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8.5
Der Rezensent ist in der misslichen Lage, besonders Platten zu rezensieren, von denen man schon vor dem Hören weiß, wie sie klingen werden. Diese Art Musik eben, die im allgemeinen Konsens zwischen 7 und 9 Punkten schwimmt. Dabei haben Orange Goblin zu ihren Anfangszeiten zwei aalglatte 10er-Alben herausgehauen; "Time Travelling Blues" deklassiert auch heute noch jeden Kyuss-und Fu Manchu-Verschnitt. Seitdem man allerdings nur noch mit einem Gitarristen arbeitet, sind die Songs stumpfer und lassen den Hörer fragen, wieso man keine Kaliber der Marke "Land Of Secret Dreams" mehr schreiben will (von "kann" darf bei diesen begnadeten Musikern keine Rede sein!).
Der sehr gute Vorgänger von "Back From The Abyss" ließ hoffen, dass wir es jetzt mit einem Schritt Richtung alter Würde zu tun bekommen; fest damit zu rechnen war freilich nicht. Tatsächlich weiß man schon nach dem Hören des Openers "Sabbath Hex", wie der Rest des Albums klingen wird. Rifflastig, mit Bizeps-Bagger-Gesang und einem Schuss Blues geht man durch zumindest 9 der 12 Lieder. Highlights sind der eisenharte Stampfer "Demon Blues" und das ruhigere, sehr gut komponierte "Mythical Knives", das die Klasse der Erstlinge locker erreicht. Wie immer gibt es auch längere Tracks und auch auf Album Nummer 8 gehören auch diese zu den Highlights. "Heavy Lies The Crown" hat einen tollen Refrain, der diese quasi-Jam-Session massiv aufwertet; fast könnte man von einem Led Zeppelin-Tribut sprechen, wenn Ben Ward nicht so ein eigenwilliges Organ hätte. Direkt darauf folgt mit "Into The Arms Of Morpheus" ein relaxter 7-Minüter; der verspätete Sound zum Sommer. Entfesselte Soli und sehr klassisch gespieltes Schlagzeug sind heir die Trademarks. Am Ende des Albums gönnt man der True Doom-Fraktion mit "The Shadow Over Innsmouth" ihre drei Minuten Ruhm und man könnte dem Goblin nahelegen, solche Experimente auszuweiten, denn die Qualität ist nicht zu überhören. Da die Mehrheit des Gebotenen aber auf gewohnten Wegen geht, kann es auch "nur" die gewohnte Wertung geben. Natürlich ist "Back From The Abyss" ein sehr starkes Stück Musik mit einer angemessenen Produktion und einem coolen Comic-Cover geworden (was bei Orange Goblin nicht immer der Fall war.. man denke an "Coup De Grace"), nur hört man zu jeder Zeit, dass viel, viel mehr möglich wäre. Wer einen Liveauftritt erwischen kann, sollte das im Übrigen unbedingt tun; es gibt wenige Aktive, die die Bühne so dominieren! Trackliste
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