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9.0
Ein Wahnsinn! Jetzt sind The Offspring auch schon alte Säcke (Mitte 40 !!!), bringen ihr achtes Studioalbum raus und klingen trotz fetter, sündteurer Bob Rock-Produktion immer noch wie frische Jungspunde aus dem Proberaum. Klar, die ungestümen Zeiten von "Smash", dem bis dato erfolgreichsten Independent-Album überhaupt, sind vorbei, aber glücklicherweise haben Dexter Holland und Konsorten auch den doofen Cartoon-Pop a la „Pretty Fly“ hinter sich gelassen und gehen nun wieder etwas ernsthafter zu Werke. Schon das Vorgängeralbum "Splinter", obwohl von Fachpresse und vielen Fans verschmäht, war ein Schritt in die richtige Richtung.
Einzelne Songs herauszuheben ist kein leichtes Unterfangen, langjährige Offspring-Fans werden eh fast jeden lieben. Da man vom Professor für sein höchstdotiertes Megasalär als bestbezahlter Reviewer der gesamten Metalszene jedoch noch ein paar Zeilen mehr verlangt, wird er verdammt noch mal eben ein paar Anspieltipps auf einem Album mit fast nur Anspieltipps geben: Der Opener „Half-Truism“ ist eine geradlinige Mischung aus schneller Strophe und schleppendem Refrain, durchaus nicht übertrieben happy, der sofort Lust auf mehr macht. Beim folgenden „Tust in You“ finden sich dann alle bewährten und vielgeliebten Offspring-Trademarks: Hochgeschwindigkeit, mehrstimmiger Chorus, die ideale Symbiose aus Punk und Pop; gleiches gilt auch für das inzwischen sattsam bekannte „Hammerhead“. Der absolute Höhepunkt ist dann jedoch „A Lot Like Me“, das mit verhaltenem Piano beginnt, sich dann aber von ruhig-balladesk zu absolut kraftvollem Power-Rock steigert – so viel schön!!! „Rise and Fall, Rage and Grace“ präsentiert uns somit keine Neuerungen, dafür aber alle Stärken von Offspring. Endlos geile Hooklines, frische Melodien, Refrains, die jedes Stadion zum Kochen bringen, Dexter Hollands unverwechselbare Vocals, fette Gitarren, eine ausgewogene Mischung aus Punk und Pop-Attitude, die gewohnt originellen Lyrics, frische Melodien (sagte ich das schon?), eine makellose Produktion, Songmaterial von schnell und pogo-kompatibel bis balladesk girl-friend-friendly – kurzum: ein perfektes Rockalbum! Wer nun einwirft, dass The Offspring seit 20 Jahren immer wieder dieselben Songs recyclen, und so überhaupt nicht anspruchsvoll und progressiv sind, mag sicher irgendwie und irgendwo richtig liegen, ist dafür aber ein absolut gute-Laune-feindliches Besserwisser-Spielverderberarschloch und sollte sich mit seinen Mekong Delta-CDs am besten wieder im tiefsten Keller verkriechen. Überlassen wir doch Innovation den Newcomern, wenn das Althergebrachte immer noch so frisch und positiv daher kommt wie bei The Offspring. Und seien wir uns ehrlich: Jedes Offspring-Album birgt ungleich mehr Abwechslung als die x-te Iron Maiden- oder Slayer-Langweilung, zudem sind die Vibes eindeutig positiver und die Füße schlafen auch niemals ein. Der Professor verleiht Rise and Fall, Rage and Grace die höchstmöglichen 3 Gitarrenakkorde, multipliziert sie mit 3 und stürzt sich mit dieser CD in der einen, einem kühlen Bier in der anderen Hand ins Schwimmbad und lässt sich die Sonne aufs gut eingecremte Haupt scheinen. Trackliste
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