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7.5
Eine derart rohe Energie, wie sie Ruthless vor gut dreißig Jahren auf ihrer Kult-E.P. "Metal Without Mercy" frei gesetzt haben, darf man anno 2015 wohl kaum erwarten - eine ordentlich gemachte Comeback-Scheibe im Fahrwasser des reinen Heavy Metal indes schon. Pure Steel Records sei es gedankt, sich dieser 1982 gegründeten und zwischen 1990 und 2008 aufgelösten Truppe anzunehmen, denn "They Rise", so der Titel der zweiten Full-Length-CD, hat so etwas wie Existenzberechtigung. Das Artwork lässt vorab erahnen, dass das Quintett gedanklich keine Zeit damit verschwendet hat, den seit jeher betretenen Pfad zu verlassen, wenngleich das letzte Studioprodukt ("Discipline Of Steel") aus dem Jahre 1986 (!) datiert.
So bekommt der Hörer auf "They Rise" von der ersten Sekunde an authentische Kost von fünf Veteranen serviert, welche durchaus an die goldene "Metal Without Mercy" Ära von 1984 anknüpft. Apropos. Exakt diese Scheibe ist im vollem Umfang als Bonus-Paket (siehe Tracklist) vertreten, was an sich Kaufanreiz genug wäre. Man denke nur an das grandiose Riffgewitter "Gates Of Hell". Doch zurück in die Gegenwart, die erwartungsgemäß keine Experimente zur Hörwerkschau stellt: ein mehr als klassisch definiertes Heavy Metal Riff erwartet einen beim Opener "Defender", wogegen "Laceration" mit seinen Akustikakkorden sehr verdächtig zu Metalchurch‘s "Anthem To The Estranged" schielt, zumindest anfangs. Notiz am Rande: einige Phrasierungen von Shouter Sammy DeJohn erinnern an Wardog‘s Tom Gattis, was beim drückend-schwerfälligen Titeltrack weniger zur Geltung kommt, als bei "Circle Of Trust", wo sich so manch Nostalgiker wegen des vorherrschenden Basslaufes von einer Duftnote namens "Stranger In A Strange Land" verführen lassen darf. Der Uptempo Banger "Hang Man" ist dann samt Haut und Haar eine Overkill Huldigung, zeigen sich hier doch etliche "Feel The Fire" Vibes als gefällige Wegbegleiter. Und auch für "Time Waits For No One" muss eine Legende als Reminiszenz herhalten: Black Sabbath bzw. "Heaven And Hell". "Out Of Ashes", "Frustation" und "Systematic Terror" halten am Ende der regulären Tracklist das Level solide hoch, der wahre Killersong ist jedoch nicht mehr ausfindig zu machen. Wer seinen Metal reinrassig x oldschoolig und frei von jeglicher Modernisierung haben will, kann bei "They Rise" so gut wie nichts falsch machen. Die gereiften Herrschaften aus L.A. nähern sich in manchen Momenten wie bereits seinerzeit dem Power Metal Genre und werden somit Liebhaber der erwähnten Metal Church, Overkill und Wardog genauso ansprechen wie Anhänger von Icon, Omen oder Piledriver bzw. Fans der härteren NWoBHM. Ein charmantes und bekömmliches Comeback einer Fast-Rentner-Truppe also - aber wie schon erwähnt: wer "Metal Without Mercy" noch nicht besitzt, für den rentiert sich die Investition dieses Kauz-Klumpen ohnehin! Trackliste
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