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8.5
Schwierig bis mühsam gestaltet sich der Eintritt in die neue Welt von Genius Neal Morse.
Sicher kein Werk für alle Tage ist es geworden, das sehr gemäßigt rockende Stück „Sola Scriptura“, das obendrein von drei absolut vielschichtigen Mammutsongs zwischen 16 und 30 Minuten dominiert wird. Große Kunst für Menschen mit Geduld. Bringt man diese jedoch auf, entpuppt sich ein höchst sensibel und großartiges Stück Musik, dessen textlicher Inhalt sich um das Leben und Werken von Martin Luther dreht und dessen musikalische Umsetzung durch eine bekannt großartige Band (Paul Gilbert, Randy George, Mike Portnoy) ohnehin außer Diskussion steht. „The Door“, das etwas härtere „The Conflict“ (man genieße den holden Flamenco Part!) und „The Conclusion“ sind Prog Rock Epen vom Allerheiligsten. Hier passiert viel zu viel um es in Worte zu fassen, hier tobt der Intellekt um großartige Lyric und feinfühlige Melodien, ohne jedoch auch nur im Geringsten auf große, eingängigen Momente zu verzichten und das Resultat zu einem Martyrium werden zu lassen. Morse und Studienkollegen schaffen es immer wieder die wahnwitzigen Instrumentalabfahrten zurück auf die Schiene der Menschlichkeit zu führen und den Hörer mit ganz großen Melodie- und Spannungsbögen aufzufangen und zu fesseln. Seinen wichtigen Beitrag daran hat wohl auch das kurz und balladeske „Heaven In My Heart“, dessen erlösende Wirkung kurz vorm großen Finale genau richtig gezündet wird. Bei Rest des Festes regiert bombastisch, mit 70er Keyboards durchzogener Prog Rock vom Feinsten, wechseln sich mehrstimmige Vocalarrangements mit grandiosen Soloparts um am Ende der Reise in die Welt des Martin Luther ein höchst furioses Prog-Kunstwerk aus Fragmenten des Pop, Bombast Rock und AOR für sich selbst sprechen zu lassen, in dem sich Düsternis und Licht die Hand reichen und Furcht mit Melancholie, Hoffnung und Erlösung im göttlichen Einklang erstrahlt. Ein stilvoll schönes Artwork und die erwartet perfekte Produktion tun das ihre dazu, „Sola Scriptura“ zu einem Gesamtpaket großer Kunst und einem der besten und interessantesten Prog Rock Alben der letzten Zeit zu machen. Erstmals schlägt ein Neal Morse Album das nahezu zeitgleich erscheinende Spock's Beard Werk um Längen! 1. The Door Introduction In The Name Of God All I Ask For Mercy For Sale Keep Silent Upon The Door 2. The Conflict Do You Know My Name? Party To The Lie Underground Two Down, One To Go The Vineyard Already Home 3. Heaven In My Heart 4. The Conclusion Randy's Jam Long Night Journey Re-Introduction Come Out Of Her Clothed With The Sun In Clothing... Mehr von Neal Morse
Reviews
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