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Lost Dreams - Nägel mit Köpfen!
Lost Dreams - Nägel mit Köpfen!  
Lost Dreams sind derzeit in aller Munde, machen Nägel mit Köpfen und releasen in diesen Tagen ihr starkes Debüt "End Of Time".
Grund genug für Darkscene, die Landsmänner in Form von Gitarrist Andres Maierhofer vors Mikro zu zerren.
DarksceneTom
DarksceneTom
(62 Interviews)
DarkScene: Hy Jungs, wie fühlt man sich in den Tagen, wo endlich das erste Album offiziell am Markt landen darf. Ein Album auf das man getrost stolz sein kann, das sich hinter keinem internationalen Release des Genres verstecken muss und das wohl nicht nur mich mehr als positiv überrascht haben wird.

Andreas: Seawas Tom, Danke für die lobenden Worte erstmal! Natürlich fühlt man sich gut, wenn man weiß, dass sein neustes Werk ab 22.Feber überall in den Läden erhältlich ist. Natürlich sind wir auch gespannt, wie das Album bei den Leuten ankommen wird.

DarkScene: Schildert noch mal der Reihe nach die Entstehung von "End Of Time" (zum Review), die doch sehr waghalsigen Entscheidungen der letzten Monate (Stichwort: Fredman Studios) und den richtungsweisenden Abschluss Eures Deals mit Reartone-Music. Ich denke da war von Spannung über einige Schweißanfälle bis zur totalen Freude alles dabei oder. Fasst die letzten ein, zwei Jahre mal kurz zusammen.

Andreas: Begonnen haben wir mit dem Songwriting zirka Mitte 2006. Darauf folgte eine Vorproduktion in unserem Studio um die Songs mal komplett mit Drumlines zu hören.
Das Ergebnis hat uns dann so gut gefallen, dass wir uns entschieden haben, den Mix und das Mastering in professionelle Hände zu legen.
Im Winter 2006 / 2007 begaben wir uns in unser Studio, um CD nun richtig produzieren.
Währenddessen kontaktierten wir einige namhafte Studios (Tue Madsen, Jacob Hansen, Andy Classen und Fredrik Nordström). Wie favorisierten immer schon das Studio Fredman und schließlich hatten sie einen geeigneten Termin für uns frei.
So brachen wir im Februar 2007 nach Schweden auf die CD zu vollenden.
Die Erwatungen an Fredrik Nordströms Studio wurden bei Weitem übertroffen – unser Geld war gut investiert. Kurz darauf besuchten wir das Tailormaid Mastering Studio in Stockholm von Peter in de Betou, um unseren Rundling den letzten Schliff zu geben.
Es war für uns eine wertvolle Erfahrung, mit derart kompetenten und aufgeschlossenen Leute zusammen zuarbeiten.
Daraufhin begann das Geduldsspiel mit den Labels. Es zog sich dann über 8 Monate, bis sich schön langsam ein paar wenige Favoriten herauskristallisierten. Kurz vor Weihnachten wurde dann bei Reartone Records unterschrieben, da uns das Konzept und die Ideen des noch jungen Labels gefiel.

DarkScene: Was erwartet Ihr nun von "End Of Time", was erwartet Euer Label.

Andreas: Wir haben uns realistische Ziele gesetzt. So wollen wir in Mitteleuropa an Bekanntheit dazu gewinnen, einige Livegigs absolvieren und eventuell auch ein Tour mitmachen. Das Label hat in etwa die selben Vorstellungen davon, und erwartet sich natürlich einiges an CD Verkäufen.

DarkScene: Welche Labels waren eigentlich noch an Euch interessiert bzw. im Spiel und warum fiel die Wahl dann auf Reartone?

Andreas: Natürlich sind wir noch zu unbekannt und hatten auch nicht die Connections, um für Majorlabels interessant zu sein. Wir hatten jedoch noch andere Angebote aus Amerika, Deutschland und Frankreich.

DarkScene: Habt ihr ein langfristiges Verhältnis mit Reartone abgeschlossen und wenn ja, wie schnell müsst ihr Euer nächstes Album abliefern.

Andreas: Der abgeschlossene Vertrag betrifft hauptsächlich die aktuelle CD, wie stehen also nicht unter zeitlichem Druck, die nächste CD zu veröffentlichen. Aber wir haben schon wieder einiges an Ideen für neue Songs, aber lassen wir erst einmal "End of Time" erscheinen, bevor wir vom Nachfolger sprechen.

DarkScene: Gehen wir, bevor wir auf die Songs und die weitere Zukunft eingehen, noch ein wenig in die Vergangenheit. Lost Dreams waren seit Jahren eine konstante Größe im heimischen Underground. Oft auch ein verschmähter Prophet, von dem viele nicht mehr geglaubt hätten, dass er sich zu solch einem Kraftakt wie "End Of Time" aufrafft. Wie sehr hat diese Situation Euch als Band belastet oder geärgert. Habt ihr selbst eigentlich immer daran geglaubt, dass so ein Schritt noch möglich ist.

Andreas: Darüber haben wir uns nie viele Gedanken gemacht. Wir versuchten, immer unseren eigenen Weg zu gehen, was sich, wie man an "End of Time" und dem Deal sehen kann, gelohnt hat.

DarkScene: Was war ausschlaggebend für eben diesen Kraftakt. Ich habe den Eindruck, dass das aktuelle Line-up so stark ist, dass es sich zur Höchstleistung antreibt, die Band noch nie so ernsthaft gearbeitet hat wie zuletzt.

Andreas: Wir sind mit dem aktuellen Lineup sehr zufrieden, was sich natürlich positiv auf unser Schaffen auswirkt, da man sich nach etlichen Lineup-Problemen nun endlich auf das Wesentliche konzentrieren kann – die Musik! Eigentlich sehen wir das gar nicht so sehr als Kraftakt an.

DarkScene: Ihr seid – ähnlich wie die befreundeten Landsleute Serenity bei ihrem "Words Untold..." Album - für die Produktion für "End Of Time" sehr großes Risiko eingegangen, habt wohl sehr viel Energie und Geld investiert um ein perfektes Resultat in Händen zu halten. Was wäre gewesen, wenn nix aus einen dem erhofften Deal geworden wäre?

Andreas: Zumindest hätten wir eine CD in den Händen gehalten, mit der wir auch in 10 Jahren noch zufrieden gewesen wären.

DarkScene: Die Genugtuung ist momentan natürlich doppelt groß oder. Wie auch andere Bands, die den Sprung geschafft haben, habt aber wohl auch ihr sehr viele Neider im nahen Umfeld. Gerade in der Szene in und um Innsbruck treiben sich ja sehr viele „selbsternannte“ Musiker und Möchtegernstars rum, die eigentlich nicht halb so wichtig sind, wie sie sich machen.

Andreas: Wir haben bis jetzt noch nichts in dieser Richtung gehört, was aber auch damit zusammenhängen könnte, das wir in der Innsbrucker Metalszene eher selten vertreten sind. Ganz nebenbei interessiert uns das eh nicht sonderlich. Wie schon erwähnt sind wir schon immer unseren eigenen Weg gegangen.

DarkScene: Kommen wir auf "End Of Time" zurück. Was glaubt ihr, war ausschlaggebend für den absoluten Quantensprung, den ihr in Sachen Songwriting in den letzten Jahren vollzogen habt. Ich gestehe ein, dass mir der Lost Dreams Sound erst seit "Where Gods Creation End" wirklich annähernd konkurrenzfähig schien, das vorliegende Album aber noch sehr viele Etagen darüber anzusiedeln ist und (nicht nur wegen der Produktion und wegen des deals) das erste wirklich internationale und rundum gelungene Klasseprodukt von Lost Dreams darstellt. Die Perfektion wurde zur rechten Zeit erreicht!

Andreas: Jeder von uns hat sich songwriterisch enorm weiterentwickelt, was auf "End of Time" natürlich auch zu hören ist. Das war zwar zwischen"„Where Gods Creation Ends" und "Tormented Souls" auch so, aber diesmal sind wir noch professioneller an die ganze Sache herangegangen. Wobei wir immer versucht haben das Beste zu machen, was wir zu diesem Zeitpunkt machen konnten.

DarkScene: Nebst einer tollen Produktion und sehr geilem Artwork ist es vor allem die stilistische Vielfalt, die ständig herrschende Spannung, die das Werk auszeichnet. Von druckvollen Grooveparts über schnellen Attacken bis zu tollen unaufdringlichen Melodien, ist alles vorhanden, was ein ausgereiftes Melodic Death Metal Album braucht. Trotz aller immerwährender Härte dominiert die musikalische Harmonie. Darf man sich solch Attribute zu einem gewissen Teil als bewusst und konstruiert (im positiven Sinne wohlgemerkt) vorstellen, oder habt ihr Euch einfach zu genau dieser Band entwickelt, die der Welt nun präsentiert wird.

Andreas: Es war zwar von vornherein geplant, dieses Album melodiös und abwechslungsreich zu gestalten, Hauptsächlich haben wir uns doch großteils so wie auf den letzten Alben in den Proberaum gestellt und drauflos gelärmt.

DarkScene: Meiner Meinung nach ist gerade die wunderbare Abwechslung der Hauptgrund dafür, dass dieses Album auch international zu einem Erfolg werden sollte, sprechen berechtige Vergleiche mit Größen der Szene eine eindeutige Sprache. Allein der Einstiegsdrippelpack pendelt alle möglichen Varianten der Death Metal Kunst aus und ist wohl das derzeitige Nonplusultra der Band.

Andreas: Danke! :-)
Du hast schon recht, wir denken aber dass sich alle Songs ungefähr auf dem selben Niveau bewegen.
Wir haben bei der Songreihenfolge sehr auf Abwechslung geachtet.
Diese Vielschichtigkeit war immer schon unser Markenzeichen.

DarkScene: Erzählt ein wenig über die einzelnen Songs. Gibt es besondere Anekdoten zu einigen Stücken und welche sind Eure Lieblinge. Ich für meinen Teil würde nebst den bereits erwähnten drei Startnummern vor allem "Jesus Virus", den Titeltrack und das finale "God Of Emptiness" als herausragend nennen.

Andreas: Da hat jeder von uns seine persönlichen Faves.
Das Songwriting im Probreaum / Studio war diesesmal sehr spaßig, allein schon das Bestimmen unserer Projekttitel waren sehr unterhaltsam (des oane wos unschliasst, Schnecken an der Kreuzung, la-le-lu …).
Es wäre vermutlich zuviel hier auf jeden Song einzugehen – wir machen es bei den ersten Drei.

"Infernal Voices":
Der Opener vereint gleich mal alles, wofür Lost Dreams steht. Brachiale Gitarren, schnelles Drumming, ein entfesselter Wibs am Mikro und Melodien, die einem nicht mehr aus den Ohren gehen sollten.

"Rise of the dead":
Beginnt mit einem schönen Keyboard-Intro von Mario Hirzinger (Serenity, der übrigens für alle Keys verantwortlich zeichnet) und baut sich durch die genialen Twin-Gitarren zu einem mächtigen Midtempostampfer auf.

"I curse you":
Für uns das Aushängeschild der CD. Die Rhythmusgitarren ergänzen sich sehr gut mit den elegischen Keyboardparts. Neben diversen Doublebassparts gibt’s auch ein schönes Klavier-Outro.

DarkScene: Was glaubt ihr mit "End Of Time" erreichen zu können, wie wird die Zukunft aussehen, bzw. was erhofft ihr. Wie hoch ist die Erwartungshaltung seitens des Labels und was glaubt ihr ist für eine österreichische Death Metal Band realistisch.

Andreas: Ich glaube das haben wir teilweise schon vorher beantwortet.
Man wird sehen was realistisch ist für eine österreichische Deathmetalband.
Aber wie heutzutage üblich ist das stark davon Abhängig, wie viel Geld und Zeit man investieren kann und will, um die Band aufzubauen.

DarkScene: Wie darf man sich die nächsten Wochen und Monate für Lost Dreams vorstellen. Es wird ja sicher spannend und wohl auch anstrengend für Euch. Wo wird man euch live sehen können, was sind die nächsten geplanten Schritte und wie sieht’s mit einer Tour aus.

Andreas: Die nächste zeit wird sicherlich etwas anstrengend, wir freuen uns aber trotzdem darauf!
Wir werden 2008 einige Livekonzerte und Festivals spielen. Unter anderem das Summer Nights Festival auf Burg Frauenstein mit Obituary, Mayhem,… Der Schwerpunkt wird auf Deutschland und Österreich liegen. Für Herbst ist eine 14 Tägige Tour in Planung. Genauere Details und Termine findet ihr auf unserer Myspace Seite und unserer Website.

DarkScene: Ihr werdet bei den zu erwartenden positiven Reaktionen wohl in die Situation kommen entscheiden zu müssen, wie viel Risiko, wie viel Energie ihr noch in Lost Dreams investieren wollt. Ich greife hier sicher ein wenig vor und zu aller erst heißt es die anstehenden Kritiken für "End Of Time" abzuwarten und wohl auch zu genießen, habt ihr euch aber schon Gedanken gemacht, wie sich eine Tournee mit dem „real-life“ vereinbaren ließe und seid ihr gerüstet, den nächsten wichtigen Schritt zu gehen, wenn es denn möglich ist.

Andreas: Wir meinen, dass dies in unserer Situation noch zu weit vorgegriffen ist. Es braucht noch einiges an Arbeit, Erfolg und Glück um an diesen Punkt zu gelangen, wo man sich zwischen Job und Band entscheiden müsste. Darüber machen wir uns erst Gedanken, wenn es jemals soweit kommen sollte.

DarkScene: Bevor wir jetzt allerdings total ausufern, möchte ich noch mal sehr deutlich zu einem absolut bärenstarken Debüt gratulieren und ganz klar feststellen, dass Darkscene weiterhin ganz genau beobachten wird, wie die Reise von Lost Dreams verläuft und wir mit Sicherheit in Bälde wieder die ein oder anderen Worte wechseln werden. Danke fürs Interview und abschließend gibt’s noch rasch unsre Standardfragen, die einfach jeder beantworten muss.

Alltime Faves (Artist/Records):

Andreas: Herbert: At the gates"The slaughter of the soul"
Andy: Dream Theater"Images and Words"
Raffael: Soilwork"Natural Born Chaos"
Wibz: Degrade"Lost torso found"

DarkScene: Top Album 200
7:

Herbert: Maroon"The cold heart of the sun"
Andy: Neaera - "Armamentarium"
Raffael: Soilwork"Sworn to a great divide"
Wibz: Degrade"Lost torso found"

DarkScene: Derzeitiger Lieblingssong:

Andreas: Herbert: Slipknot"People=Shit"
Andy: Mercenary"Soul Decision"
Raffael: Diablo"Read my scars"
Wibz: ändert sich laufend

DANKE FÜRS INTERVIEW!
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