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Cover  
Solitude Aeturnus - Beyond The Crimson Horizon (CD)
Label: Roadrunner Records
VÖ: 1992
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Art: Classic
DarksceneTom
DarksceneTom
(3172 Reviews)
Nachdem die fünf Texaner bereits im Underground massenhaft Leichen zu grabe trugen, war’s dann 91/92 innerhalb nur eines trüben Jahres endlich an der Zeit, nach dem schon überragend erdrückenden Debüt "Into The Depths Of Sorrow" gleich noch die hier beweinte zweite Trauerweide nachzuwälzen, damit nahtlos an die Klasse und Intensität des Erstlings anzuschließen und unsterblich zu werden.

Entgegen der Prägung der Slow Motion Urväter St. Vitus, Count Raven oder frühen Cathedral / Trouble Kapitalstauungen, eher im Soundkleide von Candlemass einherklagend, präsentieren die Amis perfekten Power Doom, der ebenso melancholisch lebensbeneinend wie auch ultratief groovend sein Unwesen treibt und durch die ebenso markant schönen, wie intensiv traurig und dennoch nach Hoffnung flehenden Klaggesänge von Robert Lowe bis heute unverkennbar und unantastbar geblieben ist.

Auch wenn der Zugang zu Solitude Aeturnus vielleicht etwas schwerer fällt, wenn man die zähflüssigen und durchwegs brachial harten Monumentalnummern erst einmal für sich entdeckt hat, erstrahlen sie unantastbar am Doom Himmel und setzen sich auf Ewig fest. Einzelne Elemente hervorzuheben oder gar detailliert zu beschreiben würde ins Uferlose führen, jede auch noch so lang wirkende Sekunde ist melodiös, dramatisch und schlicht wunderschön inszeniert, die Riffs saugen sich tief in die Magengrube und jeder einzelne Ton sitzt einfach perfekt! Die gefühlvoll charismatischen Vox veredeln die epischen Starkstromverzögerer und geben der, durch das filigrane Gitarrenspiel von Hauptsongwriter John Perez gestalteten, sowohl ultrazähflüssig wie auch extrem genickspaltenden Musik von Solitude Aeturnus endgültig ihrer unverkennbare Note!
"Beyond The Crimson Horizon" offenbart acht fette und abwechslungsreiche Power Doom Hymnen mit theatralisch, ja fast Opernhaften Songstrukturen, die immer wieder verziert durch Keyboard oder Glockenmelodien und dennoch unsagbare Heavyness, den perfekten Stoff für melancholisch traurige Winterabende und Stunden voller Weltschmerz spenden, gegen deren Wirkung die meisten Düsterbands unserer Zeit wie ein sonniger Morgengruß erscheinen.

Solitude Aeturnus stehen auf allen ihrer bislang fünf Meisterwerken für unsterbliche Melodien gepaart mit unbändiger Kraft und Emotion, bieten Gänsehaut pur, sind zudem eine der absolut intensivsten und härtesten live Bands die ich je erleben durfte, blieben ihren (leider nie sehr populären) Wurzeln über all die Jahre absolut treu und sind bis heute mit das Allerheiligste, das uns die Doom Szene je offenbart hat!

Vor allem seit der Reunion, die auch jüngere Semestern das doomen lehrte, reden immer alle von Candlemass – in Anbetracht der ersten fünf Meisterwerke ja auch vollkommen zurecht – aber Solitude Aeturnus stehen der Schwedischen Götterkombo in keinster Weise nach und all jene, die sich bisher nicht mit den Alben dieser Band befasst haben, sollen die aufgesetzte Trauer über den erneuten Split der Mannen um Edling lieber in die Werke dieser unterbewerteten Band investieren – es lohnt sich mit ihnen zu weinen!

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