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8.0
Hmmm... Primordial ... kenn ich nicht ... und was soll denn das überhaupt wieder heißen ... wird wohl Death oder Black Metal sein ... aber man kann immerhin den Bandnamen auf Anhieb entziffern ... aha ... laut Wörterbuch "primitiv" oder auch "ursprünglich". Aus Irland stammen die fünf Musiker... wohl nicht gerade ein Eldorado für harte Musik, eher für singende Multimilliardäre mit messianischem Missionierungsauftrag in Sachen Globalisierung und Klimakatastrophe ... und Kartoffelbauern gibt es auf der grünen Insel auch zu Hauf ... wirklich nicht unbedingt ideale Voraussetzungen für schwere Metallriffs. Aber halt: Guinness-Bier kommt aus Irland, Thin Lizzy und Gary Moore auch ! Und aus Kartoffeln lässt sich prima Vodka machen ... am Ende weiß man dort doch ganz ordentlich zu rocken... also mal reinhören ... Intro ... Gitarre ... What the hell!?! Fuck me! Das drückt ja ordentlich weg!
Der Opener "Empire Falls" gibt die Marschrichtung vor: schwere Gitarrenriffs und dröhnende Akkorde, kein Stakkatogeknarze, dafür galoppierende Rhythmen und breite, epische Soundgebilde – a bloody fucking wall of sound! Manche mögen es für primitiv halten, für mich klingt das ursprünglich, rau und verdammt heavy. Trotz aller Schwere (und Schwermütigkeit), Monotonie und zumeist zurückhaltender Geschwindigkeit sind Primordial nicht Doom – dafür sorgen schon die zaghaften Speedattacken in Songs wie "Traitors Gate". Sänger Alan Averill Nemtheanga, ein grimmiger Glatzkopf, der unverkennbar mehr Geld im Tattoostudio als beim Friseur lässt, passt dann auch perfekt zu den primär schleppenden Songs – sein rauer Gesang variiert zwischen aggressiv und melodiös, manchmal gibt es auch die obligatorischen Grunts, die sich jedoch weitgehend im Hintergrund halten. Apropos melodiös: Primordial verstehen es perfekt, ihren Songs Wiedererkennungswert zu verleihen – durch clevere, eingängige Melodien, die sich sofort im Gedächtnis jedes Freunds düsterer Klänge festsetzen werden ... um von dort dann lange nicht mehr wegzugehen. Unbestrittener Höhepunkt nach dem brachialen Opener ist schließlich das hymnische "Heathen Tribes", das verhalten mit keltischen Folkklängen beginnt, sich dann aber langsam zu einem Überhammer selten gehörter Qualität steigert, ein monolithisches Songgebilde, das qualitätsbewussten Bangern die Freudentränen in die Augen treiben wird. Die Band beschreibt ihre Musik selbst als von Bathory beeinflusst. Das mag durchaus stimmen, ich persönlich muss dabei aber anmerken, dass mir Bathory und Frontmann Quarkton immer am Arsch vorbeigegangen sind, Primordial aber anscheinend ihre Vorbilder und Inspiratoren und Lichtjahre übertreffen. Auch als Heathen-Metal werden Primordial bezeichnet, was in deren Fall aber glücklicherweise nicht heißt, dass textlich dünne Bretter aus dem rechtsradikalen oder Satanistenumfeld gebohrt werden, sondern dass man sich – entsprechend dem Bandnamen – auf die Ursprünge besinnt. Hier dreht sich alles um keltische Mythologie, irische Geschichte, es gibt aber auch Bezüge zur Gegenwart mit durchaus kritischen Untertönen in Bezug auf den Verlust von Spiritualität in unserer vom Kommerz und Konsum beherrschten Gesellschaft (die Verwandtschaft zu Bono lässt sich nicht verleugnen) . Der Albumtitel "To the Nameless Dead" stammt übrigens von einem irischen Massengrab, in dem Opfer von Krieg und Hungersnot begraben liegen. Die etwas eigenbrötlerische Attitüde von Pimordial drückt sich letztlich auch in der Produktion dieses nunmehr siebten Albums aus: Um sich die Ursprünglichkeit ihrer Musik zu bewahren und möglichst unverfälscht und organisch zu klingen, beschlossen die fünf Musiker vollkommen ohne moderne Digitaltechnologie zu arbeiten und nahmen "To the Nameless Dead" analog in einem Studio in Irland auf. Trotzdem klingt die CD wuchtig und braucht sich in Sachen Heaviness keineswegs hinter modernen Digitalprodukten zu verstecken, ganz im Gegenteil: die dreckige, jederzeit aber differenzierte Produktion ist hundertmal mehr Metal als so manche glattgebügelte Volldigitalproduktion, die technisch mehr mit den Samplingtechniken von Technoproduktionen als mit erdiger Proberaumatmosphäre gemeinsam hat. Der Professor verleiht Primordial sodann für diese Großtat 8 von 10 Pints of Guinness Beer. Trackliste
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Reviews
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