Abnormal End bezeichnen ihren Stil selbst als
Alternative Melodic Metal, wobei ich das erste Wort ganz dick unterstreichen und das zweite eher kursiv schreiben würde, denn der Ruhrpott-Fünfer geht zuweilen echt schräg zu Werke. Dabei spielt Frontmann Lukas Nießen eine ganz entscheidende Rolle, denn sein Gesang ist äußerst variabel und geht stellenweise ('Voices') sogar in Richtung von Serj Tankian (
System Of A Down) oder Mike Patton (
Mr. Bungle). Unterstützt wird er dabei von Basser Marcel Tillmann, der immer wieder garstige Growls beisteuert. Dazu kommt sporadisch der Einsatz eines Saxophons, welches ja quasi der Inbegriff eines disharmonischen Instruments ist, hier allerdings gekonnt und bereichernd eingesetzt wird ('Soldiers 'N' Slaves'). Spätestens an dieser Stelle dürften alle Traditionalisten und old-school Metalheads eh raus sein, so dass ich ruhigen Gewissens die Begriffe Nu Metal und Metalcore fallen lassen kann, welche den Sound von
Abnormal End durchaus charakterisieren. Jedenfalls klingen die Jungs sehr modern und abwechslungsreich. So scheuen sie sich auch nicht mit 'Love Song' eine schöne Halbballade auf ein ansonsten eher hartes Album zu packen.
Es bleibt zu hoffen, dass man sich mit
"Concept Of Identity" nicht zwischen alle Stühle hockt, weil man so viele Genres miteinander verquickt. Das Gesamtpaket stimmt wie bei jedem "Roll The Bones"-Release eh wieder, denn sowohl die Produktion als auch die Aufmachung geben keinerlei Anlass zum Meckern. Insgesamt also Daumen hoch für
Abnormal End.