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8.5
Nach dem doch eher unerwartet bärenstarken (Studio-) Comeback-Album "Good To Be Bad" (zum Review…) aus dem Jahre 2008, stellt sich ob des jetzigen Release von "Forevermore" - immerhin schon Studioalbum Nummer 11 der Mannen rund um Gesangsikone David Coverdale – doch die Frage, ob die Herren von Whitesnake auch anno 2011 noch genug Power im Tank haben, um diese Leistung zu wiederholen oder vielleicht gar noch zu übertreffen.
Und diese Fragestellung kann zweifellos und ohne Einschränkungen bejaht werden. Aufgrund der doch recht be… ähem …scheidenen Live-Gesangsleistungen Coverdales in letzter Zeit und den in der Folge aufkommenden „der Gesang kommt jetzt vom Band“-Gerüchten um seine Person, die der große Meister im jüngsten Interview mit einem der großen deutschen Metal-Printmagazine schlicht und ziemlich cool mit der Aussage – ich zitiere – „Ich bin David Coverdale – mir geht es am Arsch vorbei, was behauptet wird. Das ist lächerlich!“ kommentiert hat, konnte man als jahrzehntelanger Fan der Band ja nicht mehr unbedingt vom jetzt eingetretenen „Best Case Scenario“ ausgehen. Frontiers Records, in dessen omnipotenten süditalienischen Hafen nun auch der Luxuskreuzer „MS Whitesnake“ vertragstechnisch eingelaufen ist, lassen sich aufgrund dieser wiederum absolut geilen Scheibe auch nicht gerade lumpen und ziehen bei der Veröffentlichung von "Forevermore" ebenfalls alle Register. Das Teil erscheint als reguläre CD, als nur kurzfristig erhältliche UK-„Snake Pack“-Edition, als CD/DVD Combo-Digipack, als LP und schlussendlich auch noch als „Super Luxury Edition“. Fan-Herz, was willst du mehr? Kommen wir nun aber zum Wesentlichen – nämlich den Songs des neuen Albums… und wie bereits erwähnt, ist "Forevermore" mit 13 zum Teil wirklich grandios ausgefallenen Songs bestückt, die nicht nur alle stilistischen und musikalischen Facetten von nunmehr fast schon 35 Jahren Bandgeschichte fusioniert, sondern ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es der eine oder andere Track durchaus auch mal auf eine künftige Best Of-Compilation schaffen könnte. Coverdale präsentiert sich (zumindest im Studio) in prächtigster Form, demonstriert ein weiteres Mal seine einzigartige, unverwechselbare Intonationstechnik, setzt mit seinen unverkennbaren gesanglichen Phrasierungen den Songs die Krone auf und klingt in keinster Weise wie jemand, der in einigen Wochen immerhin auch schon zum 60. Mal Ostern feiern wird. Mit den Herren Doug Aldrich, der seinen Boss inzwischen sowohl beim Songwriting als auch im Produktionssessel assistieren darf, und Reb Beach hat Mr. Coverdale auf "Forevermore" wiederum auf sein wohl inzwischen dienstältestes Klampfer-Gespann gesetzt, das sich in jeder Hinsicht auf Augenhöhe mit legendären Vorgänger-Zweigestirnen wie Micky Moody/Bernie Marsden aus den ganz alten Zeiten oder Adrian Vandenberg/Vivian Campbell bzw. Vandenberg/Steve Vai aus der kommerziell erfolgreichsten Phase zwischen 1987 und 1991 sehen darf. Was diese zwei Herren an cremigsten, klassischen Whitesnake-Riffs aus dem Ärmel zaubern, muss mehr als nur positiv hervor gehoben werden. Bestes Beispiel dafür – Track Nummer 9 - "Dogs In The Street" - das ist Whitesnake wie Whitesnake klingen muss - ein geiler, knackiger Song, jedoch allein der eröffnende Riff löst bei mir Muskelzuckungen aus, wie ich sie ansonsten nur aus gaaaaanz anderen Lebensbereichen bisher kennenlernen durfte. Durchschnittlich oder gar schwach ist auf diesem Album rein gar nichts. Vielmehr ist "Forevermore" durch und durch mit Highlights gespickt. Der Opener "Steal Your Heart Away", welch ein Hit!!! Der beste Whitesnake-Track seit vielen, vielen Jahren… „I want it all, I want it now…“ – jawohl – solange das alles so klingt, will ich’s auch… und viel davon. Die sensationelle Ballade "Easier Said Than Done", in altbewährter "Is This Love"-Manier schmeichelt der alte Häuptling sein Händchen in gestoppten 5 min 12 in jedes „Über 18“-Höschen“ von hier bis zum Lake Tahoe, wo der noch immer begnadete Herzensbrecher ja schon seit Jahren residiert. "Tell Me How", "I Need You (Shine A Light)", "Love & Treat Me Right", das schon angesprochene "Dogs In The Street" oder auch noch der vor Klasse triefende Rausschmeißer "Forevermore" stellen erstklassigen Hardrock der Marke Whitesnake dar. Nicht zu vergessen, das chillige, entspannte "One Of These Days", das mit seiner zurückgenommenen Singer-/Songwriter-Stilistik und seiner absoluten "Hard Luck Woman" von Kiss-Affinität (wer den Song interpretiert von Peter Criss kennt, wird wissen, was ich hier anspreche) einen gelungenen Kontrapunkt zur restlichen Platte darstellt. In Summe also eine ganz starke Songwriting-Leistung der Herren Coverdale/Aldrich. Warum jetzt gerade mit "Love Will Set You Free" ein relativ gesehen eher schwächerer Song des Albums als erste Single ausgewählt wurde und daher als unten eingebettetes Video zu sehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis, schmälert aber nicht meine Begeisterung für dieses hervorragende Album. Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen, Mr. Coverdale. „Reife“ Leistung, haha… PFLICHTKAUF!!! Whitesnake - "Love Will Set You Free" Trackliste
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Reviews
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