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7.5
Das vierte Album der texanischen US Power Metaller ist ein Konzeptwerk geworden. Die Band um Kevin Goocher (hat mit seinem kräftigen Organ bekanntlich das Omen Comeback "Eternal Black Dawn" eingesungen) führt mit "The Opera Of The Phantom" alle Trademarks fort, die bereits den Vorgänger "This Is War" auszeichneten und zu einem vollmundigen Undergroundtipp traditionellen school-US-Power-Metals machten. Geradlinig, schnörkellos und höchst traditionell knattern sich Phantom X durch ihr neues Konzeptalbum. Dass sich hierbei auch einige ältere Songs der Amis eingeschlichen haben ist keineswegs störend, da sich die Tracks in den Gesamtkontext des Albums und in ihrer überarbeiteten Form perfekt in den Fluss der atmosphärischen Scheibe einpassen.
"The Opera Of The Phantom" kann vor allem durch seinen Abwechslungsreichtum und seine Dichte überzeugen. Neben geradlinigen Dampfhämmern wie "Storms Of Hell", "The Mask" oder "Deep Six Down" und hymnischen Bangern wie "Storm Riders" und "1000 Quatrains" (bei denen die Amis immer wieder eine gewisse Saxon Note durchschimmern lassen), sind es vor allem Songs wie das sperrig komplexe "The Rise Of The Phantom" oder die ruhigen Momente, die Phantom X wirklich relevant machen. Vor allem ein episches "The Rise Of The Phantom" (ein Paradebeispiel für bodenständigen 80er Jahre US Power Metal), die tolle Halbballade "Everspell" oder das finale "All Hail The Heroes" schaffen jene nötige Dramatik, die ein Konzeptalbum benötigt. Schöne Instrumentalparts verbinden die Songs, die Produktion ist astrein und von Kitsch oder Pathos ist ob der erdigen Ausrichtung gottlob auch kein Funke weit und breit. Wenn ich hier nun von einer dezenter Note alter Metal Church, manch kraftvoller Jag Panzer-Dramatik oder Vicious Rumors erzähle, ist das ob der Ausnahmeklasse der genannten Gottheiten zwar zu hoch gegriffen, aber auch wenn Phantom X noch nicht in dieser Liga mitspielen, sind die Affinitäten keineswegs von der Hand zu weisen und durchaus als ideologischer Leitfaden zu verstehen. Ein wenig mehr Magie und Treffischerheit hätten "The Opera Of The Phantom" vielleicht gar zu einem US Power Klassiker machen können. So bleibt "nur" ein ehrliches und verdammt gutes Stück old schooligen US Metals. Ein lohnenswertes Album, das trotz all der großen Ambitionen und seiner unüberhörbaren Klasse zwar keine Revolution geworden ist, aber ohne Frage ein Beweis dafür ist, dass Phantom X ein Garant für gute, bodenständige Handarbeit sind. Für das traditionell orientierte US Metal Klientel ist dieser erdige Output ohne Zweifel ein feiner Zusatz der Sammlung. Trackliste
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