beginnt eine Gitarre zu spielen und man erwartet einen großen Durchbruch, der aber nicht kommt; nein, es wird nicht lauter, der Sound gehört so! Hier fehlen die Höhen noch mehr als beim Vorgänger. Das Songwriting ist nicht mehr bewusst konfus gehalten, sondern findet einen roten Faden. Etwa auf Wunsch des neuen Gitarristen Teloch? Neben diesem möchte man fast meinen, dass alles wie immer sei; Hellhammer ist einer der ganz grandiosen Trommler der Szene und Necrobutcher ist immer noch kaum zu hören. Den Herrn Csihar muss man hier auch ein zweites Mal loben; was er hier krächzt, kreischt, grunzt, gurgelt(The Grudge, anyone?), röchelt und rülpst(!) ist nicht von dieser Welt.

Weiter geht es mit "Psywar", der tollen Singleauskopplung und dem ersten aggressiven Befreiungsschlag. Wohl das Stück, das man auf Konzerten nicht mehr missen wird. Durchgehend setzt man auf dissonante Sounds, die ihre Wirkung gerade durch die irrsinnige Produktion entfalten können. Textlich setzt man auf dieses mal auf die Zerstörung des Geistes auf vielfältiger Ebene, wenn auch "Klassischeres", etwa Texte, die die Namen des Teufels aufzählen, weiterhin an Bord bleiben. Fundamentale Veränderungen gibt es hier nicht, aber wer will denn schon noch mehr selbsternannte Satanisten den Waldgott anbeten sehen? Eben.
Der Rest des Albums befindet sich in etwa in den Sphären der beiden Stücke, wobei die A-Seite der B-Seite vorzuziehen ist.

Es bleibt dennoch ein rundum zu empfehlendes Werk, das den Geist seiner Vorgänger atmet und vielleicht auch ein bisschen mehr als "Chimera" in Richtung "De Mysteriis Dom Sathanas" schielt, ohne sich daran aufzugeilen. Das Fundament von Mayhem heute bleibt zum Glück der Wandel und man hat wieder eine andere Ebene der "Bewegung wider die Musik" beschritten. Altfans dürfen wieder ein Ohr riskieren, während in erster Linie Hörer auf der Suche nach kranker Neuartigkeit bedient werden.
Die Wertung ist also nicht sofort für bar zu nehmen, denn wer weiß jetzt schon, wie viel man hier entdecken kann?

Trackliste
  1. Watcher
  2. Psywar
  3. Trinity
  4. Pandaemon
  5. Milab
  1. VI.Sec.
  2. Throne of Time
  3. Corpse of Care
  4. Posthuman
  5. Aion Suntelia
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