Anmeldung
Suche
SiteNews
Statistics
6688 Reviews
458 Classic Reviews 284 Unsigned Reviews |
Keine Wertung
WIG WAM – das sind vier norwegische Herren weit jenseits der 30 namens Glam, Teeny, Sporty und Flash, die im Jahre 2001 endgültig genug hatten von den Corpsepaint-Fratzen, die die Wälder ihrer schönen skandinavischen Heimat bevölkerten, und sich zum Ziel setzten, wieder etwas Licht ins musikalische Dunkel des Landes der Fjorde zu bringen. Und welche Musikrichtung würde sich für so ein Unterfangen am besten eignen? Natürlich – Glamrock mit allem was so dazu gehört – was denn sonst.
2004 veröffentlichte die Band in ihrer Heimat ihr Debütalbum „667 – The Neighbour Of The Beast“, das sich in Norwegen auch gleich ordentlich verkaufte und den Namen WIG WAM schon mal eindrücklich auf die Rock-Landkarte setzte. Im Jahr 2005 gewann man die nationale Ausscheidung zur Teilnahme am Eurovisions Song Contest und jettete im Mai nach Kiew, um Europa zu zeigen, wo der Hammer hängt. WIG WAM war für mich zu dieser Zeit noch absolut unbekannt. Ich hörte nur ein paar Gerüchte, dass dieses Mal eine richtige Glamband teilnehmen würde. Aus diesem Grund quälte sich der Autor dieser Zeilen durch etliche Horror-Songs, bei denen drei Minuten Spieldauer unendlich wirkten, bis Ö3-Mann Andi Knoll mit einem Schmunzeln endlich den Beitrag Norwegens ankündigte: WIG WAM mit „In My Dreams“. Genauso fassungslos wie begeistert bewunderte ich den grandiosen Auftritt des Vierers und traute weder meinen Augen noch Ohren. Konnte es wirklich sein, das ich gerade Zeuge des besten Glamrock-Songs seit POISON´s „Unskinny Bop“ Anfang der 90er sein durfte? Für mich war klar – „A Star Was Born“. Aufgrund des Aufsehens, das die Band mit diesem Auftritt erregte, wurde das Debütalbum um einige Songs ergänzt und unter dem Namen „Hard To Be A Rock´N´Roller“ im restlichen Europa und Japan releast. Das Album war ein absoluter Kracher, genauso wie sein Nachfolger „Wig Wamania“, der 2006 das Licht der Welt erblickte. Als man dann im Frühjahr dieses Jahres eine Tour im Land des Lächelns machte, lag es natürlich nahe, dieses Event mitzuschneiden, auf DVD zu pressen und in Zukunft jeder neuen Raumsonde der NASA beizulegen, um den Außerirdischen demonstrieren zu können, wie genial menschliches Schaffen auf unserem Planeten sein kann. WIG WAM „Made In Japan“ ist bisher zwar erst in Norwegen und Japan erschienen (VÖ-Datum für Resteuropa steht noch nicht fest). Für echte Fans jedoch keine unnehmbare Hürde. Ich nehme das Fazit schon mal vorweg. Der Gig ist phänomenal. Aufgenommen im ausverkauften „Shibuya O-East“ in Tokio, stellt „Made In Japan“ ein Lehrvideo dar, wie man erstklassigen Rock´N´Roll in unterhaltsamer Form und zugleich technisch perfekt rüberbringen kann. Sympathisch und spielfreudig wird den begeisterten japanischen Fans mit 19 Songs, einer besser wie der andere, heftigst eingeheizt. Leadsänger Glam ist nicht nur stimmlich in Topform, sondern wird seiner Funktion als „Frontman“ mehr als gerecht. Optisch unerreicht dirigiert er aufgeputzt wie ein Christbaum Band sowie Publikum durch einen unvergesslichen Abend. Fans der Band wissen, dass sich WIG WAM selbst nicht immer tierisch ernst nehmen, sondern auch Platz für das eine oder andere Späßchen bleibt. Als Gitarrist Teeny während eines „Mitklatsch-Teiles“ einige Reggae-Töne anschlägt, staucht in sein charismatischer Sänger gleich augenzwinkernd mit einem strengen „Shut Up“ zusammen, macht ihm klar, dass die Leute hier im Saal von Bob Marley aber schon überhaupt nichts wissen wollen und konvertiert ihn mittels eines mitgebrachten „Rock´N´Roll-Sprays“ wieder zum Rock. Dieser Spray ist… (Originalzitat: Glam) „for every guitar player that would be rude enough to play reggae music during a Rock´N´Roll show“. Zusätzlich zum gut 90-minütigen Konzert gibt´s anschließend noch eine ca. 30 Minuten lange „Tour Documentary“. Da das Treiben zu gut 95% in Norwegisch abläuft, versteht man ohne dementsprechende Fremdsprachenkenntnisse natürlich so ziemlich gar nichts (die europäische Version wird dann aber sicherlich zumindest englische Untertitel haben). Wenn die Band aber im vollen Stage-Outfit für eine Foto-Session auf einen Markt in Tokio geht oder Bassist Flash mit den Tücken japanischer Toilettenanlagen kämpft (da ist mehr Hightech drin, als bei uns in einem Flugzeug), findet man das trotzdem lustig. Eine ausführliche Foto-Gallerie rundet das gelungene Werk noch positiv ab. "Made In Japan" ist eine starke DVD einer Band, die noch keinen einzigen schlechten Song jemals auf CD gebrannt hat. Ich bin zwar ansonsten nicht sonderlich religiös. Aber danke Gott, dass ich solche Werke auf meine alten Tage nochmals erleben darf. Setlist: Trackliste
Mehr von Wig Wam
Reviews
20.02.2023: Out Of The Dark (Review)17.01.2021: Never Say Die (Review) 19.05.2012: Wall Street (Review) 22.01.2010: Non Stop Rock and Roll (Review) 12.05.2006: Wig Wamanaia (Review) 21.06.2005: Hard To Be A Rock’ N Roller (Review) News
03.12.2022: "Out Of The Dark" Videoclip02.12.2020: Nächster cooler Clip der Norweger 12.11.2020: "Never Say Die" Albuminfos 27.10.2020: Norwegens Glam-Finest mit neuem Video 24.02.2012: Wollen mit "Wall Street" zurück auf die Spur. 15.02.2012: Veröffentlichen neue Single "Wall Street" 09.03.2010: Neuer Videoclip der Glam Titanen! 23.11.2009: "Non Stop Rock and Roll" kommt im Jänner. 16.10.2009: Beware Of The Boyz! 28.03.2007: News 28.05.2006: Veröffentlichung |
||||||
© DarkScene Metal Magazin |