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10.0
Seit 1980 bereits sind die Indie-Vorreiter New Model Army mit ihrer zeitlosen, sich niemals an irgendwelchen Trends orientierenden Musik unterwegs. Ihren kritischen und geschickt versteckt anklagenden Botschaften am System und Gesellschaft sind sie immer treu geblieben und haben dies zu ihrem heimlichen Markenzeichen aus Protest und Rebellion perfektioniert wie kaum eine andere Band. Selbst Vorzeige-Weltverbesserer und „Oberstaatsanwalt“ Bono, bringt dies nicht so zum Ausdruck wie es Justin Sullivan in seinen Texten auszudrücken beherrscht. Einige Fabelwerke haben New Model Army veröffentlicht, waren und sind nie auszurechnen, dabei aber stets einer gewissen Line nie abweichend.
Auch auf Album Nr. 15 erschaffen die Engländer wieder eine Atmosphäre die unverwechselbarer nicht sein kann und einen vom ersten Ton des Opener bis hin zum letzten Song des Albums, gleichzeitig auch der Titelsong, mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt nimmt. "Passing Through", der erwähnte Eröffnungstrack, beginnt beschwörend langsam und nach und nach erklingen alle Instrumente die eine ungeheure Spannung erzeugen und diese auf 6 Minuten nicht mehr abfließen lassen. Alle Songs die sich dazwischen befinden sind, einer nach dem anderen, Meisterwerke der Atmosphäre und Klangkunst. Das abschließende "From Here", verbreitet über 8 Minuten eine unglaubliche Intensität, ohne musikalisch irgendwie zu explodieren oder aufzugehen. Die Textzeile „I am the Master of Nothing“, dargeboten von Sullivans unnachahmlicher Stimme und deren Ausdruck, sagt eigentlich alles über dieses Stück und ist auch so etwas wie die Kernaussage von "From Here". Stress und Schnelllebigkeit und der dadurch stattfindende Verlust des eigenen Ich's sind u.a. Themen, die hier nicht besser passend in Melodien umgewandelt werden. Alle Songs muten anfänglich etwas sperrig an, explodieren dann aber allesamt in Form von Texten, Wendungen und emotionaler Klangkunst wie es selten zuvor ein Werk der Briten tat. Vielleicht ist es auch die gewählte Umgebung in der dieses Album bewusst aufgenommen wurde, die diesem Epos das gewisse Etwas verleiht. In nur neun Tagen hat man sich nämlich mitten im Winter, irgendwo im Nirgendwo auf der kleinen Norwegischen Insel Giske eingesperrt und dieses Meisterwerk an musikalischen Gefühlswelten eingespielt. "From Here" ist nicht zu vergleichen mit härteren und textlich wütenderen Alben wie "The Ghost Of Cain", "Raw Melody Men" oder meinem persönlichen Jahrhundertalbum in dem Schaffen der Band, " The Love Of Hopeless Causes" von 1993, ist aber dennoch ein typisches NMA Album. Vielfältig, abgründig, tiefsinnig und auch hervorragend produziert. Will man am ehesten noch Vergleiche zu den eingängigeren Hits der Band heranziehen, so muss man dann den Ohrwurm "Where I Am" und das Richtung Post Punk ausufernde "Never Arriving" nennen. Einzelne Songs herauszuheben ist fast unmöglich, da dieses Album NUR im Gesamtwerk so eindrucksvoll und überwältigend daherkommt und eine kleine künstlerische Offenbarung ist. Für mich bleibt hier nur die Höchstnote, auch wenn vielleicht das oben erwähnte 93-er Album diese schon auch von mir bekommen würde. Trackliste
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