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8.0
Müde und nachdenklich hat er zuletzt geklungen, der einstige Rebel und Industrial-Schocker Marilyn Manson. Erwachsener und reifer könnte man es natürlich auch bezeichnen, was er uns auf "Born Villain" präsentierte, am Ende der Reise klang das Resultat dann aber doch eher wie das Produkt eines Künstlers, der seinen Zenit überschritten hat und bei dem die Luft einfach raus ist.
Kann sich Mr. Manson mit "The Pale Emperor" nun rehabilitieren? Der Einstieg ist wieder zäh. Mit "Killing Strangers" beginnt das mittlerweile achte Marilyn Manson Album nicht schlecht, zwar auch nicht bahnbrechend, aber zumindest fesselnd. Beklemmend elektronisch geleitet uns MM im Midtempo in sein neues Werk, das mit "Deep Six" Fahrt aufnimmt und einen coolen Hit offenbart. Die Vehemenz und die die rücksichtslose Härte von früher sind Geschichte. Mehr denn je orientiert sich Manson an elektronischer Rockmusik mit poppig coolen Bowie-Akzenten und einer gehörigen Note Blues. Ein richtiger Überbrecher gelingt ihm dabei zwar auch auf "The Pale Emperor" nicht, das Gesamtwerk funktioniert aber verdammt gut, wie lange nicht. Anstatt amtlicher Stadionopulenz offenbaren sich heute Songs wie "Third Day Of A Seven Day Binge", "The Mephistopheles Of Los Angeles", "The Devil Beneath My Fett", "Birds Of Hell Awaiting" oder das grandiose "Warship My Wreck" als idealer Soundtrack für Lynch-, Stone- oder Tarantino Filme. Das ist verdammt gut gemacht, auf Platte dann vielleicht zwar nicht für jedermann wirklich notwendig, aber stimmig. Dezente Punk-Vibes, Südstaatenflair und eine massive Blues-Note stellen sich provokant vor den einst so bizarr und mit Horrornote zur Schau gestellten Hollywood-Glamour der Manson'schen Frühwerke. Dementsprechend wird auch der Sound von "The Pale Emperor" nicht mehr so brutal. Fesselnd statt entfesselt könnte man es nennen, was Manson hier mit seiner unverkennbaren und immer noch höllisch intensiven Stimme überschattet. "The Pale Emperor" ist deutlich besser als sein Vorgänger, nicht zuletzt durch Manon's Timbre immer noch bizarr und angsteinflößen und auch musikalisch ein durchaus cooles Industrial Rock Album, das man dank seiner packenden Atmosphäre locker und lässig durchhören kann. Bahnbrechend oder gar schockierend klingt natürlich anders und so bleibt wohl auch am Ende dieses Tage das Fazit des Intros: Manche werden sagen, dass Marilyn Manson reifer und erwachsener als je zuvor klingt. Andere werden weiterhin behaupten, dass die Luft einfach draußen ist. Ich für meinen Teil höre eine Platte, die zwar nicht ganz an die Glanzzeiten von Hr. Brian Warner anknüpfen kann, finde aber auch, dass "The Pale Emperor" vom Artwork und Titel bis zum Inhalt eine durchaus coole Scheibe und vor Allem verdammt stimmungsvolle Scheibe geworden ist. Anhören und selbst ein Bild davon machen, sei hier geraten. Trackliste
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Reviews
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