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Wollte man einem Unwissenden den Begriff Sleaze erklären, täte man sich mit wenigen Alben leichter als mit dieser vergessenen Perle. Das wiederum liegt sicher nicht allein an stilgerechten Songtiteln Marke "Hot Sex", "Suzy Suicide", "Shotgun Kiss" oder "Back On The Bitch", denn New York hat selten fetter gerockt und mehr in den Hard Rock Arsch getreten als in Gestalt dieser völlig unterbewerteten Sleaze Scheibe, die wie viele andere ihrer Art einfach einige Jahre zu spät auf den Markt geworfen wurde und somit im Wandel der Musikindustrie gnadenlos unterging.
Auf der Hörmann Eierskala haben Spread Eagle und ihr grandioses 90er Debüt jedenfalls bis zum heutigen Tage absolute King-Size Bälle im Hosenstall hängen. Nicht nur die Produktion dieser Scheibe ist absolut überfett, nein "Spread Eagle" hat noch heute genau jenen Punch, jenen Arschtrittfaktor, den man im Sleaze Genre bis zur 2005er Explosion von Hardcore Superstar über ein Jahrzehnt so schmerzlich vermisst hat. Hier drückt noch heute jeder Ton trotz aller sexy Note voll auf die Hodenwand. Spread Eagle verabreichten im Jahre 1990 ein bluesiges Stück brettharten und dennoch fetzcoolen Sleaze Metals und hatten mit Ray West einen grandiosen Sänger, der rockigst vor sich hin rört und dabei mal ganz locker wie eine Mischung aus Sebastian Bach und Jeff Keith klingt. Die Gitarren dieser nahezu perfekten Scheibe sind purer Sleaze, Hair Metal-Attacke total, purer Hard Rock. Die Drums und der Bass hingegen überschreiten regelmäßig die Grenze zum Heavy Metal und genau das macht "Spread Eagle" bis heute zu etwas Besonderem und weit mehr als einem x-beliebigen US Album seiner Zeit. Der Opener "Broken City" drückt bereits mit massivem Straßen- und Drecksfeeling und dermaßen hart auf die Wampe, dass man meinem könnte ein imaginärer Megadildo wollte aus den Boxen kriechen um die Einrichtung anzupimpern. Diese Scheibe erweckt noch Leben in Körperteilen, die man gar nicht gekannt hat. Wer glaubt Menschen zu kennen, die sich und vor allem ihre Triebe der Lebenslust aufgegeben haben, der soll ihnen "Spread Eagle" auflegen um ihnen den nötigen Tritt in den Arsch zu versichern. Seien wir ehrlich: Für Balladen Marke "Thru These Eyes" haben Millionen von Ludern in den 80ern ihre Büstenstützer willenlos aus und in Autos geworfen, perfekte non-Kommerz Stadionhits wie "Switchblade Serenade" haben ganze Generationen glücklich gemacht und für eine Nummer wie "Hot Sex" wurden Bands wie die Tigertailz völlig zurecht zu Superstars. Dem nicht genug könnte das Highlight "Back On The Bitch" volley auf "Slave To The Grind" (zum Classic) seinen wohligen Platz an der Sonne finden und noch heute in Dauerrotation auf Radiostationen abgehen wie der wild gewordene Straßenköter. "Suzy Suicide" oder "Scratch Like A Cat" hingegen klingen hungrig, nötig und willig. Hier knallen die Jungs im Vollgas daher und bieten Partymusik pur, während man spätestens bei "Dead Of Winter" wieder ein stilvoll hartes Stück Musik zu Ohren bekommt. Im Prinzip ist bei Spread Eagle für jeden was dabei. Dieses Album ist wie eine saft- und kraftvolle Mischung aus Skid Row, Badlands, Tesla, Steelheart, Faster Pussycat und den L.A. Guns - dennoch völlig eigenständig und eine völlig übersehene Perle der Hard Rock Kunst, die es wirklich lohnt zu entdecken. Und das ist nicht nur für die Sleaze Freaks eine nahezu zwingende Ansage… Dass die 90er MCA Records Originalversion dieser Scheibe - trotz eines 2006er re-releases via Lovember Records - mittlerweile zu Horrorpreisen gehandelt wird, freut den Verfasser dieser Zeilen umso mehr und lässt ihn genüsslich ein zweites Mal auf Play drücken… Trackliste
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