Eines kann man bei Amorphis sicherlich behaupten: Seit dem Bestehen der finnischen Metallegende durchwanderte sie immer wieder turbulente Zeiten. Sowohl besetzungsmäßig als auch musikalisch blieb seit der Gründung kein Stein auf dem anderen. Umso erfreulicher ist der Umstand, dass das Lineup seit dem Einstieg von Sänger Tomi Joutsen, der den langgedienten Pasi Koskinen an der Front ablöste, sich nicht mehr verändert hat. Überhaupt hat Tomi Joutsen merklich frischen Wind in die Band mitgebracht, denn nach dem eher durchschnittlichen "Far from the Sun" legte Amorphis mit "Eclipse" einen wahren Meilenstein in ihrer Bandgeschichte. Gerade mal ein Jahr später veröffentlichten die Finnen den nicht minder attraktiven Nachfolger "Silent Waters".

Nun, zwei Jahre nach "Silent Waters" erreicht uns mit "Skyforger" das dritte Werk mit Sänger Tomi Joutsen und die insgesamt achte Langrille aus dem hohen Norden. Aber eines schon mal vorweg: "Skyforger" ist deutlich ruhiger und melancholischer als die letzten beiden Alben. Freunde der Growl-Attacken von Gründungsmitglied Tomi Koivusaari kommen bei diesem Album leider nicht mehr so ganz auf ihre Rechnung. Nur noch vereinzelt kommt Tomi Koivusaari zum Einsatz. Auch vom Tempo schraubt Amorphis mit "Skyforger" einen Gang zurück. Wirklich schnelle und harte Songs findet man auf dieser Scheibe so gut wie nicht, dafür aber umso ausgefeiltere Gesangslinien und schöne Melodien.
Die Singleauskopplung "Silver Bride" ist in Finland sofort von 0 auf 1 gestartet und ist sicher eines der Highlights auf dem Silberling. Mit "Majestic Beast" kommen wir zum härteste Track des Albums, bei dem auch Tomi Koivusaari seine ganze "grunzende" Klasse auspielen kann. Die meisten übrigen Songs erinnern zum Teil sehr an das 1999 erschienene "Tuonela". Viel Klavier, viel Gitarrengezupfe, viel cleaner Gesang, verpackt in amorphis-typische finnische Folklore Elemente runden das Gesamtbild ab. All das spielt sich auf technisch gewohnt hohem Niveau ab.

"Skyforger" ist ein wirklich gelungenes Album, wenn auch ewas mehr "kick ass" sicher nicht geschadet hätte.

Zum "Skyforger" Review von DarksceneTom.

Amorphis: "Silver Bride"
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