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Hammerfall - Von Heavy Metal bis Haarshampoo...
Gemeinsam mit zwei weiteren Journalisten von 97.9 FM und Radio Helsinki begleitet uns Magnus in den kleinen Saal im ersten Stock des Orpheums, wo wir in aller Ruhe an einem Tisch Platz nehmen und gemeinsam Fragen stellen. Magnus ist äußerst freundlich und gibt in leicht gebrochenem Englisch sehr ausführliche und ehrliche Antworten.
Ihr seid gestern in Graz angekommen. Wusstest Du, dass es die Kulturhauptstadt Europas 2003 ist? Magnus: Ja, das weiß ich! Ich hörte es auf unserem Weg nach Graz. Wir haben einige Stunden in der Stadt verbracht und uns umgesehen, und es ist wirklich nett. Eine gute Stadt! Also habt Ihr Euren Aufenthalt genossen? Magnus: Ja! Momentan laufen die Dinge für Hammerfall sehr gut, Euer neuestes Album "Crimson Thunder" ist recht erfolgreich, und auf Tour musstet Ihr in Deutschland sogar größere Veranstaltungsorte buchen, weil Euch so viele Leute sehen wollten. Magnus: Ja. Wir haben mit "Crimson Thunder" in Schweden bereits Gold-Status erreicht, und es ist schon unser zweites vergoldetes Album. Das ist wirklich toll. Die Tour begann letzten November in den Vereinigten Staaten, und sie war sehr erfolgreich - und es scheint, als würde der Erfolg sich fortsetzen. Also seid Ihr sehr zufrieden mit Crimson Thunder. Was haben die Fans und Journalisten bis jetzt über dieses Album gesagt? Magnus: Ich denke, die meisten Magazine und Radiostationen mögen das Album wirklich. Viele Leute denken, wir hätten den richtiger Schritt getan, unseren Sound von "Renegade" zu "Crimson Thunder" weiterzuentwickeln. Und wir denken das auch. Da Du gerade den Sound ansprichst: ich denke, er ist "ziemlich annehmbar", wenn Du weißt, was ich meine - also hat Charlie Bauernfeind einen guten Job gemacht. Ist das der Sound, den Hammerfall schon immer haben wollte? Magnus: Ich denke, jede unserer CDs hat einen etwas anderen Sound, und das war auch unsere Absicht. Wenn Du also eine CD auswählst, ist sie nicht wirklich gleich wie die anderen. Wir wollen jedes mal einen Schritt machen. Im Moment ist das der Sound, den wir haben wollen. Beim nächsten Album, das wir in den kommenden Jahren aufnehmen werden, werden wir ihn vielleicht wieder ein bisschen ändern, aber wir sind derzeit wirklich sehr zufrieden. Du hast "Renegade" angesprochen - dieses Album wurde ja von Michael Wagener produziert. Ich denke, viele Fans waren mit dem Sound nicht sehr zufrieden, da die Gitarren ein bisschen zu leise waren. Wenn Du zurückblickst, bist Du dann mit dem Sound von "Renegade" zufrieden, und war es nicht ein "teurer Spaß"? Magnus: Ja, es war wirklich sehr kostspielig. Das neue Album war auch teuer, da wir es in drei verschiedenen Ländern aufgenommen haben. Wir mussten viele Flüge und Hotels bezahlen. Ich mag "Crimson Thunder", weil es am mächtigsten klingt. Aber es ist wie gesagt gut, auf jedem Album einen anderen Sound zu haben. Manche Menschen mögen "Renegade", und manche halten es vielleicht für ein wenig zu "soft". Mir sagt der neue, etwas härtere Sound sehr zu. Wenn Du nur ein Album auf eine einsame Insel mitnehmen dürftest, welches würdest Du wählen? Magnus: "Crimson Thunder". Lass uns über die Band an sich sprechen. Es scheint, dass Ihr extreme Reaktionen erntet: viele Fans lieben Euch, und viele Leute verachten Euch. Viel dazwischen gibt es kaum. Wir erklärt Ihr Euch das? Magnus: Ich selbst sehe fast nur diejenigen Menschen, die unsere Band mögen. Ich glaube nicht, dass uns so viele Leute wirklich hassen. Ich glaube, es sind eher wenige, die vielleicht mit lauter Stimme sprechen. Wir sind keine verachtenswerte Band. Es gibt kaum jemanden, der beispielsweise Joacims Gesicht verunstalten würde, und das war natürlich ein Idiot. Du kannst es nicht allen recht machen, sondern nur das tun, was Du für gut und richtig hältst. Wer uns nicht mag, sollte eben seine Zeit damit verbringen, die Bands zu hören, die er wirklich mag. Wer aber deswegen Gewalt anwendet, kann nicht ganz richtig im Kopf sein! Und da spielt es kaum eine Rolle, welche Art von Musik Du spielst. Kannst Du uns erzählen, was da mit Joacim passiert ist? Magnus: Joachim war mit seiner Freundin ausgegangen, und sie genossen ihr Dinner. Dann gingen sie hinunter in einen Rock-Club. Dort war ein Typ, der unsere Band nicht mochte, und der sagte zu Joacim, dass er Hammerfall verabscheut. Das ist natürlich seine Sache, denn niemand kann Dir vorschreiben, was Du sagen darfst und was nicht! Also kümmerte sich Joacim nicht weiter darum. Dann kam der Typ nochmals und spuckte ihm ins Gesicht. Die Leute, die in der Bar arbeiteten, hätten ihn eigentlich hinauswerfen müssen, aber das taten sie nicht. Kurz darauf nahm er auch noch ein Glas und schleuderte es in Joacims Gesicht. Dann lief er davon, und niemand hielt ihn auf. Das ist sehr traurig. Wurde dieser Idiot ausgeforscht? Magnus: Nein. Aber eines Tages vielleicht. Manchmal ist die Welt klein, und manchmal ist sie groß. Eines Tages erkennt ihn jemand wieder, und dann wird es eng für ihn werden, denn die Polizei wird sich um ihn kümmern. Ich sah die Fotos nach dem Vorfall, und es sah sehr heftig aus. Wie sieht Joacim jetzt aus? Magnus: Wirklich gut. Die plastischen Chirurgen haben sein Gesicht sehr gut hinbekommen. Es geht ihm also wieder gut. Zurück zu den Reaktionen. Zweifelsohne habt Ihr ein starkes Image. Denkst Du nicht, dass die Gefahr besteht, die Leute könnten Hammerfall als eine Klischee-Band auffassen, so wie beispielsweise Manowar - ein Klischee-Overkill? Magnus: Ich glaube nicht. Aber die Menschen dürfen denken, was sie wollen. (lacht) Ich glaube, Kiss und Judas Priest und andere hatten auch so ein Image, und niemand dachte, es sei zuviel. Mit uns ist es auch so. Wir haben sehr gute Musiker in unserer Band. Wenn jemand es für übertrieben hält, ist es seine Sache. Wir spielen für die Menschen, die die Musik und das Image mögen. Und wir mögen es selbst. Man kann eben kaum etwas machen, das alle Leute lieben! Es gibt aber eine Sache, die sogar Die-Hard-Fans kritisieren, und das ist Euer Outfit. Ihr steht mit extrem viel Leder, Metall und Ketten auf der Bühne. Wolltet Ihr nie in normalerer Kleidung spielen? Auch Metal-Bands wie Blind Guardian treten so auf. (deutet aufs Blind-Guardian-Longsleeve) Magnus: Nein. Warum macht Ihr das so extrem? Magnus: Einmal darfst Du raten! (lacht) Wir mögen und lieben das. Wenn Blind Guardian mit ihren T-Shirts auf die Bühne gehen, ist daran nichts verkehrt. Aber natürlich sind Bands verschieden, und das ist wichtig. Wenn alle Bands mit T-Shirts auftreten, dann sind sie sich optisch so ähnlich, dass es langweilig wird. Dann wäre ja nur noch die Musik unterschiedlich. So aber ist es die Musik, die Show, die Optik... bei einer Hammerfall-Show bekommst Du also Musik und auch etwas zu sehen! Ich halte das für wichtig. Wenn ich eine Band hören und sehen will, soll es ja nicht dasselbe sein wie in der Woche zuvor. Unser Image ist etwas spezieller, und die Leute, die das sehen wollen, sind herzlich willkommen! Wer das nicht sehen will, kann stattdessen Blind Guardian und andere sehr gute Bands hören. Habt Ihr noch die Bühnenaufbauten mit der Brücke und ...? Magnus: Nein, nein, es gibt mehr. Diesmal werden die Drums beinahe drei Meter über dem Boden stehen, und wir haben neue Pyros. In "Glory to the Brave" wird es auf der Bühne schneien. Wir wollen die Show jedes mal verbessern, damit die Leute, die dafür bezahlen, auch etwas für ihr Geld erhalten. Diesmal sind die Covers von "Hearts on Fire" und "Crimson Thunder" nicht mehr wie früher von Andreas Marschall gezeichnet. Wer hat das Artwork kreiert, und seid Ihr zufrieden mit dem Ergebnis? Magnus: Ich kann mich an seinen Namen nicht mehr erinnern, aber er kommt aus den Vereinigten Staaten. Ich denke, das alte Artwork war wirklich sehr gut. Die Band entwickelt sich aber weiter, also kann sich auch auf den Covers etwas ändern. Das hat unsere Entscheidung sicher motiviert. Ihr habt Andreas also nicht gefragt, ob er noch für Euch zeichnen will? Ich habe gehört, er will sich aus der Metal-Szene zurückziehen und sich mehr den Computergrafiken widmen. Magnus: Ich gestehe, ich weiß das nicht. Was glaubst Du, wo Hammerfall in 10 Jahren stehen werden? Werdet Ihr dann immer noch im Spiel sein, Alben aufnehmen und auf Tour gehen? Magnus: Das ist wirklich schwer zu sagen. (lacht) Ich weiß nicht. Solange wir können, werden wir das tun, was den Fans gefällt. Wenn niemand mehr unsere Alben kauft, werden wir natürlich kaum auf Tour gehen und neue Alben aufnehmen können. Aber natürlich hoffen wir, dass es noch lange weitergeht. Es hängt auch vom Markt ab. Ich glaube, der Heavy-Metal-Markt wird noch wachsen, weil viele junge Leute so etwas noch gar nicht gesehen haben. Und Ihr habt diesen neuen Boom 1997 mit "Glory to the Brave" gestartet. Seid Ihr stolz darauf? Magnus: Ich habe nicht so sehr darüber nachgedacht. Ich bin eher dankbar, dass es so gut läuft. Ihr seid alle Fans von Bands der 80er Jahre. Welche Bands willst Du persönlich gerne in einer Reunion wieder auf der Bühne sehen? Magnus: Judas Priest mit Rob Halford wäre einer meiner Favoriten. Momentan wird ja diskutiert, denn sie wollen Rob zurück, aber das Management sagt: "Nein, Ripper bleibt in der Band!" Magnus: Ich denke, das ist nur meine persönliche Einstellung, wenn ich sage: Judas Priest ist nur mit Rob Halford Judas Priest. Ich denke, er sollte zurückkehren. (lacht) Und wenn Du privat Musik hörst, was sind dann Deine Favoriten? Magnus: Ich höre gerne Yngwie Malmsteen, aber auch ganz andere Art von Musik. Alles von soften Klängen über Jazz und Funk bis zu Heavy Metal. Und ich habe dieses Side-Project, in dem ich alleine Bass spiele. Das sind Bass-Konzerte rund um die Welt - ich bin in Südamerika, den USA, Japan und Europa aufgetreten. Meine Anschauung über Musik ist sehr weit. Heavy Metal ist ein großer Teil meines Schaffens seit 25 Jahren, als ich begann, den Bass zu spielen. Wenn Dich Dein Instrument wirklich fasziniert, wirst Du mit der Zeit wachsen und Dich entwickeln. Für mich war es gut, auch Inspiration aus anderen Bereichen zu bekommen. Kannst Du mir etwas über den Entstehungsprozeß Eurer Musik erzählen? Magnus: In unserer Band beginnt es fast immer mit Oscar, der ein paar Akkorde arrangiert. Dann gibt er das an Joacim weiter, der die Melodien und Texte entwickelt. Manchmal steuert auch Oscar Melodien bei. Früher war Jesper Strömblad von In Flames beteiligt, aber jetzt nicht mehr. Dann brennen wir eine CD und hören sie uns an. Danach gehen wir in Rehearsal-Räume, um ein paar mal zu sehen, wie alles klingt. Anschließend gehen wir ins Studio und beginnen die Aufnahmen mit den Drums, davor aber gibt es noch eine schnelle Vorproduktion, damit wir sehen, ob das Material wirklich gut genug ist. Zuletzt kommen Bass, Gitarre, Gesang und Soli dazu. Und wie ist das Leben auf Tour? Seid Ihr wie eine große Familie, oder gibt es auch Streit? Magnus: Es gibt immer wieder Vorfälle, aber wir versuchen professionell zu sein. Bei Meinungsverschiedenheiten versuchen wir nicht zu streiten. Wir reden darüber, und wenn wir nicht können, warten wir damit bis zum Ende der Tour. Denn Streitigkeiten können viel zerstören. Wir glauben, dass man auf Tour professionell sein und den Promotern, den Fans und allen das Beste geben sollte. Danach können wir zuhause diskutieren. Dann sitzt Ihr also nach der Tour beisammen und redet über alles? Magnus: Meistens reden wir sogar per e-Mail. Da lässt sich genauer ausdrücken, was Du willst und fühlst, ohne unterbrochen zu werden. Man kann zuerst nachdenken und dann antworten. Das ist unser Weg, Probleme zu erörtern und zu diskutieren. Und habt Ihr Zeit, Euch nach der Tour zu entspannen? Magnus: Ja. Nun werden wir 5 Tage lang zuhause sein, dann 3 Wochen auf Tour, danach wiederum 10 Tage zuhause, dann Japan, wieder ein paar Wochen Pause und schließlich Südamerika. Du bist auf einer Welttournee nicht ständig unterwegs, ohne jemals nach Hause zu kommen. Nach unserer Tour haben wir beinahe ein Jahr frei, um in dieser Zeit ein neues Album aufzunehmen und ein bisschen Promotion zu betreiben. Zuerst ist natürlich Entspannung angesagt, und ich werde auch Zeit mit meinen Solo-Bass-Konzerten verbringen. Oder Du hast eine Freundin und andere Projekte. Im Winter, vielleicht nächsten Januar, werden wir unsere neuen Ideen zusammentragen, und im Frühling sind wir hoffentlich in der Lage, 10 neue Songs zusammenzustellen. Dann beginnt die Zeit der Aufnahmen. Beeinflussen Deine Jazz-lastigen Solo-Projekte auch die Musik von Hammerfall? Magnus: Das ist eine interessante Frage, weil ich es nicht wirklich sagen kann. (lacht) Das passiert vor allem in meinem Herzen. Als Bassist brauchst Du zumeist andere Musiker. Vor ein paar Jahren wollte ich aber mehr Freiheit in meiner Musik ausleben und beschloss, Musik zu kreieren, die ich auch alleine spielen kann. Das war wirklich toll. Ich übte in diesen fünf Jahren sehr konsequent auf meinem Bass und habe mittlerweile so viel gelernt, dass ich diese Basskonzerte spielen kann. Sie dauern eine Stunde, obwohl ich auch zwei Stunden spielen könnte. Das ist auch ein Kompliment an die Band. Ich kann aber nicht genau sagen, woher ich die Inspiration nehme. Vielleicht von Leuten, die selbst sehr kreativ sind. Bist Du an Politik interessiert? Magnus: Ja. Weißt Du über George W. Bush und den Irak Bescheid? Was denkst Du darüber? Magnus: Zunächst denke ich, dass die ganze Geschichte schon vor sehr, sehr vielen Jahren begonnen hat, sogar lange vor dem zweiten Weltkrieg. Es ist eine sehr komplexe Frage. Ich kann nur sagen, dass ich es für sehr wichtig halte, andere Menschen und auch ihr Denken und ihre Politik zu respektieren. Aber ich glaube nicht, dass man einen Tyrannen respektieren kann. Da ist es sicherlich gut, zu versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. Ich denke jedoch, dass so viel Bullshit und Geschäftemacherei in diese Krise involviert sind, dass es sehr schwer ist, zwischen "richtig" und "falsch" zu unterscheiden. Die Politiker reden über unsere Köpfe hinweg, und wir denken, es ginge nur um das, was im Fernsehen gezeigt und diskutiert wird. Aber vielleicht geht es um ganz andere Fragen, über die sie gar nicht offen reden. Es ist schwierig für die Menschen, herauszufinden, was sie wirklich davon halten sollen. Denkst Du, es sei wichtig für Bands wie Hammerfall, über politische Meinungen zu sprechen? Magnus: Als Band tun wir es nicht, da wir nur uns und die Fans unterhalten und zum Träumen bringen wollen. Das ist im Leben auch wichtig. Ich persönlich denke mehr darüber nach und glaube, dass man sagen sollte, was man denkt. Vor allem, wenn Du einen besonderen Status hast und Dir die Leute zuhören, ist es wichtig, gut über das nachzudenken, was Du sagst. Mir ist aufgefallen, dass der Aufbau Eurer Alben gewisse Ähnlichkeiten aufweist. Der vierte oder fünfte Song ist oft eine langsame und mächtige Hymne wie "At the End of the Rainbow" oder "Crimson Thunder", dann gibt es immer eine Ballade über persönliche Gefühle oder Liebe, und einer der letzten beiden Songs ist quasi eine balladeske Hymne über glorreiche Krieger. Hat das eine gewisse Bedeutung, oder ist das nur Zufall? Magnus: Ich glaube, es hat keine Bedeutung in der Form, dass beispielsweise der fünfte Song immer eine Ballade sein muss. Nach vier schnellen Songs sollte man das Tempo zurückschrauben. Darum geht es eher! Wir beschließen also nicht vorher, wann die Balladen genau kommen. Sie werden dort eingefügt, wo sie gut passen. Auch wenn wir live spielen, gönnen wir den Fans nach schnellen Songs eine Verschnaufpause, um danach das Tempo wieder zu erhöhen. Da das ganze Konzept von Hammerfall - Musik, Texte, Outfit - sehr kompakt ist, frage ich mich, ob Ihr eine Art gemeinsame Inspirationsquelle habt. Magnus: Ich denke, zu Beginn hat die Band beschlossen, in eine bestimmte Richtung zu gehen. Dann haben sich alle im Geiste diesem Konzept geöffnet, um gemeinsam den Weg zu beschreiten. Jeder von uns designte sein eigenes Bühnen-Outfit. Wir wussten nur, dass wir mit Leder, Latex und Metall arbeiten wollten, aber jeder tat es auf seine Weise. Darum gibt es fünf verschiedene Figuren. Aber sie passen gut zusammen, da wir dasselbe Material verwenden und in dieselbe Richtung gehen. Der Hintergrund ist lediglich, dass wir in unserer Sparte des Heavy Metal eine gute Show abliefern wollen. Es ist also nicht so kompliziert, wie es vielleicht sein könnte! (lacht) Habt Ihr in den verschiedenen Regionen dieser Welt besonders außergewöhnliche Erfahrungen in Hinblick auf die Fans gemacht? Magnus: Das Publikum ist überall sehr großartig, und dafür sind wir wirklich dankbar. In Schweden selbst sind die Fans sowohl jünger als auch älter, also altersmäßig sehr breit gefächert. In Südamerika beispielsweise sind die Fans wirklich extrem enthusiastisch. 100 oder 200 Leute können Dich plötzlich am Flughafen mit "Willkommen!"-Bannern empfangen. Das ist anders als in Europa. In Japan sind die Fans sehr ruhig und höflich. Soviel Höflichkeit ist wirklich nett, doch bevor Du zu spielen beginnst, ist es in der Halle so ruhig, dass Du denken könntest, es sei gar niemand da. (wir lachen) Sobald wir beginnen, jubeln sie los, und am Ende ist es wieder ganz ruhig. Das ist eine ganz eigene Erfahrung. Insgesamt gefällt es uns an jedem Ort. Gab es auf der bisherigen Tour bereits irgendwelche besonderen Momente? Magnus: Es gibt immer wieder kleine besondere Momente. Einmal während der Tour durch die Vereinigten Staaten hatten wir große Probleme mit dem Bus, und in einer Nacht fielen die Lichter aus. Der Fahrer musste mit Hilfe der Blinker fahren! Wir wussten das zunächst gar nicht. Das ist nur eines von vielen Dingen, die auf Tour passieren. Eine dumme Frage: kurz zuvor habe ich mit einem Freund telefoniert, der mich darum gebeten hat, Euch zu fragen, welches Haarshampoo Ihr für die prachtvollen Mähnen verwendet. (wir lachen) Magnus: Nun, wir werden sogar tatsächlich von einer Haarshampoo-Firma gesponsert! Wirklich? (wir staunen und lachen), Welches Produkt? Magnus: Es ist ein hochwertiges Produkt, das man nur direkt beim Friseur bekommt. Ich kümmere mich nicht besonders darum, aber wenn ich es geschenkt bekomme, dann freue ich mich selbstverständlich sehr, denn es ist sehr gesund für die Haare. Also war die Frage gar nicht so dumm! (lacht) Und wie lautet der Name? Magnus: Ich kann mich leider nicht erinnern. (wir lachen) Aber es ist gut? Magnus: Ja, sehr gut! Eine Frage, die ich gerne stelle: hast Du einen Lieblingswitz, den Du gerne erzählen möchtest? Magnus: Nun... vielleicht passiert heute Abend noch ein Witz: Anders (der Drummer - Anm.) lässt bei der Verabschiedung vom Publikum gerne die Hosen runter. Und vor zwei Tagen in Italien hat er drei Songs splitternackt gespielt. (wir lachen) Stefan hat sein Side-Project ja bekanntlich mit “Stefan Elmgren´s Full Strike“ betitelt, und das erinnert mich sehr an “Yngwie Malmstee´’s Rising Force“. Gibt es da einen Zusammenhang? Magnus: Nicht wirklich. Er wusste nicht, wie sein Solo-Projekt benennen sollte, weil es auch seine Band ist. Also dachte er daran, es nur “Full Strike“ zu nennen, aber dann würde es die Hörer vielleicht verwirren, dass er neben Hammerfall auch mit “Full Strike“ spielt. Wenn er es aber “Stefan Elmgren´s Full Strike“ nennt, erkennt jeder sofort, dass es sich um sein Solo-Projekt handelt. (Zum Abschluss machen wir noch ein paar gemeinsame Fotos, und der Duft von Magnus´ langer Prachtmähne lässt schon beim bloßen Posieren für die Kamera erkennen, dass sein Haarshampoo tatsächlich exzellent sein dürfte. :-)) Mehr von Hammerfall
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