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Cover  
Tank - Valley Of Tears (CD)
Label: Metal Mind Productions
VÖ: 26.09.2015
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
9.0
Einigen eingefleischten Tank Veteranen ist es immer noch ein Dorn im Auge, dass der abgesplittete Teil der Band, nämlich das Axtduo Mick Tucker & Cliff Evans, seit 2007 unter einer Art Schwindeletikett ins Rampenlicht tritt - die leidige Geschichte um Originalsänger Algy Ward und die Namensbenützung dürfte hinlänglich bekannt sein. Dementsprechend verhalten war auch die Akzeptanz gegenüber ex-Rainbow Sänger Dougie White, weil die NWoBHM Legende ohne ihrem Aushängeschild mit der Ursprünglichkeit nichts mehr am Hut hat(te). Inzwischen ist der vielbeschäftigte Schotte kein Tank-Member mehr, für ihn lotste die Chefpartie immerhin ZP Theart (ex-Dragonforce) ins Boot, oder besser gesagt in den aufgerüsteten Panzer. Spektakulärer ist aber sicher der Transfer an der Schießbude, wo man nämlich niemand Geringeren als ex-Sodom Drum-Vieh/Entertainer Bobby Schottkowski erfolgreich akquirieren konnte.

Für den unvoreingenommenen Interessenten ist im Normalfall keine Eingewöhnungs-Phase für "Valley Of Tears" von Nöten. Das galt auch für meine Person, weil es quasi nie eine ernsthafte Begegnung zwischen den Tank'schen Frühwerken und meinen Lauschern gab. Die raue/aggressive Phase gehört ohnehin den Achtzigern, der dem Hardrock angelehnte Stil der Neuzeit dürfte ausschließlich der eingeschworenen Klientel bzw. Zeitzeugen jenes Problem der Annäherung bereiten. Für meine Auffassung ist "Valley Of Tears" schließlich und endlich ganz exzellent geworden: an der Schnittstelle zwischen konventionell-griffigem Hardrock und klassischem Melodic-Metal navigierend, wirft das Quintett derart mit Ohrwürmer um sich, dass man von einem in den nächsten Freudentaumel gerät.

Dabei muss man Neuling ZP Theart ein Sonder-Lob spendieren, denn sein edles Vibrato streift da und dort jenes von Biff Byford (Saxon) sowie jenes von David Readman (Pink Cream 69), was für sich genommen schon Kompliment genug wäre. Doch der eigentliche Wundertüten-Effekt ist den geschmeidigen Gesangslinien und Refrains zu verdanken, welche einem unaufhaltsam die Ohrläppchen wegknabbern. Einmal gepoppt ... ja, ihr wisst schon Bescheid. Also zieht euch unbedingt das jäh galoppierende "War Dance" rein, saugt den epischen Chorus bei "Eye Of A Hurricane" auf, lasst euch von den prickelnden Running Wild Vibes bei "Hold On" anstecken und nehmt bitte das extra-coole Riffing bei "Living A Fantasy" in seiner vollen Pracht wahr – wem hier keiner abgeht, dem ist nicht mehr zu helfen! Der markanteste NWoBHM Einschlag kommt sicherlich beim Hauptriff von "Heading For Eternity" zum Vorschein, "World On Fire" entlädt sich als flott-treibender Rocker, das zu Beginn von einem Angus Young Riff eingeleitete "Make A Little Time" ist abermals ein schmeichelnder Hit, der es nicht minder in sich hat - Chapeau!

Besagte Altfans werden jetzt möglicherweise behaupten, der Rezensent habe einen an der Waffel. Ich für meinen Teil kann nur von einem brillanten Album sprechen, welches in seiner Machart zwar nicht besonders originell ist, dafür allerdings runter geht wie Öl und vor Charme buchstäblich strotzt – nach gut zwanzig Rotationen ist man sich solch eines Fazits im Regelfall sicher. Die bescheidene Hoffnung, von traditionellen Kapellen (selten aber doch) überrascht zu werden, hat sich wie bei der neuen House Of Lords also bezahlt gemacht. Anders formuliert: Ich müsste mich schon schwer irren, sollte "Valley Of Tears" in einem Jahr nur noch zu Hause herum gammeln ...

Trackliste
  1. War Dance
  2. Valley Of Tears
  3. Eye Of A Hurricane
  4. Hold On
  5. Make A Little Time
  1. Heading For Eternity
  2. Living A Fantasy
  3. World On Fire
  4. Hold Your Fire
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