Es gibt Releases, die sind so sinn- und wertfrei, dass man sie eigentlich sofort vergessen sollte. Wenn der Ärger aber brodelt, ist es wie ein Reflex, dass der alteingesessene Reviewer einige Zeilen in die Tastatur hämmert. So nun auch bei diesem fragwürdigen Album, mit seiner im Jahre 2023 noch viel fragwürdigeren Verpackung, dem ich dann doch fünf Minuten meines Schreibens widmen will.
Wunderstimme Ronnie Romero wird offensichtlich immer noch mehr zum legitimen Jorn Lande-Nachfolger. Nicht nur, weil er wie der junge Bruder von Jorn klingt und wie der Norweger auch, eine der geilsten Rock- und Metal Röhren der letzten Dekade hat und eigentlich überall perfekt dazu passt. Nein, auch weil sein Review-Output langsam so immens und auch immens inhaltlos wird, dass es mehr nervt, als nutzt. Diesmal nervt es definitiv, denn kein Mensch braucht die zweite Coverscheibe eines tollen Sängers, der durchwegs überragende Hard Rock und Metal Jahrhundertklassiker neu einsingt. Dazu noch weitgehend komplett am Original, im superlangweiligen Coverband-Style und das dann noch mit einem
"Donauland-Kaufhaus-Sampler-Artwork" aus dem Jahre 1986 versehen lässt.
Nein, bitte nicht.
"Raised On Heavy Radio" hört man sich genau einmal an, befindet manchen Song als passend (
Purple,
Black Sabbath), andere wieder gar nicht (
Metallica und
Maiden gehen bei Ronnie überhaupt nicht) und das wars dann.
Alben wie dieses sind früher an der Supermarktkasse in der Wühlbox gelandet und zurecht dort verendet. Nix gegen Ronnie Romero. Wir lieben ihn für seine Mega-Stimme und für unzählige tolle Alben. Das hier riecht aber nur nach Vertragserfüllung oder schneller Kohle und ist schlicht unnütz, weil die Originale ohnehin makellos sind!