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Subway To Sally - Nord Nord Ost (CD)
Label: Nuclear Blast
VÖ: 22.08.2005
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3175 Reviews)
8.0
Dass die Mittelalterveteranen wieder einen deutlichen Schritt back to the roots vollziehen würden, erahnten wir ja bereits beim Review zur gelungenen Sinlge "Sieben". Nun liegt also „Nord Nord Ost“ in den Zinnen und der positive Eindruck des ersten Ganges eines recht üppigen Mahles bestätigt sich. Subway To Sally kredenzen ihr vielleicht bestes Folk Metal Album (...den superben Vorgänger "Engelskrieger" zähle ich nicht als reinrassiges Werk dieser Gattung...)seit dem Überflieger "Hochzeit" und die eingeschworenen Fans werden hellauf juchitzen .

"Nord Nord Ost" ist vielleicht etwas steril, im Endeffekt aber sauber produziert, besticht durch zeitgemäße Mittelalterklänge, öffnet weitläufige Tore zu rhetorischen Streifzügen durch die Welt der Seeleute und Spielmänner, zeigt sich musikalisch abwechslungsreich wie beinahe kein Werk der Combo bislang, und wird, einmal mehr, durch die herrlich betörende Minnestimme von Fronter Fish restlos veredelt.
Es zwar allerdings nicht alles Gold, was glänzt - so finde ich Attentate wie das extrem platt und überflüssige „Stille Nacht...“ Intro zum Beispiel eher peinlich als stimmungsvoll, empfinde ich Nummern wie „Feuerland“ für eine Band mit so großem Potential als Ballast - und ich wundere mich immer wieder aufs neue über einige der wirklich mehr als sinnlosen Textzeilen, die sich zwischendurch mal einschleichen, aber was soll’s, Mittelaltermusikanten haben halt andere Wertschätzungen als Normalsterbliche und daher soll man sich nicht gerade zu viele Gedanken darüber machen, was die Minneknaben von sich geben, sondern sich vielmehr an ihren Kompositionen zwischen positiver Energie und gefühlvoller Nachdenklichkeit erfreuen.
Auf der fetten Habenseite der Wandersleute bleiben somit ohne Zweifel atmosphärisch romantische Erzählungen wie die sehr gitarrenlastig und nachdenklich besungene „Schneekönigin“, wunderschön gefühlvolle Klaggesänge wie „Eisblumen“ und „Seemannslied“ oder das düster hoffnungslose „Feuerkind“. Neben all dieser Romantikkost gibt’s auch wieder gewohnt gelungene Tanzbeinschwinger wie das bereits bekannte „Sieben“ oder „Das Rätsel“, viel viel Dynamik und Spielfreude und somit eigentlich all das, was die Fans von Subway To Sally hören wollen und einige von ihnen am doch recht gitarrenorientierten Vorgänger vielleicht schmerzlichst vermisst haben.

"Nord Nord Ost" ist zwar nicht die perfekteste, aber zumindest eine der besten Mittelalterscheibe Scheiben der letzten Jahre, wird alle Fans der Band versöhnlich stimmen und mit Sicherheit keinen einzigen von ihnen enttäuschen.
Subway To Sally haben sich, spätestens seit den letzten beiden durchschnittlichen In Extremo Werken, den Thron am Mittelaltersektor jedenfalls wieder eindrucksvoll zurückerobert!
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