Erst ein paar Wochen ist es her, dass
James Christian (House Of Lords) sein letztes Solowerk
"Lay It All On Me" herausgebracht hat und schon schiesst seine Ehefrau
Robin Beck ihren Neuling nach! 25 Jahre nach ihrem Welthit
"First Time" aus ihrem grandiosen Erstling
"Trouble Or Nothin'" (1989) ist es mittlerweile ihr achter Streich. Schon allein der Gedanke daran lässt das
Achzigerfeeling sofort wieder aufkommen. Was waren das für Zeiten......aber jetzt zum hier und heute...das da heisst...
...
"Underneath"!
Gegenüber all ihren
vorangegangenen Alben geht die
musikalische Ausrichtung einen etwas anderen Weg, was ja nicht immer schlecht sein muss! Die Zeiten der Rückblenden scheinen wohl vorbei zu sein? Ich für meine Teil muss sagen, dass ich diese Wende
nicht ganz nachvollziehen kann? Gegenüber dem
AOR Glanzlicht ihres Ehemanns oder dem letzten superben Solowerk "The Great Escape" setzt man hier teilweise auf
modernere und rockigere Klänge à la
Pink meets
heutiger Miley Cyrus gepaart mit
Country Vibes einer
Shania Twain! Über die Gesangsperformance der attraktiven Amerikanerin gibt es natürlich beileibe nichts auszusetzen! Da passt noch jeder Ton, als wär das Alter, nicht nur an ihrem Äusseren, einfach so an ihr vorüber gezogen! Auch was das Feeling und die Emotionen betrifft kann Robin zu 100 Prozent überzeugen und beweist wieder,
dass sie eine ganz große Sängerin ist!
Die
musikalische Umsetzung blieb fast ausschliesslich im Hause
House Of Lords, denn ausser ihren Liebsten James, der sich auch für die Produktion verantwortlich zeigte und ihrer Tochter Olivia (Backing Vocals) waren auch noch Jimi Bell (Guitars) und B.J. Zampa (Drums) mit von der Partie! Und auch der enge Freund der Familie Christian/Beck, kein geringerer als
Tommy Denander, war wieder zu einem nicht unerheblichen Teil involviert. Einzig
allein am Songwriting happerts ein wenig, auch wenn sich ganz bekannte Personen des Musikbusiness wie Glenn Burtnick (Styx), Jack Ponti (Baton Rouge, Doro, Alice Cooper, Bonfire, Nelson......) oder Fiona großteils für das Schreiben verantwortlich zeigten. Aber auch Leute wie Charlie Mason (Miley Cyrus), Barry Jay oder das deutsche Duo Crush Boys waren dabei. Also, eine recht illustre, breit gefächerte Liste an Beteiligten.
Modern rockend legt Robin mit
"Wrecking Ball" los! Ein Titel, den man eher von
Pink oder der moderneren, jetzt erwachseneren
Miley Cyrus erwarten würde!
"Ain´t That Just Like Love" aus der Feder von
Fiona ist ein recht passabler, aber nicht grad sehr anspruchsvoller Midtemporocker mit
leichten Country Elementen. Das folgende, wieder total untypisch moderne
"Sprain" geht los wie eine Rakete und
spätestens beim Refrain sind sie wieder da...die unverkennbaren catchy Hooks dieser tollen Sängerin!
So könnte es weiter gehen....
"Underneath", der Titeltrack ist eine
zeitlose, wunderschöne Ballade, emotional mit so viel Gefühl gesungen und an glorreiche Zeiten erinnernd - Grandios!!
"Catfight" könnte auch eine rockige
Shania Twain Version sein oder auch von
Pink stammen. Dieses Teil rockt zwar mächtig, trotzdem fehlt diesem Song das gewisse Etwas, nämlich die eingängigen Melodien!
"Check Your Attitude" ist wieder so ein Titel,
einfach nur drauflos rocken ist zuwenig! Hier vermisst man die „alte" Robin extrem!! Ah, es geht doch noch....
"Burning Me Down" zusammen mit ihrem Ehemann gesungen ist eine großartig gesungene
Ballade mit Gänsehautfeeling und einer schönen Pianoeinleitung! Beide Daumen hoch,
so muss AOR klingen!!
"Perfect Storm" ist ein
schnörkelloser, groovender Drauflosrocker alter Schule!
"Ya Can‘t Fight Love" kann ausser im Chorus nicht wirklich überzeugen.
"I Swear The Nights", die dritte Ballade kann eine
Ähnlichkeit zu
Whitesnake's "Here I Go Again" nicht von der Hand weisen, da wurde fleissig gestohlen. Zum Abschluss gibt es mit
"Follow You" wieder rockige Klänge, ein
gradliniger Rocker der echt gut reingeht!
Fazit:
Das neue Gewand der Robin Beck steht ihr nur zum Teil gut! Gesanglich natürlich über alles erhaben, hinkt es ein bisschen am Songwriting, wenngleich einige Titel (die Überballade Underneath, Burnin‘ Me Down und Perfect Storm) absolut hörenswert und Hammersongs sind, gibt es weniger gute Songs, die leider das Gesamtbild etwas trüben! Auch wenn Fans der ersten Stunde am Anfang etwas stutzig sind, das Album hat Potential und findet vielleicht auch neue Fans oben genannter Künstler!