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Cover  
Black Sabbath - Eternal Idol (CD)
Label: Vertigo
VÖ: 1987
Homepage
Art: Classic
DarksceneTom
DarksceneTom
(3170 Reviews)
Es gibt mindestens zehn Black Sabbath Alben, die es verdienen würden als unsterbliche Klassiker gehuldigt zu werden. Mit "Heaven And Hell" (zum Classic) und "Tyr" (zum Classic) haben bereits zwei Überalben der Metal Urväter um Tony Iommi den Weg in unsere Classic-Abteilung gefunden, und dass nun gerade "Eternal Idol" als drittem Kleinod diese Ehre zuteil wird, obwohl weit populärere Jahrhundertalben noch nicht erwähnt wurden, ist ausschließlich auf die spontane Stimmung des Verfassers zurück zu führen. Zudem ist "Eternal Idol" ohne Frage eine der unterbewertetsten Perlen des Black Sabbath Back-Kataloges. Nicht nur weil die Tony Martin Phase immer schon völlig zu Unrecht im Schatten der Ozzy- und Dio Werke stand, sondern auch weil diese erste Zusammenarbeit von Tony Iommi und Tony Martin zu einer Zeit entstand, als die Gottväter des Heavy Metal in der zweiten große Krise ihres Schaffens steckten. Dass "Eternal Idol" auch im Tony Martin Kosmos immer im Schatten von "Headless Cross" und "Tyr" stand ist ein weiterer Grund dafür, dass man diesem wunderbaren Stück Musik 26 Jahre nach seiner Geburt mal eine kleine Lobeshymne verfasst.

Nach dem Ausstieg von Ronnie James Dio hatten Tony Iommi und Co einige Zeit daran zu knabbern, dass sie den übermächtigen Alben "Heaven And Hell" und "Mob Rules" nicht mehr gerecht werden konnten. Nach der ersten Schwächeperiode Ende der 70er hatten Black Sabbath mit Dio wieder den Platz am Thron inne. Nach dessen Abschied jedoch sollten die Jahre 1983 bis 1986 sowohl kreativ, wie auch kommerziell wieder sehr trocken werden. Nachdem Deep Purple Gottstimme Ian Gillan die Band nach einem psychedelischen und nur teilweise richtig guten "Born Again" verlassen hatte und auch "Seventh Star" Sänger Glen Hughes nach einem der schwächsten Black Sabbath Alben ever (…das ursprünglich ohnehin als Tony Iommi Soloalbum veröffentlicht werden sollte…) wieder das Weite suchte, musste sich Tony Iommi völlig allein und ohne ein weiteres Gründungsmitglied neu kalibrieren. "Eternal Idol" sollte ursprünglich mit Sänger Ray Gillan aufgenommen werden. Dieser war aber bereits während des Aufnahmeprozesses Geschichte und fand bei den großartigen Badlands seine Erfüllung. So zauberte Iommi einen Newcomer aus Brimingham aus dem Hut und der bislang unbescholtene Tony Martin (im Original Anthony Martin Hartford getauft) wurde für den vakanten Sängerposten von Black Sabbath rekrutiert, den er für weitere vier, mit Ausnahme des "Forbidden" Rohrkrepierers, großartige Alben einnehmen sollte.



Dass Tony Martin ein Ausnahmesänger ist, der das Erbe seiner Vorgänger mit Bravour anzutreten vermochte und für Black Sabbath ein absoluter Glücksgriff war, bewies er vom ersten Ton vom "Eternal Idol" an. Dass er mit seinem unfassbaren Timbre und seiner unverkennbaren Stimme auch zur dezenten 80er Jahre Note des Iommi’schen Songwritings wie die Faust aufs Auge passte, zeigte er gleich beim zutiefst atmosphärischen "The Shining". Düstere Black Sabbath Kunst, melodischere und dezent progressive Heavy Metal Noten und zeitgemäße 80er Jahre Hard Rock Akzente sollten die weiteren Jahre von Sabbath prägen und die Band in eine neue, schlichtweg großartige Phase geleiten, deren Perlen namens "Headless Cross", "Tyr" oder eben "Eternal Idol" oftmals völlig zu Unrecht im Schatten der Ozzy und Dio Jahre stehen.

Natürlich mag manch einer, der mit Black Sabbath in den 70er und frühen 80er Jahren groß geworden ist damit gehadert haben, dass Tony Iommi die Zeichen der Zeit erkannte und sein Flaggschiff in den 80er Jahren vom psychedelischen Doom und epischen Heavy Metal hin zu Stadionklängen navigierte. Meinreiner, der in den späten 80er Jahren und völlig unbefangen zum Heavy Metal Fan wurde, konnte damit immer schon gut leben. Ich liebe alle Phasen dieser Band und kann wunderbar mit düsteren Heavy Rockern a la "Born To Loose", "Lost Forever" oder "Hard Life To Know" umgehen. Natürlich sind die Schwere und die Wucht, die bei den nachfolgenden Ausnahmewerken "Headless Cross" und "Tyr" zitiert wurden, auf diesen noch eindrucksvoller und großartiger. Wer sich aber in den Spiegel sehen kann und mir dennoch ehrlich verkaufen will, dass Songs wie das traumhafte groovende "Ancient Warrior" mit seinem mystischem Grundtenor und seiner dichter Atmosphäre, das geniale "Glory Ride" mit seinem treibenden Rhythmus und den unglaublich unter die Haut gehenden Gesangslinien nicht umwerfend findet, der muss irgendwas an "Eternal Idol" falsch verstanden haben. Wuchtige Riffs und tolle Keyboardarbeit, die dunkle und harte Note und die zeitlose Klasse dieses Albums war immer schon unübersehbar und sind bis heute unabgenützt.
Das alles ist Heavy Metal der allerersten Klasse. Herausragend produziert, richtig heavy und nicht zuletzt durch Martins Wunderstimme und großartige Refrains unfassbar melodisch, und wer sich als Black Sabbath Fan nicht dabei ertappt, das schleppende "Nightmare" und den episch düsteren Titelsong ausnahmslos genial zu finden, der trägt hundsmiserable Scheuklappen.

"Eternal Idol" ist ein "besonderes" Black Sabbath Album und sicher nicht das beste. Ohne Frage jedoch ist es eines von vielen Weltklassealben aus der Feder von Tony Iommi und bis heute ein Prunkstück der 80er Jahren Metal Geschichte. Leider teilt "Eternal Idol" es ein ähnliches Schicksal wie Rainbow’s "Bent Out Of Shape".
Hardliner wollen diese Alben einfach nicht gut finden. Auch wenn sie definitiv genial sind…

Trackliste
  1. The Shining 6:00
  2. Ancient Warrior 5:28
  3. Hard Life to Love 5:00
  4. Glory Ride 4:49
  5. Born to Lose 3:43
  1. Nightmare 5:19
  2. Scarlet Pimpernel (instrumental) 2:05
  3. Lost Forever 4:03
  4. Eternal Idol 6:33
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