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4.0
Trends kommen und gehen und manche Bands sollten die Zeichen der Zeit einfach früh genug erkennen und mitgehen. Equilibrium hat es damit nun endgültig auch erwischt, denn wenn man sich "Erdentempel" anhört, dann kann man selbst als aufgeschlossener Metalhead mit Pagan-Erfahrung nur noch den Kopf schütteln. Ein Album wie dieses klingt im Jahre 2014 einfach nur lächerlich und überholt. Schnell daher polternder Pagan-Melo-Death mit (zumeist) deutschen Vocals und vorhersehbarstem Schunkelfaktor ist heutzutage gleichermaßen überholt, wie der hundertste junge Wichtigtuer, der dem Veteranen glaubwürdig zu bekennen versucht, dass er schon vor der "neuen Modewelle" in seinem Bathory oder Venom Shirt gesteckt hat. Aber bleiben wir bei "Erdentempel" und dem vergeblichen Versuch von Equilibrium, an die durchaus guten Frühwerke anzuknüpfen. Was die Deutschen fabrizieren hat zwar durchaus Klasse, fadisiert aber von Beginn an ganz enorm. Kleine Lichtblicke gibt's mit "Waldschrein", "Freiflug" oder "Karawane" zwar zu orten, im Gesamten kann man sich "Erdentempel" aber beim besten Willen nicht antun. Schon gar nicht, wenn man glaubt ein ums andere Mal denselben Schinken durchkauen zu müssen. Will heißen, es gibt fette Metal Passagen, bombastische Arrangements und die altbekannten Keyboardmelodien ohne Ende, und wenn ich meine ohne Ende, dann heißt das nicht enden wollend und aufdringlich. Das gipfelt dann sogar in vorpubertären Totalnieten und so nervt "Heavy Chilli" mit Standard-Fanfaren, die heute jeder Nintendo im Handumdrehen raus lassen könnte, bevor sich bei der unsäglichen "Wirthaus Gaudi" oberflächliche Volksmusik mit 90er Jahre Gedudel und den ewig gleichen Pagan-Melodien Marke Bontempi paart. Das wäre sogar für das Oktoberfest zu viel des Guten, womit die IQ-Frage auch gleich geklärt wäre.
Nix für Ungut. Die nimmersatte Pagan Metal Gemeinde und jene, die noch heute nach einem Volksmusikhybrid der völlig überbewerteten Ensiferum suchen und die Schnauze nicht vollgedudelt kriegen können, sollen sich mit "Erdentempel" befassen. Mir persönlich fällt außer einer täglichen Strafbeschallung für Uli Hoeneß jedenfalls kein sinnvoller Nutzen für die neue Equilibrium ein. Dem arroganten und selbstverliebten Bayern München-Würstel-Uli würd ich die elendige Dauerleier hingegen aber von Herzen vergönnen... Trackliste
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