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8.0
Schon wieder ein Album von und mit Master Jorn! Nicht dass ich mich nicht immer wieder auf ein neues Jorn Eisen freuen würde, haben mir releases von und mit Herrn Lande bis vor einem Jahre jedoch noch alle Nackenhaare gestrafft und den Weg zum Plattendealer mit Gänsehaut untermalt, stellt sich mittlerweile gewisse Routine ein, wenn Coverdale Junior mal wieder ein neues Werk veredelt. Allen/Lande, Masterplan, Jorn ... zu viele waren es in der letzten Zeit – allesamt hochkarätig – aber leider nicht immer so genial wie erhofft, irgendwie schienen sich langsam so etwas wie Verschleißerscheinungen im Hause des besten Hard Rock Shouters der letzten zehn Jahre einzuschleichen und daran kann leider auch "The Duke" nix ändern.
Große Klasse, dichte Atmosphäre und ohne Abstrich gute Songs sind es, die – eingeleitet vom erdigen, mit harmonischen Gesangslinien und tollem Refrain ausgestatteten "We Brought The Angels Down" – über den Lande-Maniac hereinbrechen. Zehn amtlich geile Hard Rock Kracher oberster Niveaugüte und weit und breit kein echter Durchhänger bleiben zu erhaschen und dennoch will sich die Begeisterung nicht so richtig durchsetzen. Klar, Nummern wie der kernige "Blacksong" mit seinem sich mehr und mehr ins Hirn saugenden Refrain, der mit superber Gitarrenarbeit verrockt kantige Knaller "Stormcrow" oder der melancholische Midtempostampfer "End Of Time" sind absolute Haubenkost für den geneigten Hard Rock Fan und rechtfertigen allein den Kauf des Albums. Vergleicht man "The Duke" jedoch mit seinem überragenden Vorgänger, vermisst man aber einfach einiges an Energie, Tiefgang und auch Härte. Weniger sperrig, weniger packend und weniger düster als am dramatisch mitreißenden Vorgänger sind sie, die Kompositionen. Jorn muss seine überragende Stimme leider nur selten an die Grenzen führen, die überraschenden Tempowechsel und herrlichen Spannungsbögen von "Out To Every Nation" lassen sich nur spärlich erahnen und spätestens bei guten, jedoch leider nur durchschnittlichen Songs wie "Duke Of Love", "Midnight Madness" oder "After The Dying" steht fest, das Herr Lande nie und nimmer an sein geniales 2004er Meisterwerk anschließen kann. Daran ändern auch die nette Thin Lizzy Coverversion "Are You Ready" und das Remake von "Starfire" nichts. Natürlich thronen über jeder einzelnen Note die überragenden Vokals des begnadetsten Sängers seiner Zeit, natürlich erschafft die Stimme von Jorn ein unglaublich intensives Hörerlebnis, das auch teils durchschnittliche Songs zu etwas Besonderem macht. Das Organ alleine reicht aber nicht um ein, toll produziertes, und sich ständig vor Jorn’s Liebe Whitesnake verneigendes Hard Rock Album zu einem Meisterwerk zu machen. Würde diese Scheibe irgendeiner x-beliebigen Band entsprungen sein, wären hier wohl annähernde Jubelstürme zu vernehmen, im Falle von Jorn Lande, dessen Ansprüche aufgrund selbsterlegter Göttergaben - von ARK über Beyond Twilight bis zu Masterplan und seinen Solowerken - jedoch weit über dem Durchschnitt der Szene liegen und dessen Vorgänger nicht von diesem Stern waren, stellt "The Duke" jedoch ein zu leicht verdauliches und "nur gutes" Hard Rock Album dar, das ohne Frage und trotz aller Klasse ein wenig enttäuscht und die Rufe nach einer kreativen Schaffenspause des Meisters nicht verstummen lassen. Ich werd mir die Scheibe dennoch kaufen, durchschnittliche Jorn Verehrer sollten zuvor aber allemal ein Ohr riskieren...;-) Trackliste
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Reviews
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