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7.0
Mit der ähnlichen Intention wie einst Queensryche und King Diamond, nämlich per Adaptierung eines ehrwürdigen Konzeptalbums ("Operation: Mindcrime" bzw. "Abigail") alte Fanschichten zurück zu gewinnen, wollen die Würzburger Paradox ihren nicht ganz so bekannten Zweitling "Heresy" aus dem Jahre 1989 in Erinnerung rufen und die dramatische Story der Häretiker Mitteleuropas prolongieren. Psychologisch gesehen kann hier weniger schief gehen als bei ob genannten Kapellen, denn "Operation Mindcrime Pt. II" (2006) als auch "Abigail Pt. II" (2002) waren schon vor dem offiziellen Startschuss auf der Verliererstraße, so was von unerreicht waren bzw. sind deren glorreiche Primäralben aus den auslaufenden Achtzigern. Basta.
Gleiches galt übrigens auch für Helloween, als sie ihren Keeper in der denkbar schlechtesten Phase für das dritte Kapitel ("The Legacy") ins Schaufenster zurück hievten und nur knapp einer Blamage entgingen. Ok, das waren jetzt keine reinrassigen Konzeptalben bei den Hanseaten – trotzdem: besser man lässt die Finger von dieser Auf-Teufel-komm-raus-Revival-Kacke, sonst verliert die ursprüngliche Audioperle womöglich an Ruhm und Glanz! Doch wollen wir den Jungs von Paradox jetzt mal nicht die Suppe versalzen und dafür zum vierzigsten Jubiläum gratulieren, damals startete man allerdings unter dem Banner Overkill im Jahre 1981. Wie zu erwarten, bleiben die Franken ihrem nicht allzu rabiaten Speed/Thrash Metal völlig treu. Dass mit Axel Blaha der Original-Drummer des bemühten "Heresy" Albums zurück gekehrt ist, unterstreicht den Idealismus von Bandleader Charly Steinhauer, dessen zugegeben limitierte Stimme man bereits nach Millisekunden erkennt, zusätzlich. Die Songs sind naturgemäß im oberen Tachodrittel angesiedelt, werden aber da und dort durch Halftime- sowie Akustik-Parts aufgelockert. Auch die Melodieanreicherung lässt kaum Wünsche offen, womit auch Power Metal Fans Zugang finden dürften. Die typisch-vertraute (Stakkato-) Riffkultur enttäuscht zu keiner Sekunde, bzw. wer seinen Ohren glaubt, Meister Charly hat den Hetfield nicht nur einmal in drei Jahrzehnten etwas genauer analysiert, liegt goldrichtig. Fazit: Alles schlüssig komponiert und demzufolge leicht konsumierbar für den Hörer, der seinerseits am besten mit Hang zur Nostalgie ausgestattet ist. "Heresy II – End Of A Legend" schließt sich trotz der Zeitspanne von 32 Jahren am einst zum Durchbruch gedachten Konzept-Longplayer nahtlos an und bietet im selben Atemzug einen zeitgemäß-transparent-druckvollen Sound. Was mich am Ende der Reise wundert, ist die Tatsache, dass bei dieser spannenden Thematik nicht forciert auf sakrale Chöre und mittelalterliche Sequenzen zurückgegriffen wurde, um der düsteren Atmosphäre mehr Ausdruck zu verleihen. Trackliste
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