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7.0
Die Portugiesen haben vor fünf Jahren mit ihrem Debüt "Atlantis" ohne Zweifel eines der allerbesten Iron Maiden Alben seit "Brave New World" vorgelegt (zum Review) und wenn ich das sage, meine ich das auch unter Berücksichtigung der Veröffentlichungen von Maiden selbst! Mit diesem übergroßen Schatten im Rücken hat es das neue Werk nun entsprechend schwer, zumal "Let's Raise Hell" mit dem flotten Dreierpack "The Circle Of Light", "Adamastor" und "Glory To Gawain" auch eher unspektakulär in die Gänge kommt. Dem Einstieg in die neue Attick Demons fehlen jener Tiefgang, die großen Melodien und die unaufdringliche Epik, die den Vorgänger so großartig machte. Ob sich die Attick Demons damit den Schatten von Iron Maiden entledigen wollen sei dahin gestellt, mit einem Frontman und einer Stimme wie der von Artur Almeide ist das aber beinahe unmöglich. Die Vocals sind immer noch klasse und ähneln Bruce Dickinson auch diesmal zeitweise fast erschreckend. Es gibt wohl keinen im Business, der Master Bruce so nahe kommt, die vielen Screams und Peaks hätte sich Herr Almeide aber sparen sollen, da sie teils in aufdringliches True-Metal Gehabe abdriften und keineswegs notwendig scheinen. Technisch und vor allem im Gitarrenbereich sind die Attick Demons natürlich auch diesmal absolut top und erstmals die Ohren spitzt man bei "Dark Angel" und "The Endless Game". Hier lassen die Iberer ihre epische Maiden-Schule aufblitzen. Das ist klasse, ebenso wie das finale und richtig starke "Rituals", das problemlos als Dickinson-Solonummer durchgehen könnte. "Ghost" setzt auch noch ein richtig gutes Ausrufezeichen, zitiert gekonnt das "Brave New World" Meisterstück und erinnert daran, wie großartig die Portugiesen auf ihrem Debüt doch geklungen haben. Vier Übernummern ohne Zweifel, aber so richtig umwerfen und so magisch und erhaben wie am Vorgänger wollen die Herren über ganze Albumlänge diesmal einfach nicht klingen.
Trotz seiner Höhepunkte und unüberhörbaren Klasse kann "Let's Raise Hell" nicht an seinen Vorgänger anknüpfen. Klar bieten Attick Demons auch auf ihrem zweiten Album viel richtig gutes, aber eben auch einiges an Standardware. Songs wie das knackige "Let's Raise Hell" oder "Nightmares" müssen sich den Vergleich mit der unüberschaubaren und elendigen Konkurrenz der Iron Maiden-Plagiate gefallen lassen und diesen gewinnen sie diesmal nicht so locker, da das erhöhte Merkmal auf metallische Energie und Power, eindeutig zulasten der Epik und ausladenden Erhabenheit des Debütalbums gehen. Vielmehr reihen sich die Attick Demons mit einem richtig guten, leider nur selten herausragenden Album wie "Atlantis" souverän aber eben auch etwas unaufregend in die Riege von Bands wie Monument oder Monolith ein. Schlecht ist natürlich anders und jede andere Band würde man für ein Album wie "Let's Raise Hell" übern Klee loben. Bei den Attick Demons ist der Schatten des Debütalbums aber so übermächtig, dass ich persönlich mit jener leichten Enttäuschung zurückbleibe, die mir schon beim ersten Blick auf das kitschig bunte Artwork durch den Kopf gegangen ist... Trackliste
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