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8.5
Im Grunde verdient niemand in der Heavy Metal-Szene so viel Respekt wie Blaze Bayley; der grundsympathische Brite, der sich nach jeder Show die Zeit nimmt, dass auch der letzte Fan mit signiertem Stuff die Halle verlassen kann, ist DAS Stehaufmännchen der härteren Musik. Sicher, es war von vornherein ein Fehler, ihn zu Iron Maiden zu holen; sein Stimmvolumen gibt es einfach nicht her und kreativ war das NWoBHM-Flaggschiff auch nicht ganz auf der Höhe ("X-Factor" ist dennoch das Album zum Wiederentdecken schlechthin!). Viele persönliche Tiefschläge, bis hin zu Momenten zwischen Leben und Tod später, steht der Name Blaze Bayley für großartigen Underground-Metal, der viel mehr liefert, als man vermuten mag. Seit "Silicon Messiah" sind sieben weitere Alben ins Land und die Läden gezogen und mit "The Redemption Of William Black" steht Album neun an, das sogleich auch den Schluss der "Infinite Entanglement"-Trilogie bildet.
Seit 2012 hat sich Vieles getan; der Sänger hat nach dem mit einer Amateur-Band eingezimmerten und sehr dürftigen, aber mit viel Herzblut vorgetragenen "The King Of Metal" eine Truppe gefunden, mit der sich seine Visionen angemessen realisieren lassen und die beiden Vorgänger in der Trilogie beweisen das ausführlich. Und doch ist es auch 2018 noch überraschend, wie "gut" im herkömmlichen Sinne das Material von Blaze Bayley ist. Viele Fans belächeln sein Schaffen immer noch und übersehen dabei großartige Alben wie "The Man Who Would Not Die" und "Blood And Belief"; von den Weltklasse-Live-Alben wie "As Live As It Gets" ganz zu schweigen. So sind die 11 Lieder des neuen Werkes auch allesamt Treffer bis Volltreffer und rocken unbekümmert los, wie es Iron Maiden schon seit Dekaden nicht mehr können/wollen. Motivierende Songs mit herzerwärmender Botschaft wie "Prayers Of Light" und "Already Won" sind das Markenzeichen der Band und stehen musikalisch in einer Linie mit leichtfüßigen Songs von eben Maiden, Wolfsbane und diversen anderen traditionellen Briten-Bands. Dabei schwingt durchgehend eine etwas modernere Note mit, sodass man sich nicht an staubig-langweilige bis schleimige 80er-Huldigungen jüngerer Bands erinnert fühlt. Ehrlich gesagt, Blaze Bayley singt weiterhin nicht gut – er nölt und kämpft sich durch die Lieder, hat aber ein sehr charakteristisches Organ, das viele Fans auf der Welt zu schätzen gelernt haben. Hier singt kein Meister, der sich leicht und elegant durch die Noten windet, sondern ein verschwitzter Birminghamer Arbeiter, der zu jeder Zeit sein Bestes gibt und dabei den Spaß seines Lebens hat. Für den Fan geglätten Progressive Metals wird sich auf "The Redemption Of William Black" nicht viel finden, alle Anderen dürfen gerne ein Ohr riskieren. So kommt die ausnahmslos sehr gute Trilogie zu einem befriedigenden Schluss und wann immer die Möglichkeit besteht, den immerzu tourenden Blaze Bayley live zu sehen, sollte man diese wahrnehmen. Wer seinen Metal mit Ecken und Kanten mag, kleine Fehler verschmerzen kann und sich dafür mit im besten Sinne ehrlicher und trotzdem feiner Musik belohnen will, ist bei "The Redemption Of William Black" genau richtig. Trackliste
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Reviews
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