HomeNewsReviewsBerichteTourdaten
ImpressumDatenschutz
Anmeldung
Benutzername

Passwort


Suche
SiteNews
Review
Vanir
Epidome

Review
Mega Colossus
Showdown

Review
North Sea Echoes
Really Good Terrible Things

Review
Whom Gods Destroy
Insanium

Interview
Night In Gales
Upcoming Live
Innsbruck 
Telfs 
Hamburg 
Osnabrück 
Statistics
282 Interviews
388 Liveberichte
194 Specials
Anzeige
The 69 Eyes - Wir sind die Daywalker!
The 69 Eyes - Wir sind die Daywalker!  
Wir sind die Daywalker der Gothic Rock Szene, wir haben keine Angst vor dem Tageslicht und wir wollen uns nicht in der Dunkelheit verstecken!
DarkScene
Dass die 69 Eyes nicht das Klischee des schweigsamen Finnen vertreten, wurde spätestens nach einem sehr herzlichen Empfang und den ersten redseligen Minuten klar! Jyrki und Bazie erwiesen sich als coole und doch sehr freundliche Zeitgenossen, mit denen man mal locker über Gott und die Welt plappern kann und erzählten uns eine Menge Neuigkeiten über ihr „Paris Kills“ Album, warum Finnen nicht tanzen können, warum sie so gerne live spielen und was an Paris so besonders ist!



DS: Die aktuelle CD „Paris Kills“ ist Teil einer Trilogie, könntest du mir mehr darüber erzählen?



Jyrki: Der Geist von Jim Morrison verfolgt uns in allen drei Alben, in „Wasting The Dawn“, „Blessed Be“ und „Paris Kills“. Das „Paris Kills“ Album hat ja einen sehr offensichtlichen Titel und handelt davon, wie wir den Geist loswerden und da ist besonders der letzte Song von Bedeutung: „Dawn´s Highway“ ist sozusagen ein Abschiedssong für den Geist.



Außerdem mag ich Trilogien, so etwas macht die Leute neugierig und sie wollen wissen, was als nächstes kommt, auch wenn keine durchgehende Geschichte in den drei Alben steckt, so sind sie doch durch den einen Geist verbunden.



Was an den drei Aufnahmen aber sehr ähnlich ist, ist dass wir sie in einer relativ kurzen Zeit aufgenommen haben, in ungefähr drei Jahren. Das war in den „old school 70ies“ normal, zur Zeit als KISS, AC DC, DAVID BOWIE und BLACK SABBATH groß wurden. Damals brachten alle jedes Jahr eine Platte heraus und das war ein großer Ansporn für uns zu arbeiten. Wir hatten einen engen Zeitplan um das zu erreichen, was wir heute haben und ich denke auch, dass wir uns in der Zeit sehr weiterentwickelt haben.



Bazie: Jetzt möchten wir uns darauf konzentrieren, die Songs live zu spielen und es wird dadurch auch etwas länger bis zu unserem nächsten Album dauern. Deshalb haben wir uns auch für die Trilogie entschieden, um eine Phase abzuschließen.



Bei „Wasting The Dawn“ haben wir unsere Musik erst richtig entdeckt und jetzt entdecken wir uns gerade wieder, indem wir unsere Live Shows spielen. Wir wissen auch noch nicht, wie das Gefühl unseres nächsten Albums sein wird, wir werden aber sicherlich nicht unseren Stil ändern. Trotzdem muss man immer einige neue Komponenten in die Musik einbringen, um interessant zu bleiben.







DS: Es ist also ein abgeschlossenes Kapitel eurer Musik?



Bazie: Ja das kann man so sagen



Jyrki: Es ist jetzt noch zu früh, um über das nächste Album zu sprechen denn es ist erst ungefähr ein halbes Jahr her, seitdem „Paris Kills“ herauskam. Von „Blessed Be“ wurden noch vier Singles veröffentlicht und jetzt sind schon zwei Singles von „Paris Kills“ herausgekommen. Von „Paris Kills“ wird es wieder mindestens vier Singles geben, vielleicht auch eine mehr, denn die Platte hat mehr Möglichkeiten, das ist ein großer Vorteil.



Für „Blessed Be“ sind wir fast zwölf Monate auf Tour gewesen, also wird es für Paris Kills auch mindestens ein Jahr dauern, vielleicht sogar länger. Denn wann immer eine Platte in den USA herauskommt, verlängert sich die Tour um einiges. So funktioniert eben die Plattenindustrie heutzutage, aber sie hat uns noch nicht ausgebrannt! Wir sind sehr motiviert und wir haben das Lehrgeld bezahlt deshalb denke ich, dass sie uns auch nicht ausbrennen wird.







DS: Wie wirkt das Album live?



Bazie: Wenn man viel auf Tour ist lernt man sehr viel über die Songs und merkt schnell, welche am besten ins Live Set passen. Im Studio wissen wir ja nur von ein paar Songs, dass wir sie live nicht spielen können.



Jyrki: Wir sind wirklich sehr stolz darauf, die Paris Kills Tour zu spielen, denn das Album ist sehr Radio tauglich für uns, wir wollten es so. Die Leute werden aber sehr überrascht sein, wie rockig die Songs live sind, unser live Set ist voller Energie, das ist Rock´n Roll, auch wenn unsere Basis im Gothic Rock und in der Goth Szene ist. Man kann uns aber nicht mit anderen Gothic Bands vergleichen, denn wir sind viel rockiger und das kommt live auch sehr gut rüber! Live erfährt man eben die wahre Natur der Songs viel besser und so bekommen die Stücke eine ganz andere Bedeutung für uns. Es ist für mich sehr wichtig die Paris Kills Songs auch live gut zu präsentieren. Das wird unsere Zukunft sein: let the rock´n roll set the night on fire! (lacht)







DS: Ich höre viel 80iger Jahre Einflüsse in eurer Musik, was sind die größten Vorbilder für euch aus dieser Zeit?



Jyrki: Unsere Jugend!



Bazie: Gothic Rock ist unsere Tradition, wir haben viel The Cure gehört! Es gibt natürlich auch Hard Rock Einflüsse, von Guns´n Roses , vor allem als wir mit der Musik begonnen haben waren diese Einflüsse sehr stark. Das alles hat uns inspiriert! Bei den Keyboards hat die Popmusik der 80iger Jahre einen Einfluss, vor allem von den Melodien her. Im Studio haben wir 80iger Einflüsse am meisten gemerkt und wir wollten die alten Zeiten in der Musik zurückbringen, so was macht heute keiner mehr.







DS: Ist der Geist von Jim Morrison auch musikalisch vorhanden?



Jyrki: Es sind viele Geister, die uns halten...was immer wir auch machen. Das wichtigste für unsere Musik ist aber, wie sich meine Stimme über die Jahre hinweg entwickelt hat. Sie ist immer besser geworden und hat sich im Laufe der Zeit sehr weiterentwickelt. Das ist wirklich gut, denn es gibt keine Grenzen für meine Stimme, ich kann dunkle Popsongs machen oder Nick Cave Style, Elvis Presley usw... alles ist möglich! Das macht uns einfach anders. Natürlich ist das wichtigste in der Musik unsere Herkunft, dass wir aus Finnland sind.







DS: Es gibt ja viele Rockbands in Finnland und ich höre auch dauernd, dass die dort im Radio gespielt werden, ist Finnland eine Rocknation?



Jyrki: Ja! Der musikalische Hintergrund für die Finnische Kultur ist ganz einfach Rock! Es gibt fast keine R´N´B Szene dort und sobald Bands wie AC/DC ein Album rausbringen ist es bei uns auf Nummer eins. Typisch für uns Finnen ist auch der Sinn für melancholische, traurige Melodien, was natürlich damit zusammenhängt, dass es bei uns in den 50igern nur traurige Rockbands gab. Das macht die Kultur eben anders und auch den Unterschied zwischen unseren Bands und anderen Skandinavischen Bands. Ich habe noch nie gehört, dass auch andere Bands so traurige Melodien schreiben können, wie es die finnischen Bands machen, egal ob sie jetzt Metal, Black Metal oder Gothic Rock spielen.



Auf der anderen Seite fragt man sich natürlich auch, wie es dazu kommt, dass so viel Musik dieser Art hervorkommt...es kommt wahrscheinlich daher, dass wir Finnen nicht tanzen können, also können wir eben nur abrocken!







DS: Welche Finnischen Bands magst du am liebsten?



Jyrki: Ich mag CHILDREN OF BODOM, SENTENCED ist auch cool, AMORPHIS und natürlich auch HIM. All diese Bands sind gute Freunde von uns , wir proben in der gleichen Gegend und sind auch vom Charakter ähnlich.... und unsere Pisse hat die selbe chemische Struktur (lacht).



Es ist wirklich großartig. Die Atmosphäre in Helsinki ist einfach anders, es kommen so viele gute Sachen von dort und es gibt auch viel guten Dance Stuff und Club Kultur. Helsinki ist wirklich heiß, auch wenn es eine kalte Stadt ist!



Bazie: Jeder hilft jedem dort, es ist einfach schön.







DS: Bei „Wasting The Dawn“ hat ja Ville Valo von HIM einige Vocals beigesteuert, singt er immer noch bei euch mit?



J: Er hat uns geholfen, die „Wasting The Dawn“ Gesangslinien zu schreiben und die Promo CD vorzubereiten. Ich war so überrascht, als ich Ville zum ersten mal kennen gelernt habe Mitte der 90iger. Er hat so viele frische Ideen und ist sicherlich einer der talentiertesten Musiker, die ich kenne. Er hat sich sehr für unsere Musik engagiert und hat auch bei „Blessed Be“ und „Paris Kills“ Vocals beigesteuert.







Rene: Ihr seid wirklich groß bei euch in Finnland, wie ist es für euch in anderen Ländern?



Jyrki: Das ist jetzt schon unsere 7. Tour und die Shows waren bis jetzt immer ausverkauft. In Finnland sind wir wirklich eine Mainstream Band, die in den Teenage Pop-Magazinen ist, im Fernsehen und so weiter. Wir sind in so vielen Sendungen präsent, du kannst uns in Finnland gar nicht ignorieren. Im restlichen Europa ist es ein wenig anders, man kennt uns da eben als Goth Rock Band der dunklen Generation. Unsere Plattenfirma Roadrunner hilft uns aber sehr, bekannter zu werden und engagiert sich sehr für uns. Seit unseren letzten drei Aufnahmen sind wir nicht mehr eine unbekannte Band, und wir wollen jetzt auch den Leuten außerhalb des Goth Rocks unsere Musik näher bringen.



Bazie: Es gibt auch viele Orte, wo ich wirklich gerne mal spielen würde, in Spanien oder Portugal zB. Jetzt spielen wir ja auch in Italien und da waren wir noch nie.







DS: Habt ihr bestimmte Themen in eurer Musik?



Jyrki: Es gibt da keine Beschränkungen für uns, wir singen nicht über ein bestimmtes Thema, wie Selbstmord oder verzweifelte Geschichten. Wir haben die Dunkelheit hinter uns, aber wir wandeln nicht in kompletter Dunkelheit. Es ist wie in Blade: er ist ein Daywalker und kann mit Sonnenbrillen auch am Tag wandeln. Wir sind die Daywalker der Gothic Rock Szene, wir haben keine Angst vor dem Tageslicht und wir wollen uns nicht in der Dunkelheit verstecken!



Es macht natürlich auch vielen Leuten Angst, dass wir als Mainstream Band bezeichnet werden, manche wollen uns als Geheimtipp und nur für sich behalten. Ich finde das aber nicht gut, da sich die Band immer weiter entwickelt und es immer mehr Möglichkeiten der Entwicklung gibt. Wir haben dieses mal z.B. eine bessere Produktion, auch auf der Tour: der Sound ist besser , das Licht ist besser, die Show auch. Wir haben einfach mehr Möglichkeiten.







DS: Wer oder was ist eigentlich Betty Blue auf eurem neuen Album?



Jyrki: „Betty Blue“ ist ein französischer Film aus den 80iger Jahren. Der Film ist wirklich cool, es ist die tragischste Liebesgeschichte, die ich jemals gesehen habe und es ist ein wirklich düsterer Film. Filme inspirieren mich immer und ich wollte mit dem Song einfach „Betty Blue“ den Leuten näher bringen, die diesen Streifen nicht kennen.



Der Film war wirklich groß in den 80igern, aber er wurde irgendwie vergessen, ich wollte die Leute einfach wieder daran erinnern. Der Song handelt aber nicht wirklich von dem Film, genauso wenig wie Brandon Lee von ihm handelt. Der Titel war eben dramatisch genug, um alles zu erklären.







DS: Im neuen Album gibt es viele französische Einflüsse, auch Texte, warum das?



Jyrki: Auf dieser Platte wollte ich alles so glamourös wie möglich machen. Wir haben ein Appartment sehr nahe am Eifelturm gefunden und auf dessen Balkon haben wir das Cover geschossen. Ich wollte das Gefühl von Paris haben , mit allem drum und dran: Moder, Glammour, Romantik und Tod zur gleichen Zeit. Es ist auch nichts Neues, dass ein skandinavischer Künstler nach Paris geht um Inspiration zu finden. Im späten 19. Jahrhundert ist die Mehrheit der wichtigsten finnischen Künstler nach Paris gezogen, um die finnische nationale Kunst zu entwickeln…Maler, Schriftsteller und so weiter. Diese Geschichte wiederholt sich immer wieder. Paris ist aber auch in der Musik der 80er Jahre eine Rock- und Pop-Metropole: von PRINCE, DURAN DURAN, DEPECHE MODE und auch THE CURE filmten dort alle live Shows. James Bond war auch da.... Deshalb ist paris auch ein 80er Jahre Ding.







DS: Gefällt dir Paris?



Jyrki: Ja, natürlich, ich hänge oft in Paris herum. Vor allem in den letzten vier, fünf Jahren und der Geist und die Atmosphäre der Stadt sind in „Paris Kills“ vorhanden. Die Platte handelt aber nicht nur von Paris und der französische Kultur, diese ist nur eine Inspiration für mich. Abgesehen davon ist Paris irgendwie so elegant verbraucht.







DS: Paris als poetische Stadt?



Jyrki: Genau, Paris alleine arbeitet, es stellt auch eine Frage und gibt den Leuten etwas zu denken wie „warum Paris?“…und es passt auch gut zu den 69Eyes, ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass sich SENTENCED oder andere skandinavische Künstler mit einem solchen Thema beschäftigen würden.



Rene: In eurem Promo- Text werdet ihr als SLEEPY HOLLOW trifft MATRIX vermischt mit THE CROW beschrieben, denkst du dass diese Beschreibung eurer Musik, für Leute die euch nicht kennen, passt?



Jyrki: Ich denke, dass es gut ist wenn man Musik mit Spielfilmen beschreibt, das klingt einfach interessanter. Filme inspirieren uns musikalisch und auch vom Aussehen her.







Rene: Habt ihr schon einmal einen Song für einen Soundtrack geschrieben?



Jyrki: Nicht wirklich, aber unser Produzent Johnny Lee Michaels hat einige amerikanische Horror Filme gemacht und zur Filmmusik hat er ein paar Soundteile von „Blessed be“ benutzt. Es wäre aber das coolste überhaupt, wenn wir für eine Filmmusik arbeiten könnten, oder sogar einer unserer Songs in einem Film vorkommen würde. Auf „Paris Kills“ gibt es einen Song namens „Stigmata“ der von einem meiner Lieblingsfilme inspiriert wurde, Desperado. Ich dachte dabei an diesen mexikanischen Stil, Wüste, Highways und katholische Symbole. Es wird auch bald die Vorschau für Desperado 2 geben, der den Titel „Once Upon A Time In Mexico“ haben wird. Da werden Antonio Banderas, Jonny Depp, Mickey Rouke und Salma Hayek mitspielen.






P.s.: Danke an René von RBX.at für die Unterstützung.
Mehr von The 69 Eyes
Vanir - EpidomeMega Colossus - ShowdownNorth Sea Echoes - Really Good Terrible ThingsWhom Gods Destroy - InsaniumHammer King - König und KaiserSonata Arctica - Clear Cold BeyondLucifer - VKings Winter - The Other Side Of FearMick Mars - The Other Side Of MarsNecrophobic - In The Twilight Grey
© DarkScene Metal Magazin