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Cover  
Manilla Road - Mysterium (CD)
Label: ZYX MUSIC
VÖ: 01.02.2013
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Art: Review
Bruder Cle
Bruder Cle
(178 Reviews)
8.5
Ein neues Album von Manilla Road war in jüngster Vergangenheit nicht immer automatisch auch ein Gänsehautbringer. Gerade die eher durchwachsenen "Voyager" und "Playground Of The Damned" ließen manchmal daran zweifeln, ob das Aushängeschild des Epic Metal-Genres es jemals wieder schaffen würden, an alte Glanztaten anzuknüpfen. Vor allem, da die 2002 und 2005 erschienen "Spiral Castle" und "Gates Of Fire" ja durchaus ihre Momente hatten. Aber Totgesagte leben länger! Vor allem wenn sie Frischblut in Form eines ihrer größten Fans am Schlagzeug injiziert bekommen. Der Zugang von Andreas „Neudi“ Neuderth, den so viele durch seine Begeisterung für die NWOBHM, die er sowohl bei Street-Clip-TV als auch bei seiner anderen Band Roxxcalibur zu Markte trägt, lieben gelernt haben, hat der Band auf jeden Fall gut getan. Nicht nur durch sein großes Talent am Schlagzeug, sondern auch durch sein untrügliches Gespür dafür, was Manilla Road-Fans hören wollen.

Und so entführt uns schon der heftige Uptempo-Eröffnungsdoppelschlag "The Grey God Passes"/"Stand Your Ground" in selige, Thrash-inspirierte "Mystification"-Zeiten. Einmal mehr fällt auf, wie sehr sich doch die Gitarrensounds von alten Celtic Frost und Manilla Road ähneln. Schon an Stelle drei kommt dann das erste Mal die Gänsehaut durch. Das balladeske "The Battle Of Bonchester Bridge" mit seinen tollen Melodien und dem gefühlvollen Gesang ist ein echtes Road-Highlight, wie man es auf den letzten Alben schmerzlich vermisste. Nach dem eher durchschnittlichen (aber keinesfalls schlechten) "The Hermitage" und dem mit einem sensationellem Gitarrensolo ausgestatteten "Do What Thou Will" nimmt die Scheibe mit "Only The Brave" wieder richtig Fahrt auf. Es fällt auf, dass Mark Shelton & Co jetzt beim Songwriting mehr auf eingängige Refrains setzen und ihre wahren Stärken – nämlich den unverwechselbaren Gesang und die unglaublichen Gitarrensoli – in den Vordergrund stellen. Der Stampfer "Hallowed Be Thy Grave" ist ein echter Ohrwurm mit einer richtig geilen Gesangsmelodie, die gut auch aus "Crystal Logic"-Zeiten hätte stammen können.
Der absolute Höhepunkt der Scheibe kommt allerdings zum Schluss und zwar in gleich drei Etappen. Zuerst in Form des akustischen Lebensbekenntnisses "The Fountain", dessen Melodie und Text gleichermaßen die Gänsehaut zentimeterhoch auf die Unterarme zaubern. „…I never let go of my dreams…“ – wie wahr, wie wahr!
Das atmosphärische, soundtrackartige "The Calling" leitet das grande finale in Form des Titelstückes ein, welches zwischen einem verträumt-verkifftem Ein- und Ausstieg ein einziges, episches Schmuckstück darstellt. Diese herrlichen Akustikpassagen gepaart mit den entrückten Vocals, die manchmal ein wenig an Iron Maiden’s "Strange World" erinnern, kumulieren in einem harten, epischen Mittelteil mit fantastischen Gitarrenausritten, die die Welten von Poe, Lovecraft und Tolkien gleichermaßen heraufbeschwören.

Was für eine Überraschung! Mit "Mysterium" glückt Manilla Road doch tatsächlich das beste Studioalbum der letzten fünfundzwanzig Jahre Bandgeschichte. Eingängige Refrains, Gänsehautmomente, einfach unglaubliche Gitarrenausritte von Mark Shelton, unendlich gefühlvolle Gesangsmelodien, ergreifende Texte und auch jede Menge Epic Metal-Power. Es ist einfach alles da, was Manilla Road für ihre Fans unsterblich gemacht hat. Wie weit das tatsächlich Herrn Neuderths Verdienst war, bleibt derweilen noch offen. Was bleibt ist die Gewissheit, dass es Mark Shelton und Kumpanen noch können und die Vorfreude auf das Metal Assault-Festival mit einer dreistündigen Megashow.

Trackliste
  1. The Grey God Passes
  2. Stand Your Ground
  3. The Battle Of Bonchester Bridge
  4. Hermitage
  5. Do What Thou Will
  1. Only The Brave
  2. Hallowed Be Thy Grave
  3. The Fountain
  4. The Calling
  5. Mysterium
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11.02.2013: Video zu Akustik-Version von "Mystification".
11.09.2012: "Mysterium" erscheint 2013.
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