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8.0
Daniel Myhr, Daniel Mullback, Oskar Montelius, Rikard Sundén…wem die Namen irgendwie bekannt vorkommen: Das ist der Teil von Sabaton, der aus persönlichen Gründen vor einem guten Jahr seinen Hut nahm. Der dauernde Tourstress und die damit verbundene Absenz jeglichen Privatlebens abseits der Band waren einfach zuviel. Dass so viel geballtes Talent aber nicht untätig bleibt, war abzusehen. Und nachdem man einen neuen Bassisten und mit Patrik Johansson (Lions Share, Astral Doors) eine richtige Urgewalt als Sänger verpflichtet hatte, stiegen die Erwartungen bei vielen Fans ins Unermessliche. Hat sich das Warten gelohnt?
Und wie! Es ist nämlich genau das passiert, was ich mir insgeheim gewünscht habe. Nämlich eine Hochzeit zwischen den bekannten Sabaton-Elementen und dem Dio-lastigen Gesang von Patrik. Heraus gekommen ist Material, dass zwar enormes kommerzielles Potenzial besitzt, aber durch die Vocals auch eine erdige Old-School-Note. Den Anfang macht der mächtige Midtempo-Banger "King Of The Sun", der mit seinen starken Hooks stadionkompatibel rüberkommt und schon zu Beginn der Scheibe ein Ausrufezeichen setzt. Mit "First To Fight" legen Civil War dann etwas an Tempo und Härte zu. Double-Bass, geile Gitarrenharmonien und Johans Gänsehautvocals sind einfach eine Killerkombination! Das Thin Lizzy-lastige "Saint Patrick’s Day" ist sicherlich DER Hit auf "The Killer Angels" und wird live zu einer der stärksten Hymnen der Schweden avancieren. Die Gitarrenmelodie ist der Hammer! Extrem starker Song! Es folgt "Rome Is Falling" - ein Uptempo-Song mit erneut sehr starken Hooks und einem genialen Refrain, der sich sofort in die Gehörgänge fräst. Nach dem noch schnelleren aber nicht minder eingängigen "Sons Of Avalon" folgt allerdings mit "I Will Rule The Universe" eine Hymne, die schon etwas zu sehr an das Material der letzten Sabaton-Scheibe erinnert. Midtempo-Bombast mit sehr kitschig geratenem Chorus, der aber sicher in so manchem Stadionrund für massives Handgeklapper sorgen wird. "Luciver’s Court" hingegen ist dann wieder genau das Ohrenfutter, dass ich mir von Civil War erhofft habe. Patriks Gesangsleistung ist hier kaum mehr zu toppen und wenn der Refrain explodiert, gibt es kein Halten mehr. Total Dio-worship! Gänsehautalarm! "Brother Judas" und das schnelle "My Own Worst Enemy" halten beide locker das Albumniveau, bevor man mit "Gettysburg" wieder in bombastische und sehr kommerzielle Gefilde abdriftet. Hier gilt dasselbe wie zuvor schon bei seinem akustischen Bruder gesagte: die Melodien sind hier arg kitschig geraten. Der flotte Bonussong "March Across The Belts" stimmt aber schnell wieder versöhnlicher, auch wenn er in Sachen Eingängigkeit nicht ganz mit den anderen Stücken auf dem Album mithalten kann. Daumen hoch für Civil War, die ein richtig geiles Debüt abgeliefert haben, auf dem lediglich zwei, drei Stücke das Niveau der restlichen Scheibe nicht halten können. Überraschungen gibt es eigentlich keine. Alles wie erwartet und wie auch schon bei Sabaton (mehr) und Astral Doors (weniger) werden sich die Fanmassen in zwei Lager teilen. Diejenigen, die aber schon den beiden Ursprungsbands ihr Herz geschenkt haben, können hier nix falsch machen und werden ihren Spass an perfekt gemachtem, melodischen Heavy Metal mit starker Dio-Note im Gesang haben. Mal schauen, ob die Band ihr beachtliches kommerzielles Kapital auf den anstehenden Sommerfestivals in zählbare Erfolge ummünzen kann. Trackliste
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