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Axel Rudi Pell
18.09.2016, Komma, Wörgl 
 
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Krönender könnte man sich den Abschluss einer Urlaubswoche kaum vorstellen, als wenn Axel Rudi Pell in Wörgl endlich ihr Tiroler Headlinerdebüt geben und fürs Vorprogramm mit Lords Of Black noch eine der heißesten und besten Nachwuchsbands des Genres aus dem Bus zerren. Das Komma ist trotz Sonntag und trotz Regen (jaja, in Tirol wiegt alles gleich doppelt schwer) richtig gut gefüllt und es gibt rein gar nichts, was etwas daran ändern könnte, dass dieser Abend eines der heimischen Konzerthighlights des Jahres 2016 werden sollte...

Lords Of Black

Mit den Spaniern haben ARP erstmals seit langer Zeit einen internationalen und ebenso hoch- wie auch vollwertigen Support mit auf Tour. Seit Rainbow-Großmeister Ritchie Blackmore einen gewissen Ronnie Romero zum Vorsingen für anstehende Auftritte ins heimische Schloss kutschieren hat lassen und mit ihm gefeierte Rainbow-Shows zelebrierte, sind die Lords Of Black in aller Munde. Vor Allem, aber auch nicht ausschließlich wegen ihrer Ausnahmestimme, sind die Südeuropäer eine der derzeit heißesten Aktien am Melodic Power Metal Himmel. Spätestens seit ihrem aktuellen "II" Album (zum Review) hat auch der letzte Fan im Lager von Masterplan bis Axel Rudi Pell, Jorn Lande und die Astral Doors kapiert, dass mit der Band um ihre aus Chile stammenden Gottstimme schwer zu rechnen ist. Die Vorfreude ist somit heute doppelt hoch und wo man bereits im Vorfeld wusste, dass man sich auf Mr. Pell und seine Truppe verlassen kann, konnten auch die Lords Of Black alle hohen Erwartungen erfüllen.



Angefangen vom Uptempo-Opener "Merciless" über treibende Powergranaten wie "Only One Life Away ", bis hin zum bereits durch den Videoclip bekannten Groove-Ohrwurm "Everything You're Not" beweisen Lords Of Black ihre Klasse. Gewisse Einschränkungen gibt es durch die Tatsache, dass der Band nicht die gesamte Wucht der Soundanlage zur Verfügung steht. Diese "Leidigkeit" meistern die Iberer im Laufe ihres knapp 45-minüten Sets durchaus souverän. Auch der begrenzte Platz auf der Bühne kann die Euphorie und die Perfektion der Darbietung nicht stören. Viel störender, aber wohl auch beschränkten finanziellen Mitteln zu schulden, ist die Tatsache, dass die Lords Of Black ohne einen zweiten Gitarristen und ohne Keyboarder am Start sind. Da kommt bei solch einem bombastischen Sound dann halt zwangsläufig einiges vom Band. Aber egal: Die unfassbare Performance von Goldkehle Ronnie Romero macht all das locker wett. Der kleine Mann singt die wuchtigen, kitschfreien Power Metal Hymnen wie ein Gott! Mit einer beinahe unfassbaren Leichtigkeit, beeindruck seine Stimme als Mischung aus Jorn Lande und Ronnie James Dio und wer, wenn nicht er, wäre prädestiniert dafür, dem Wörgler Komma als Zugabe eine fette, eine richtig fette, Version des Dio Klassikers "We Rock" um die Lauscher zu ballern!Spätestens jetzt haben die Lords Of Black jeden einzelnen im Saal auf ihrer Seite und das auch völlig zurecht!
Klasse Vorstellung einer klasse Band! Der legitimen Masterplan Nachfolger werden ihren Vorschusslorbeeren gerecht und zeigen sich als der perfekte Anheizer für das was noch kommen soll...



Axel Rudi Pell

Es geht Schlag auf Schlag im Komma. Schnell auf den Topf, schnell das zweite Bierchen erstehen und dann geht's schon wieder rauf. "Erste Reihe Mitte" lautet die Parole, die die bessere Hälfte ausgibt und man folgt gern und willig. Flankiert vom bautechnisch gezüchteten Nachwuchs, der den durchaus hohen Altersschnitt der ARP-Crowd dankbar nach unten drückt, fällt um Punkt 21:15 der Vorhang für eine der größten und verlässlichsten Konstanten der Branche!

Zu Beginn der Show zur Tour zum aktuellen "Game Of Sins" (zum Albumreview) werden standesgemäß und wie man es von ARP seit Jahren gewohnt ist, Intro und Opener des aktuellen Albums geschmettert. Starker Einstieg, wenn auch der Sound zu Beginn noch nicht so perfekt ist, wie er es nach einigen Minuten noch werden sollte. Die Band ist eine Bank und alles ist so, wie man es von ihren Shows gewohnt ist! Drummer Bobby Rondinelli ist das ruhende Fundament, Basser und Gründungsmitglied Volker Krawczak mimt kaugummikauend die Dampflock und Keyboarder Ferdy Doernberg und sein zufriedener Wohlfühlgrinser sind mit der Welt sowieso wieder mal völlig im Reinen. Das ist konstant, das ist sympathisch und musikalisch lässt diese perfekt und makellos eingespielte Vollprofitruppe natürlich einmal mehr rein gar nichts anbrennen. Das Zentrum der Macht gehört natürlich anderen. Der Meister selbst, Axel Rudi Pell, gibt sich einmal mehr zurückhaltend und souverän, während Ausnahmestimme (ich kann mich nur immer wieder gern wiederholen: Es gab und gibt auf diesem Planeten und nach mittlerweile fast 20 Jahren Konzertkarriere keine Handvoll Hard Rock Sänger, die diese Klasse, diese Intensität und diese Wucht erreichen) Johnny Gioeli wie ein aufgedrehter Derwisch über die Bühne fegt und mit einem Lachen im Gesicht eine perfekte Performance abliefert, die all jene, die ihn noch nie live erlebt haben immer wieder mit offenen Mäulern zurücklässt.



Aber weiter im Takt. Zu Beginn der Show werden wieder mal die alten ARP-Classic der frühen 90er Jahre ausgepackt. "Fool Fool" und "Nasty Reputation" sind klasse Metal Songs, absolut zeitlos und funktionieren immer und immer wieder. Es sind aber eben keine "Gioeli-Songs" und einmal mehr ist es so, dass Johny seine ganze Pracht, sein unfassbar erhabenes Timbre und seine unfassbare Aura bei "seinen" Songs weit massiver ausspielen kann. Gesagt, getan: "Strong As A Rock" lässt spätestens bei seiner sagenhaften Bridge erstmals die Nackenhärchen über die Gänsehaut tänzeln. Jetzt ist Wörgl mittendrin im ARP-Kosmos und der Recke, der neben mir frohlockt, dass man diesen Sänger erst selber sehen muss, um zu glauben, welch großartige Performance er abliefert, sieht sich beim immer wieder tief unter die Haut gehenden "Oceans Of Time" wohl mit Tränen in den Äuglein seiner eigenen Worte bestätigt. Besser geht einfach nicht. Bessere Metal Balladen gibt es nicht und besser singen kann sie auch keiner. Aus, basta!



"The Clown Is Dead" folgt auf den Fuß und die Gänsehaut will gar nicht mehr verschwinden. Hab ich schon erwähnt, dass der Sound längst glasklar und einfach nur perfekt ist? Egal, bei "Burning Chains" darf der Nackenmuskel endlich gegen die fucking-goosbumbs ringen. Gioeli fegt über die Bühne, als hätte er das Adrenalin zum Frühstück, Mittagessen und zur Jause eingesaugt. Die Band rockt und grooved wie ein Uhrwerk und der Mastermind himself zeigt sich einmal mehr als zurückhaltender, sympathischer Chef, der einfach nur genießt, dass seine Songs, seine konsequente Beharrlichkeit allen musikalischen Trends seit 1989 konsequent zu trotzen und seine beständig starken Liveshows seit Jahren durch superb besuchte Tourneen belohnt werden. Angenehm auch, dass das Keyboardsolo als Einleitung des ausladenden "Game Of Sins" diesmal ebenso kurz ausfällt, wie das Drum Solo.
Der einzige, klitzekleine Kritikpunkt der dem Kenner des Axel Rudi Pell Schaffens immer wieder hochkommt, ist das größte Lob zugleich: Ebenso wie bei vielen anderen großartigen Bands ist der unergründliche Backkatalog, der eine Show von mehreren Stunden garantieren würde, ohne auch nur ansatzweise Schwächen zu offenbaren, jener Punkt der einen immer wieder daran denken lässt, welch große Hits und Epen ARP noch hätten, die man liebend gern live erleben würde. Die eine oder andere Überraschung ist aber doch immer dabei. Diesmal ist es an einem sagenhaften "The Line", den ganz großen "Trick" zu vollführen. Eine sagenhafte Hymne und ein weiterer Moment, in dem Gioeli mit seiner Stimme für pure Gänsehaut sorgt. Ja, richtig gelesen. Sie ist wieder da, die blöde Sau und man kann ihr einfach nicht entkommen. Dafür ist das Gebotene einfach zu genial!



Alles Schöne geht zu Ende. Die balladesk vorgetragen erste Strophe zum Smasher "Edge Of The World" geht runter wie Öl. Der Song an sich ist nichts weiter, als ein absoluter Melodic Metal Hit der allerersten Güte und die Stimmung im Komma ist absolut großartig und enthusiastisch. Ja, wie dürfen zum Finale wieder das Haupt schütteln, bevor ein beeindruckender Hauptset nach knapp 95 Minuten zu Ende geht.
Kurze Pause, bevor das ganz große Epos, DER Axel Rudi Pell Übersong schlechthin die Zugaben einläutet. "The Masquerade Ball" ist ohne Zweifel einer der besten Metal Songs aller Zeiten und darf getrost neben Hymnen für die Ewigkeit ala "Heaven And Hell" vom Olymp strahlen. Muss ich erwähnen, dass mich Johnny Gioeli mit seiner Performance auch zu später Stunde immer noch völlig umhaut und mir staunendes Kopfschütteln abringt. Wahnsinn! "Casbah" erinnert noch mal kurz an die Frühtage der Band, das Komma geht komplett steil und "Rock The Nation" ist einmal mehr der perfekte Schlusspunkt einer perfekten High-End-Metal Show, die diesmal (endlich) völlig ohne Coverversionen und Huldigungen der großen Helden von Axel zu Ende geht und zu der es am Ende definitiv keine zwei Meinungen gibt: Großartig!



"The show is over, still hear the ringing in your ears
another day on the road and no time for fears
The lights turned off, the stage is cleared and empty
the enery level you had turned down completely
hots nights of thunder, all fists up in the air
We are the wild creation, and we will rock this town
we gonna rock the nation, so shout it out loud!"




Axel Rudi Pell Setlist:
1. Fire
2. Fool Fool
3. Nasty Reputation
4. Strong as a Rock
5. Oceans of Time
6. The Clown Is Dead
7. Burning Chains
8. Keyboard Solo - Game of Sins - Drum Solo
9. Mystica
10. Play Video
11. The Line
12. Edge of the World
13. The Masquerade Ball / Casbah
14. Rock the Nation

Die Fotogalerien unseres Mr. Barnes gibt es wieder mal auf Freizeit-Tirol und unter diesen Links:

Fotos Axel Rudi Pell

Fotos Lords Of Black

Chapeau!





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