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7.5
Es gab Zeiten, in denen ich dem inzwischen gern geläuterten Metalcore Metier und der NWoAHM einiges abgewinnen konnte, ehe sich infolge der Marktschwemme mehr und mehr ein gewisser Kaugummieffekt einschlich, was aber jetzt nicht heißen soll, dass jedem Genrevertreter und seinem frisch gepressten Endprodukt schon im Vorfeld ein striktes „no go“ erwartet. Gerade dann, wenn es sich um eine einheimische Truppe wie den aus Bregenz stammenden The Sorrow handelt, darf man schon mal mit etwas mehr Aufmerksamkeit antraben. Unsere vier Vorzeigemetaller aus dem Ländle haben nun mit Napalm Records den Labelpartner gefunden, der das Quartett durchaus weiter nach vorne pushen könnte, sofern auch die (Live-) Präsenz weiterhin in solchem Ausmaß bestehen wird.
Neben den typischen Metalcore und Modern Metal Attributen haben The Sorrow auf den bereits im Herbst erschienenen, vierten Longplayer "Misery Escape" den Fokus verstärkt Richtung Melodie und Eingängigkeit gelenkt, was mich persönlich immer wieder an die US Größen Trivium, Shadows Fall und an God Forbid erinnert. Nennenswerten Schwachpunkt gibt es zwar keinen, das entscheidende, zumeist subjektiv empfundene A-ha Erlebnis ist über die Distanz von elf Songs jedoch ebenso schwer auszumachen, obschon eine latente Hittendenz in der Luft liegt: die hypermelodischen bzw. gedoppelten Refrains ziehen sich fast wie ein roter Faden durchs Album und dürften vor allem die junge Garde in Breitformat ansprechen. Gemeint sind die schnell auf den Punkt kommenden Live-Granaten "Burial Bridge", "My Oblivion" oder "Dead Home", die vielschichtig und gleichzeitig dynamisch daher preschen. Trotz gemäßigtem Tempo ist für mich persönlich das Album-Highlight letztlich "Buried In The Deep", weil den Jungs es hier vorzüglich gelungen ist, eine dichte und epische Atmosphäre zu erzeugen. In eine ähnliche Kerbe schlägt das folgende "A Thin Red Line", während "Follow The Lights" die wohl hymnenhaftesten Refrains der ganzen Scheibe bereit hält. Ansonsten begegnet man wie eingangs gesagt all den wohl vertrauten Trademarks. Also, den obligatorischen Stakkato Riffs, den wechselhaften Vocals von Frontröhre Mätze, und selbstverständlich den wieder kehrenden Break-Downs, die zum Glück den Songfluss wenig bis nie irritieren. Als Patriot neigt man bekanntlich des Öfteren dazu, das positive gesondert hervor zu heben, aber ich will den Ball flach halten: The Sorrow haben längst schon ihren Fixplatz in der (Metalcore) Szene einzementiert und überzeugen bei ihrem vierten Kapitel eimal mehr anhand charakterfestem Songwriting, soliden Punch-Qualitäten und glaubwürdiger Attitüde, und dennoch: eine leichte Stagnation lässt sich nicht von der Hand weisen. Deshalb schicken wir siebeneinhalb wohlverdiente Käseecken über den Arlberg! Trackliste
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Reviews
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