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Torian - Dawn (CD)
Bruder Cle (178 Reviews)
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Torian aus dem schönen Paderborn gibt es schon seit 10 Jahren und legen uns nach einem guten und einem sehr guten Album nun ihr drittes und engagiertestes Werk "Dawn" vor. Dass die Traditionsmetaller bislang noch kaum die Beachtung bekamen, die sie aufgrund der Klasse der dargebotenen Songs verdient hätten, liegt sicher daran, dass es bislang nicht gelang, eine flächendeckende Tour bzw. interessante Festivalslots an Land zu ziehen. Es fehlt noch der kommerzielle Aspekt der ganzen Sache, der künstlerische jedoch ist bereits jetzt voll entwickelt.
Nach einem gefühlvollen Intro geht es mit "Grateful" gleich in die vollen. Solch einen Opener hätten sich die letzten zwar durchaus guten, aber keineswegs sensationellen Blind Guardian-Scheiben verdient gehabt. Zündende Melodien, die volle Ladung Epik und Bombast und eine wirklich fantastische Gitarrenarbeit. Für Jünger der Gardinen aus Krefeld das reinste Freudenfest! "Soul Desert Asylum" schlägt in dieselbe Kerbe und überrascht mit einem Anfangsriff, das sogar etwas an alte Dissection erinnert. Sehr geil! Gekrönt wird die Nummer von einem echten Ohrwurmrefrain, während in den Strophen das Tempo ordentlich angezogen wird. Der überragende Doppelschlag "Thunder Battalions" und "Lost Command", der auch auf myspace sozusagen die Visitenkarte von "Dawn" abgibt, sollte dann auch noch den letzten Zweifler überzeugen. Ähnlich wie letztens bei Vulvagun oder Accept wechseln hier von Durchlauf zu Durchlauf die Favoriten, was eindeutig für die großartige Qualität des Materials spricht. Die vielen kompositorischen Details lassen Raum für ergiebige Entdeckungsreisen via Kopfhörer, während man mit den tollen Melodien locker die Brücke zum Mainstream-Metal schlägt. Es folgten das ruhigere, mit Pianoklängen unterlegte "Oceans", zwei Instrumentale und weitere Hits bevor man mit dem über 16minütigen Titelstück dem Album die Krone aufsetzt. Was für ein Epos – verspielt, bombastisch, aber ohne zu viel Progressivität, dafür von einem packenden Refrain getragen. Wow! Hier spürt man förmlich die viele Arbeit und Energie, die in dem Release steckt. Kein Ton ist hier zuviel, alles Überflüssige entfernt und das wesentliche noch qualitativ verdichtet.
Mastermind Carl Delius und seinen Recken ist nach 10 Jahren Aufbauarbeit zu wünschen, dass der ganze Aufwand durch entsprechende Erfolge gekrönt wird und Torian ihr Mauerblümchendasein beenden können. In diesem Fall muss man konsequenterweise sogar von einer im Verborgenen blühenden Orchidee sprechen.
Kraftvoller, epischer Heavy Metal mit absolutem Hitpotenzial für eine eindeutig definierte Zielgruppe. Oder mit anderen Worten – für mich das beste Blind Guardian-Album seit "Imaginations Of The Other Side". Geil!
Trackliste
- Run Of The River (Overture)
- Grateful
- Soul Desert Asylum
- Thunder Battalions
- Lost Command
- Oceans
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- Fall Of The Golden Towers
- Anthem To Ignorance (instr.)
- Lords Of Babylon
- Fires Beyond The Sun
- Wounded (instr.)
- Dawn
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