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Cover  
Reckless Love - Turborider (CD)
Label: AFM Records
VÖ: 25.02.2022
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3173 Reviews)
6.0
Wow! Reckless Love haben original die erste Queer-Gay-Synth-Wave-Pop-Glam-Rock Platte aller Zeiten am Start. What The Fuck. Sorry, aber wie schwul klingt "Turborider" eigentlich? Geschmäcker sind ja gottlob verschieden und ich muss ja nun echt nicht wirklich zu amtlich obertuntigen Lattex-Lidstrichpeitschenhieben ala "Eyes Of A Maniac" tanzen, wenn ich nicht will. Logisch! Das sind natürlich kleine Hits für die freundliche Gay-Bar von Nebenan. Auch sind es mittelklassige 80er-Jahre Disco-Hits, die einst perfekt zwischen die schrillen Outfits von DÖF , die Science-Fiction-Geschichten des Peter Schilling und dem Achselbuschen von Nena gepasst hätten. Die Dauerwellen der verzweifelten 80er-Hausfrauen wären im Stakkato gesprungen, wenn sie ihre Hüften zu "Outrun" oder "Kids Of The Arcade" gerüttelt hätten, als ob die nächste Käse-Sahne-Torte unerreichbar wäre.
Ein Prädikat für Klasse ist das aber noch lange nicht, auch nicht in Zeiten, wo beinahe jeder 80er-Synth-Revival-Akt geadelt wird.


Ist der halbwegs vernünftige Titeltrack noch der einzige Moment, in dem man Reckless Love unterstellen könnte, sie hätten auch nur irgendwas mit Rockmusik oder Ähnlichem zu tun, ist der Rest vom Fest eine – sorry nochmals - sauschwule 80er-Synth-Pop-Platte, die so penetrant und zuckersüß ist, dass man es eigentlich kaum ertragen kann. Allerhöchste Penetranz sozusagen, die man erst verkraften muss, die man dann aber vielleicht eigentlich schon wieder frech und gut finden kann. Unter Umständen kann das passieren. Mit ist es nicht gelungen.

Wer Rock, Hard Rock, Sleaze, Metal oder Ähnliches sucht, der hat hier halt einfach gar nichts verloren, denn bis auf das knackige "Bark At The Moon"-Cover von Großmeister Ozzy, das Reckless Love zum Disco-Song umfunktioniert haben, ist auf "Turborider" einfach gar kein Rocksong vorhanden. "Turborider" ist wie eine Persiflage. Leider aber wohl ernst gemeint und der ultimative 80er Jahre huldigende Seitenhieb, auf dem das 80er-Synth-Wave-Pop Gehabe genau so überdimensional ist, wie die GAY-Attitüde. Gitarren gibt es hier eigentlich gar keine und in Wahrheit ist die ganze Platte wohl am Laptop entstanden. Ob die Songs nun letztendlich wirklich von Mickey Mouse oder doch vom ehemaligen CrashDiet Blondschöpfchen Ollie Hermann Kosunen eingesungen wurden, sei dahingestellt. Was nebst Kopfschütteln und Irritation von "Turborider" übrigbleibt, sind einige nette, aber weitgehend (auch vollkommen objektiv gesehen) belanglose Songs. "Like A Cobra" ist ein harmloser Hit, "For The Love Of Good Times" hätte 1986 bei jedem B-Actioner eine gute Figur gemacht, "89er Sparcle" klingt wie ein verunglückter Afro-Funk-Versuch für Zweitligadiscos und der "Future Lover Boy" ist auch nur schwer ertragbar. "Prodigal Sons" klingt in seiner Synth-Wave-Manier zumindest etwas düster und nicht ganz so schwülstig und ist eines der wenigen kleinen Highlights einer durchschnittlichen 80er-Jahre-Gedenk-Pop-Scheibe mit Arcade-Actioner-Texten.

Man kann sich die neue Reckelss Love also gerne schönreden. Muss man aber nicht und wer übrigens nochmals einen Promotext verfasst, in dem Reckless Love immer noch als Sleaze Rocker bezeichnet werden, dem droht ein nächtlicher Überfall von all jenen, die wirklich dreckigen Rock und Metal spielen und sich verschwitzt durch die Clubs des Planeten rocken!
Bis auf das coole Cover, die nostalgische Atmosphäre und einige wenige nette Momente ist diese Scheibe keiner Rede wert.
Irgendwie schade um die nette Idee von "Turborider". Da wäre mehr drin gewesen…





Trackliste
  1. Turborider
  2. Eyes Of A Maniac
  3. Outrun
  4. Kids Of The Arcade
  5. Bark At The Moon
  6. Prelude (Flight Of The Cobra)
  1. Like A Cobra
  2. For The Love Of Good Times
  3. 89 Sparkle
  4. Future Lover Boy
  5. Prodigal Sons
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