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6.0
Ob Masterplan mit/ohne Jorn Lande besser waren/sind, will an dieser Stelle erst gar nicht erörtert werden. Fakt ist, Herr Lande hatte (wieder mal) keinen Bock mehr auf die Band und widmete sich lieber der Produktion einer weiteren Solo-Langrille. Dass Bandchef Roland Grapow nicht gewillt ist, das Schicksal und die Existenz seiner Band von den Launen seines Sängers abhängig zu machen, hat er ja bereits in der Vergangenheit bewiesen. Deshalb hat er sich nun Rick Altzi geschnappt und will mit ihm und einer neuen, umgebauten Hinter-Mannschaft den "sauberen" Neustart von Masterplan vollziehen. So weit, so gut – der neue Sänger gibt auch keine schlechte Figur am Mikro ab, verfügt über ein durchaus kraftvolles Organ, welches er auch variabel einzusetzen vermag. Trotz dieser soliden Gesangsleistung gelingt es aber nicht, das arg durchschnittliche Songmaterial auf ein höheres Niveau zu hieven. Zu eindimensional und vorhersehbar zeigt sich das Songwriting – man möchte fast sagen, dass es sich teilweise um Melodic Metal/Rock Meterware von der Stange handelt. Alles schon tausendmal gehört, nur halt oft viel besser. Ohne große Überraschungen reihen sich Songs wie die einigermaßen flotte und auch leicht proggig angehauchte Single "Keep Your Dream Alive" and Durchschnittskost wie zum Beispiel das schnöde "Return From Avalon".
Auch wenn der Band die neu eingeschlagene progressive und oftmals durch die Keyboard-Arbeit bombastische Richtung nicht schlecht steht, mangelt es einfach an greifbaren Hooks und richtigen Hits. Handwerklich mag das ja alles gut bis sehr gut gemacht sein (neuerdings befindet sich neben Ex-Kürbiskopf Grapow auch Jari Kainulainen, (ex-Stratovarius) in den Reihen von Masterplan), zu überzeugen weiß die Scheibe nur in den seltensten Momenten. Am ehesten noch kann das Album zum Ende hin mit den beiden progressiveren Nummern "Through Your Eyes" sowie dem Titelsong mit Spannungsaufbau punkten. Richtig enttäuschend ist zudem auch der Klang der Scheibe. Nichts gegen eine zeitgemäße, moderne Produktion – aber für meinen Geschmack tönt es einfach zu kalt, steril und wenig dynamisch aus den Boxen – seelenvolle Musik klingt anders. Schade! Eigentlich habe ich mir vom neuen Masterplan Line-Up mehr erwartet; so wird sich "Novum Initium" aber wohl nicht unter den Top Alben von 2013 einordnen können Allen, die von dieser Scheibe ebenfalls enttäuscht sind, sei an dieser Stelle nochmals das grandiose letztjährige, gleichnamige Debütalbum von Unisonic (mit Grapows ehemaligem Mitstreiter Michael Kiske am Mikro) empfohlen, welches die vorliegende Scheibe ganz klar in die Schranken weist. Trackliste
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Reviews
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