Höchst schamlos wird hier gleich am Artwork so ziemlich jedes totgetretene Metal Klischee bedient, das vielen unter uns seit Jahren Kopfschmerz bereitet und für eine gute Scheibe im Jahr 2015 nicht mehr zwingend notwendig ist.
Hammer King sind aller Verdächtigungen zum Trotz jedoch keine deutschen True Metal Barbaren. Sie sind Franzmänner, stammen genauer gesagt auch noch aus dem wunderschönen hotspot Saint-Tropez und klingen genau so, wie es ihre Herkunft eigentlich nicht vermuten lässt, die Verpackung ihres Debütalbums aber umso mehr verspricht. Am Cover von
"Kingdom Of The Hammer King" rauscht Thor's Hammer gen Himmel. Die Flammen bersten und die Songtitel und Texte sind so klischeehaft und teilweise so banal, dass es einen durchaus hart schlucken lässt. Der Kritik sei nun aber Einhalt geboten, denn ein schlechtes Album haben
Hammer King keineswegs im Köcher.
"Heavy Metal in the tradition of Iron Maiden, Judas Priest and Pfalzgraf Luitpold!" wollen sich
Hammer King auf den Hammer schreiben. Das gelingt mitunter durchaus gut, teilweise aber auch nur nur bedingt. Natürlich lassen uns die Rhythmen die imaginären Kriegsfaust gen Himmel recken, manch
Warlord'schen Gitarrenläufe lassen uns auch aufhorchen und gerade bei Songs wie
"I Am The King",
"Figure In The Black",
" Aderlass: The Blood of Sacrifice" oder dem richtig schön epischen
"Chancellor Of Glory" kann man die Melange aus Epic Metal und stampfendem Heavy Metal auch gut finden. In Summe fehlt
Hammer King aber manchmal dann doch noch das gewisse Etwas, um richtig für Furore zu sorgen. Immer wieder ertappen wir die Franzosen, wie sie eher das
Blind Guardian Lager bedienen, als handfesten Metal für echte
Manowarriors zu zelebrieren. Natürlich würden
Hammer King auf einer Bühne mit
Majesty,
Domine oder
Wizard eine richtig gute Figur machen und ohne Zweifel haben die Côte d'Azur-Metaller auch einige richtig geile Metal Songs auf ihrem Debüt verbraten, die der Szene- Crowd amtlich einen von der Palme wedeln werden. Imagemäßig sollte man sich für den zweiten Streich dann aber doch ein wenig besser aufstellen.
Hammer King zu heißen und eine Palette an Songtiteln wie
"Kingdom Of The Hammer King",
"I Am The King",
"I Am The Hammer King",
"We Are The Hammer" und
"Glory To The Hammer King" auf die Tafel zu platzieren, ist dann einfach der ein oder andere
"hammer" oder eben
"king" zuviel des Guten.
Wenn Vocalist Titan Fox dann übermütig verkündet:
"our best album since 'Painkiller'", dann ist es des Übermutes ja doch eine Spur zu viel.
Hammer King haben mit
"Kingdom Of The Hammer King" dennoch ein richtig starkes Metal Debüt mit schöner Epic Note am Start. Das ist kein Meilenstein, aber ein richtig gutes Stück Underground Metal, auf dem es neben einiger Durchschnittsware auch richtig gute Songs zu finden gibt. Wenn die Franzosen jetzt beim zweiten Album den Klischeespeck ein wenig zurückschneiden, dann kann
Hammer King was ganz Großes gelingen!