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9.0
Lange Jahre des Wartens gehen – vorerst zumindest für die amerikanischen Filter Fans – zu Ende, und meine Wenigkeit zeigt sich höchst erfreut, als sie die Import Scheibe der US Modern Industrial Rock Helden in Händen hält. Es ist ein absolute Klassealbum geworden, das vierte Werk der Band um ex-Nine Inch Nails Gitarristen Richard Patrick, der mit völlig neuer Startaufstellung an dieses Album ging. Dies tut aber nichts zu Sache, der Meister schreibt seine Songs eh alleine und das hört man auch:
"Anthems For The Damned" klingt relaxed, selbstsicher und überlegen. Die rauen, heftigen Töne sind leicht in den Hintergrund getreten, finden mit "What’s Next", oder "In Dreams" aber immer noch ihre glorreiche Präsenz, um im ultrafett nach vorne krachenden "Take" ihren Albumhöhepunkt zu finden. Der Großteil dieses reifen Klassealbums jedoch spielt sich im entspannten Midtempo ab, zeigt gitarrenlastig zeitgemäße Rockmusik eines großen Könners. Weltklasse Songwriting ist es, das Überhits wie den fast in U2 Sphären schwebenen Single Hit "Soldiers Of Fortune", einen grandiosen Titelsong, oder Nummern wie ein phänomenales "Cold" und "Kill The Day" zu Hits für die Ewigkeit machen und deren bombastische Refrains, deren traumhafte Melodien und filigrane Instrumentalisierung tief und die Haut gehen lassen. Mit "Only You" ist auch noch die obligate, gewohnt geile Ballade vertreten, die ein oder andere Nummer wagt sich an experimentelle Soundcollagen, ohne negativ ins Gewicht zu fallen, was am Ende der Reise durch das neue, sehr lang ersehnte Filter Album einmal mehr nur Zufriedenheit verkünden läßt. Nebst perfekter Produktion und ungeheuer dichtem Songwriting ist es vor allem Richard Patrick, der nebst gewohnt am Limit schwebender Textpassagen voll Wut und Angst, immer öfter mit seiner sehsüchtig gefühlvollen, jedoch jederzeit rau und rockigen Stimmlage brilliert, Melancholie und Schönheit gleichermaßen vermittelt, um sich selbst zu einem der besten Sänger unserer Zeit zu küren und die fast ausnahmslos großartigen Songs perfekt veredelt und mit nötigen Charisma und Herzblut krönt. Ich will hier nicht behaupten, dass "Anthems For The Damned" das Meistwerk von Filter darstellt, dafür sind "Title Of Records" und "The Amalgamut" einfach zu stark. Ein geniales, absolut perfektes Industrial Rock Album mit deutlich poppiger Note und höchstem Hitfaktor, das sich perfekt in eine Reihe mit seinen Vorgänger stellt, ist es aber allemal und jeder einzelne Ton dieses Werkes ist sein Geld ohne Frage wert. Wer Filter mag, wird auch "Anthems For The Damned" lieben! Trackliste
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Reviews
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